Sei stets bereit

Der tägliche Stoiker vom 20.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Ich mag mir wünschen, dass ich nie Folter erleiden muss, aber wenn es soweit wäre, dass ich sie erdulden müsste, wünschte ich mir den Mut, sie tapfer und ehrenhaft zu ertragen. Würde ich es nicht vorziehen, in keinen Krieg hineingezogen zu werden? Aber wenn mich der Krieg heimsuchen würde, wünschte ich, dass ich erhobenen Hauptes die Wunden und den Hunger ertrage, und alles, was der Krieg sonst noch mit sich bringt. Ich wäre auch nicht so verrückt, mir Krankheit zu wünschen, aber wenn ich Krankheiten erleiden muss, wünschte ich, dass ich nicht überstürzt oder unwürdig handeln würde. Nicht solche Widrigen sind wünschenswert, sondern die Tugendhaftigkeit, mit der Widrigkeiten ertragen werden.“
Seneca, Moralische Briefe, 67.

Es gibt diese Wohlfühldemokraten wie auch diese Wohlfühlsozialen. Menschen, welche gern liberal, demokratisch und sozial eingestellt sind, solange ihnen keine Not droht. Oder sie sich von keiner wie auch immer geartete Gefahr bedroht fühlen. Ist dem so, schon sind alle ehrenhaften Werte fast vergessen oder werden dem Motto „der Zweck heiligt die Mittel“ untergeordnet.
Nicht anders ist es wenn man persönliche Not erfährt. Bei seinen Tugenden und Werten bleiben, gerade dann wenn es hart wird. Das ist das Schwierige und Herausfordernde. Wessen Leben verläuft denn schon problemfrei? Man kann darauf hoffen das nie etwas Schwerwiegendes ereignet. Im Grunde spielt es auch keine Rolle ob es wie in Senecas Beispiel Krieg oder Krankheit ist, hoffen kann man das man von solch schweren Zeiten verschont bleibt, wünschen alleine hiflt sicherlich nicht. Kaum beschreibbar dumm wäre es nach derartigen Ereignissen zu verlangen.
So bleibt nur sich selbst zu wünschen in harten Zeiten bei dem zu bleiben was einen ausmacht, sich selbst nicht vergessen, treu seinen Tugenden bleiben und nach den eigenen Werten handeln.
Frank, Polyblob

Ewige Weisheit

Der tägliche Stoiker vom 19.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Es gibt zwei Regeln, die du stets beherzigen solltest: Es gibt nicht Gutes oder Schlechtes außerhalb meiner eigenen Entscheidungsgewalt, und wir sollten nicht versuchen, Ereignisse zu lenken, sondern ihnen folgen.“
Epiktet, Lehrgespräche, 3.10.18

Für mich war Epiktets Zitat zuerst eine Wiederholung vorheriger Aussagen, welche in die selbe Richtung gingen. Also die Grenzen der eigenen Einflußsphäre kennen, sowie sich nicht über das quälen was jenseits dessen liegt. Was jetzt nicht bedeutet das einen größere Menge Einzelner nicht auch eine größere Entscheidungsgewalt haben kann. Wie Holiday auf das Zitat „Der Grund meiner Verärgerung liegt nicht bei einem anderen Menschen, sondern bei mir.“ von Anthony de Mello aus dessen Buch Way to Love kam, war mir erst nicht so klar. Bis eben. Denn ein Ereignis kann eben so von einem einzigen Menschen kommen. Eine Ausdrucksweise oder eine Handlung. Die Verärgerung darüber ist jedoch die meine. Die Frage ist dann eher `Warum ärgert mich das?‘.
Holiday hat mit dem Jesuit und ausgebildeten Psychotherapeut de Mello, welcher laut Holiday in Bombay aufwuchs und Gemeinsamkeiten östlicher wie westliche Kulturen und Philosophien vereinte, jedenfalls einen interessanten Buchtip parat.
Als wenn ich nicht schon genug noch zu lesen hätte, kommt beständig was dazu.
Frank, Polyblob

Nichts geht ohne dein Einverständnis

Der tägliche Stoiker vom 18.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Heute bin ich allen bedrückenden Umständen ausgewichen, besser gesagt, ich habe mich von ihnen befreit, denn der Druck kam nicht von außen, sondern von mir und meinen Annahmen.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 9.13

Ist das jetzt wirklich zu hart? Was ich vorhabe? Wo und wie ich arbeite? Sind Erwartungen an mich so hoch?
Oder ist es nicht viel mehr so, daß ich derartige Ansprüche an mich habe. Klar, wenn man etwas Neues anfängt, dann will man besonders gut sein. Möglicherweise will man eher das eigene Können sich selbst beweisen, als das Andere ähnlich hohe Erwartungen an einen haben.
Auch wenn man bereits seit Jahren etwas macht, wie zum Beispiel eben seine Arbeit, so können die Anforderungen an einem selbst, was die mindestens gleichbleibende hohe Leistungsqualität angeht, härter sein wie von Kunden und Kollegen erwartet.
Der Druck, welcher einen zu schaffen macht, ist wahrscheinlich gar nicht mal so selten selbst erzeugt, geschaffen durch die Erwartungen an einen selbst und den Annahmen was die Menschen um einem herum von einem erwarten würden. Ein klarer Blick auf sich selbst, komplett panikbefreit, hilft da viel diesen unangenehmen anderen Umständen ein Ende zu bereiten.
Frank, Polyblob

Die Schönheit der Entscheidung

Der tägliche Stoiker vom 17.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Du bist nicht dein Körper und deine Frisur, sondern die Fähigkeit, richtig zu entscheiden. Wenn deine Entscheidungen schön sind, wirst du es auch sein.“
Epiktet, Lehrgespräche, 3.1..39b-40a

Es heist so schön ‚Wahre Schönheit kommt von innen heraus‘. Doch zu selten wird dabei miterwähnt, dass es nicht um das Äußere eines Menschen geht. Wenn meine Handlungen, Entscheidungen und deren Wurzeln gut sind, vom Guten wiederrum Schönheit ausstrahlt, dann spielt es keine Rolle wie die Oberfläche eines Menschen geformt ist. Jenseits von Schönheitsidealen wirken Charakter und Handlungen ganz anders auf einen Menschen ein.
Im Gegenteil sogar, die Beschreibungen der äußeren Erscheinung, wie zum Beispiel der Figuren, in Märchen symbolisieren nur ihre Charakterwerte. Mögen manche dieser Geschichten einen wahren Kern haben, so sind sie doch voller Symbolik. Als beispielhafter Klassiker fällt mir Walt Disneys Variante von Schneewittchen ein. Die Verkleidung der bösen Königin ist nicht die Maskerade als alte Vettel, wenn sie zum Haus der 7 Zwerge geht, sondern ihr Erscheinungsbild gegenüber König, Hofstaat und Volk. Ihren Chararakter und ihre Werte zeigen sich offen in der Szene, in der sie ihrer Schwiegertochter den vergifteten Apfel andreht. Was wie Verkleidung aussieht ist ihr wahres Selbst; was wie eine natürliche Schönheit wirkt – dunkel zwar, doch anscheinend schön – ist eine Maskerade. 
Weniger symbolhaft gesehen, finde ich das Menschen eine Art Aura umgibt. Wenn jemand mit sich im Reinen ist, sich gut fühlt und Gutes tut, dann lässt sich das bei manchen dieser Menschen fühlen; irgendwie erahnen. Natürlich kann man sich nur zu sehr in Menschen täuschen, doch das ändert nichts an der grundsätzlichen Wirkung von Gutem auf die charakterliche Schönheit.
Frank, Polyblob

„…
This is the answer to your soul
Of what might be
And what you see
You’ve been the hand
You’ve been the heart
Always a soul
Now be the will
…“
Project Pitchfork, View from a Throne

Zum offiziellen Video des offiziellen Youtube-kanals
Project Pitchfork – View from a Throne

Das Besondere in dir

Der tägliche Stoiker vom 16.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Halte deine Fähigkeit, zu verstehen, in Ehren. Denn sie umschließt alles, und unser Leitprinzip wird es nicht zulassen, das etwas eindringt, das weder der Natur noch einem logisch denkenden Wesen zuträglich ist. Diese Fähigkeit verlangt angemessenen Fleiß, Fürsorge und Gottgefälligkeit.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 3.9

Den Verstand nutzen ist weit mehr als etwas mit kühler Logik zu erfassen. Verstehen ist eine Grundvoraussetzung für das eigene Urteilsvermögen, wodurch sich wiederum die Zusammenhänge des Lebens erschließen. Es spielt keine Rolle ob es sich dabei um das eigene Leben, die Wechselwirkungen und Verknüpfungen einer Gesellschaft oder um das große Ganze geht. Jedenfalls ist noch niemand davon erleuchtet worden mit dem Gang zu einem Guru, welcher nur mit den Finger schnipsen brauchte – schon war die Weisheit da. Das muß man schon für sich selbst erarbeiten. Mit Herz und Verstand, denn der Mensch ist nun mal ein Mensch und keine analytische Rechenmaschine. Mit Fleiß und Disziplin kommt man voran. Niemand sprach je davon das es einfach ist.
Frank Polyblob

Die Gegenwart ist alles, was wir besitzen.

Der tägliche Stoiker vom 15.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Selbst wenn du 3000 Jahre und noch unendlich viel länger leben würdest, denke daran: Niemand kann ein anderes Leben verlieren als das, das er gerade führt. Das längste Leben ist also genauso begrenzt wie das kürzeste, denn die Gegenwart ist für alle gleich und sie ist alles, was wir besitzen. Niemand kann die Vergangenheit oder die Zukunft verlieren, denn wie sollte man einem etwas nehmen, das er nicht besitzt.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 2.14

Die Vergangenheit? Nun, sie ist zwar nicht vergangen, doch ist sie das worauf wir aufbauen. Sie ist das was zu dem führte was jetzt in der Gegenwart ist. Sie selbst ist unveränderbar, nur meine Betrachtungsweise auf sie kann wechseln.
Die Zukunft? Ist relativ. Ich könnte noch fünfzig Jahre oder länger leben oder der Linienbus fällt morgen früh in die Isar und ich sauf ab. Beides halte ich für unwahrscheinlich und auf manches habe ich Einfluss. Mit dem Rauchen aufhören dürfte zum Beispiel sehr wahrscheinlich einen positiven Faktor auf meine Lebenserwartung haben. Anderes entzieht sich meinen Einflussbereich.
Die Gegenwart ist das einzige was ich besitze und formen kann. Aus ihr lassen sich Möglichkeiten entwickeln, welche sich in der Zukunft entfalten könnten.
Gestern besaß ich, heute entwickle ich, morgen kann ich die Zukunft besitzen wenn sie zum Jetzt wurde.
Vergangenheit war mein Besitz, Gegenwart ist mein Besitz, die Zukunft ist niemals verloren.
Eine Grundformel von allgemeiner Gültigkeit.
Frank, Polyblob

Selbsttäuschung ist unser Feind

Der tägliche Stoiker vom 14.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Zenon hätte auch gesagt, dass nichts unser Wissen mehr gefährdet als Selbsttäuschung.“
Diogenes Laertius, Lehren und Meinungen berühmter Philosophen, 7.23

Holiday führt seine Reflektion in den den Bereich der Selbstüberschätzung. Wer sich für allwissend, für ausgelernt hält, der verbaut sich selbst die Möglichkeit noch dazuzulernen.
Denn wenn man in seinem Innersten der Überzeugung ist, man wisse schon alles, kann der Impuls mehr lernen zu wollen nicht entstehen, der Wille zum Lernen vergeht und man bleibt stehen in seiner Entwicklung.
Doch selbsttäuschend ist man ebenso wenn man sich vormacht man könne etwas nicht verstehen. Der einfachste Dreisatz, wie zum Beispiel wieviel von welcher Ware kann ich mir beim Bummeln von meinem Taschengeld leisten, ist dann nicht erreichbar. Zumindest ist mir bei der nachbarschaftlichen Hausaufgabenhilfe damals mit meiner jugendlichen Unerfahrenheit nicht gelungen die geiste ‚ich-kann-das-nicht-und-werd‘-das-nie-verstehen‘-Barriere des Kindes zu durchdringen. Selbst nicht mit diesem Beispiel aus dem Alltag, anstatt den berühmt-berüchtigten „Zug A fährt von Stadt 2 mit x kmh zu Stadt 1, wo Zug B mit y kmh losfährt. Nach wieviel Stunden passieren sie einanander?“.
Egal ob mit der Selbsttäuschung der universellen Weisheit und allumfassenden Fähigkeit oder der Selbsttäuschung von unverbesserlichen Unwissendheit und Inkompetenz, man nagelt sich selbst ein Brett vorn Kopf, sieht den Weg nicht mehr und versperrt sich der Weiterentwicklung. Der einzige Unterschied liegt in der Beschriftung des Brettes.
Frank, Polyblob

Auch wenn die Erkenntnis des Nichtwissens bereits Wissen ist, so weis ich doch, das ich nichts weis. Was mich jedoch nicht abhält, sondern anspornt das Wissen zu wollen und das Können zu lernen.
Nachträgliche Zusammenfassung und Ergänzung meinerseits, nachdem ich eines Tages auf meine rezitierte Äußerung ‚Ich weis das ich nichts weis‘ überrascht wurde von der Antwort ‚Das Wissen vom Nichtwissen ist bereits Wissen‘.

Eines Tages wird alles Sinn machen

Der tägliche Stoiker vom 13.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wann immer du im Begriff bist, der Vorsehung die Schuld zu geben, betrachte es von der anderen Seite, und du wirst sehen, daß das, was geschehen ist, mit der Vernunft vereinbar ist.“
Epiktet, Lehrgespräche, 3.17.1

Nein, es war nicht Vorsehung, die dafür sorgte, dass es so kam wie es kommen mußte. Oder auch kommen konnte. Es ist so weil die Gegebenheiten dazu führten.
Ein wenig weniger abstrakt und aus meinem Leben: im Dezember war ich bei einem Infoabend zu einem Ehrenamt, habe aber total versemmelt mich noch schriftlich oder per Telefon zu der Mitarbeiterschulung anzumelden, welche Voraussetzung für den Beginn des Engagements dort ist. Nicht sehr stoisch bin ich in der Überzeugung gewesen, das ich dies tat und erzählte gescheiterweise auch noch davon. Dann waren die Plätze bereits vergeben als ich auf die Idee kam meinen email-Verkehr zu überprüfen und zwar feststellte das es zwar eine Konversation gab, aber ich darin nicht erwähnte das ich dort anfangen will. Ich bin also nicht sorgfältig genug vorangegangen. Ebenfalls Voraussetzung ist es an einem Nachmittag alle zwei Wochen dort zu sein; ab Mai wenn die neue Gruppe anfängt. Und zwar zuverlässig regelmäßig. Entsprechend früher gehen kann mir mein Arbeitgeber im Vorfeld aber nicht garantieren, auch wenn die Mitarbeiter es toll finden was ich machen will, wegen – ja, wegen der Arbeit halt: Sommerzeit ist Hauptsaison und Urlaubszeit. Dann hat auch noch ein Kollege gekündigt. Also ist es sehr unwahrscheinlich das ich, trotz der Unterstützung meiner Kollegen und Vorgesetzten, mit der gebotenen Sorgfalt und Zuverlässigkeit dort ehrenamtlich tätig sein könnte.
Erst war ich über mich selber verärgert. Peinlich war es mir auch. Dann der Wechsel des Kollegen. Und mir wurde bewußt das es vielleicht besser so ist. Eine Mitarbeiterschulung für dieses Ehrenamt gibt es erneut im Herbst. Dann werde ich dabei sein. Bis dahin ändert sich auch die Lage in der Arbeit. Und – sehr wichtig – untätig bin ich deswegen ebenfalls nicht, sondern widme einen Teil meiner Freizeit solange an anderer Stelle.
Wer weis, vielleicht wird sich noch zeigen das es aus mehr als einem Grund besser so kam, wie es kommen musste mit dieser ehrenamtlichen Arbeit, bei der ich etwas simples wie eine Anmeldung vergaß.
Frank, Polyblob

Sieh die Dinge wie ein Mensch, der im Irrtum ist

Der tägliche Stoiker vom 12.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wenn dir jemand etwas antut, überlege sofort, ob er dabei Gutes oder Schlechtes im Sinn hat. Wenn du das erkannt hast, wirst du Mitleid haben, anstatt dich zu wundern oder wütend zu sein. Vielleicht hast du dieselbe oder eine ähnliche Auffassung von Gut und Böse, sodass du ihm seine Tat verzeihen kannst. Wenn du aber nicht derselben Auffassung bist, wirst du eher bereit sein, gegenüber einem Fehler nachsichtig zu sein.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen,, 7.26

Mir war es zuerst zu abstrakt, zu hoch. Wenn Holiday seinen Kommentar dann gleich mit dem ersten Wort mit Sokrates beginnt, frage ich mich schon warum er nicht gleich diesen nimmt. Explizit stoisch ist ja Marc Aurel ‚heute‘ für dieses Datum auch nicht.
„Niemand macht gerne etwas falsch“
Sokrates
Die Kombination aus beiden Zitaten macht es aus.
Die wenigstens Menschen benehmen sich mit Absicht schlecht gegenüber anderen. Meistens ist die Person der Überzeugung im Recht zu sein oder Gutes zu tun. Doch selbst mit der besten Absicht kann man jemanden verletzten. Ohne es zu wollen. Oder wie mir mal gesagt wurde: „Du hast es nur gut gemeint? Die schlimmsten Dinge sind in dieser Welt getan worden weil es jemand gut meinte.“
Auch wenn die Handlung schlecht war, so sollte man die Intention achten. Ein jeder hat schon etwas falsch gemacht obwohl man es richtig meinte. Wen man mit den Werten der anderen Persönlichkeit, welche einem etwas antat, konform geht, so lässt sich die Tat leichter verzeihen, da man weis das es nicht böse gemeint war.
Nachsichtiger ist man schon durch die Erkenntnis, dass diese Persönlichkeit andere Werte hat. Denn sie begegnet einem über einen anderen Weg, sieht die Welt und dadurch auch mich durch einen ganz anderen Blickwinkel.
Frank, Polyblob

Lebe ohne Einschränkungen

Der tägliche Stoiker vom 11.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Ein Mensch ist dann frei, wenn er uneingeschränkt in jeder Situation die Entscheidung selbst in der Hand hat. Aber jeder, der eingeschränkt, genötigt und zu etwas gezwungen werden kann, ist ein Sklave.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.1.128b-128a

Und zwar ein Sklave seiner selbst. Wer, außer mir selbst, trägt denn die Verantwortung für mein handeln? Nur ich. Wer kann mich zu etwas zwingen? Niemand. Nur ich selber. Ich habe zu erkennen welchen Weg und welche Alternativen dazu möglich sind. Es gibt nichts alternativloses. Im Guten wie im Schlechten mag die Außenwelt, die Menschen oder die Umstände um mich herum, mich beeinflussen. Doch letztendlich liegt es stets an mir.
Bin ich der Meinung und fühle mich genötigt, eingeschränkt oder gezwungen, so habe ich vielleicht die Notwendigkeiten nicht erkannt. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert mit Einhornponyhof. Oder ich beuge mich anderen Menschen und Umständen. Auch dann liegt es an mir. Denn ist es tatsächlich nötig sich etwas aufzwingen zu lassen oder habe ich nur nicht richtig erkannt welche Möglichkeiten sich mir sonst bieten?
Stets habe ich die Freiheit der Wahl. Oder auch die Qual der Wahl.
Frank, Polyblob