Suche dir einen Cato

Der tägliche Stoiker vom 10.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wir können die meisten Fehler vermeiden, wenn wir jemanden haben, der uns beisteht, sobald wir im Begriff sind, falsch zu handeln. Die Seele braucht jemanden, den sie respektieren kann, dessen Beispiel ihr hilft, unantastbar zu bleiben. Glücklich ist der Mensch, der andere verbessern kann, nicht nur wenn er anwesend ist, sondern sogar, wenn sie bloß an ihn denken!“
Seneca, Moralische Briefe, 11.9

Mit realen Vorbildern ist das so eine Sache. Der Titel des Zitats spielt auf Cato den Jüngeren ab. Holiday erwähnt Adam Smith, welcher von einem unparteiischen Beobachter sprach, der nicht einmal existent ist, sondern ein neutraler Teil des eigenen Geistes ist. Klingt schizophren?
Sich selber fragen „Was würde …(reales Vorbild)... tun?“ oder besser noch instinktiv so handeln wie das Vorbild handeln würde.
Sich selber fragen „Verhalte ich mich wirklich richtig im Sinne von …(Tugend/Wert)…?“ oder besser noch instinktiv dementsprechend handeln.
Beide Fragen sind unterschiedliche Ansatzpunkte für den selben Zweck: Hilfe sich selbst treu zu bleiben und sich zu verbessern. Ein aktiv handelndes Gewissen, sozusagen. Also mitnichten schizophren. 
Natürlich wär es wohl einfacher in die Fragen ein beispielhaftes Vorbild oder eine entsprechende Tugend zu schreiben. Doch hoffe ich so die lesende Persönlichkeit persönlicher anzusprechen. Denn die Auswahl an dem wen und was man so tief respektiert, das es einem beisteht, und dies im Gedanken einzutragen, ist so nur sich selbst überlassen. Beispiele gebe es Legion, doch dies ist für mich auf eine Art grundsätzlich, da fällt es mir schwer ein konkretes Beispiel zu nennen ohne die prinzipielle Ebene ein Stück weit zu verlassen.
Frank, Polyblob

Suche den richtigen Umgang

Der tägliche Stoiker vom 9.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Vor allem ziehe eines in Betracht: Lasse dich nie so stark an deine ehemaligen Bekannten und Freunde binden, dass sie dich auf ihr Niveau herunterziehen. wenn du das nicht beachtest, bist du ruiniert … Du mußt wählen, ob du von diesen Freunden geliebt werden möchtest und immer derselbe bleibst, oder ob du dich auf Kosten deiner Freunde verbessern willst … Wenn du beides versuchst, wirst du weder Fortschritte machen noch das behalten können, was du einmal hattest.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.2.1.; 4-5

„Von guten Menschen wirst du gutes lernen, aber wenn du dich unter schlechte begibst, wird deine Seele Schaden nehmen.“
Musonius Rufus, Der Theognis von Megara zitiert, Vorträge, 11.53.21-22

Menschen beeinflussen sich gegenseitig, bewußt wie unbewußt. Oft braucht es langjährige gute Freunde, welche einem sagen in wie fern man sich zum positiven oder negativen verändert hat, bevor einem selber an sich eine Veränderung auffällt.
Was mir momentan ganz praktisch beim Schreiben von Geschichten hilft sind Menschen, welche selber mit dem Schreiben beginnen, jedoch einen ganz anderen Hintergrund haben wie ich. So haben sie auch einen anderen Blick auf das wenige was ich bereits geschrieben habe und helfen mir durch ihre Kritik weiter. Es ist eine inspirierende Runde. Nun, zumindest stehe ich am Anfang und bin gewillt weiterzumachen.
Vorsicht ist jedoch geboten beim Umgang mit Menschen mit anderen Werten. Nab kann daran reifen und sich verbessern in Argumentation, die eigenen Werte und Handlungsweisen überprüfen durch den Wechsel des Blickwinkels und dadurch auch die Einstellungen dieser Menschen besser verstehen. Doch sobald Sympathie mit dabei ist, könnte es zu leicht geschehen sich von diesen Menschen negativ beeinflussen zu lassen.
Frank, Polyblob

Gib deine Freiheit nicht unfreiwillig aus der Hand

Der tägliche Stoiker vom 8.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wenn jemand deinen Körper einer zufällig vorübergehenden Person geben würde, wärest du entsetzt. Aber deinen Verstand gibst du jedem Dahergelaufenen, lässt dich missbrauchen, bis du verstört und gepeinigt zurückbleibst – schämst du dich nicht?“
Epiktet, Enchridion, 28

Zuerst war ich bei jenen Menschen, welche einem persönlich begegnen und bei denen man aufpassen das man ihnen nicht zu sehr Aufmerksamkeit widmet. Aufmerksamkeit im Sinne von beeinflussen und sich nicht runterziehen lassen von ihren Äußerungen und Verhalten – sich nicht negativ beeinflussen lassen. Denn ein Zitat von dieser Art gab es bereits. Diesmal ist der Blickwinkel ein wenig anders. Holiday erwähnt die modernen sozialen Medien als Negativbeispiel. Das man die eigene Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe nicht auf etwas richtet, wenn es in diesem Moment wichtigeres gibt. Familie, Freunde, die Umwelt um einen herum, das eigene Selbst.
Facebook und Konsorten werden momentan zwar besonders kritisch gesehen, doch letztendlich sind sie nur Werkzeuge. Die Verantwortung liegt bei jedem selbst ob und wann wie lang zu welchem Zwecke man sie nutzt. Wenn ich an einer Moshpit teilnehme, weis ich worauf ich mich einlasse. Doch die selbe Behandlung akzeptiere ich nicht in einer Fußgängerzone und passe entsprechend auf mich auf. Wichtiger ist noch, dass ich mir meinen Verstand und meine Aufmerksamkeit nicht wegpogen lasse von Etwas und den Menschen dahinter, welche mir nicht gut tun.
Frank, Polyblob

Misstraue deinen Sinnen

Der tägliche Stoiker vom 7.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Heraklit bezeichnete Selbstbetrug als schreckliche Krankheit und das Augenlicht als einen lügnerischen Sinn.“
Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen, 9.7

Ein Autounfall geschieht. Und jeder Augenzeuge an der Verkehrsstraße schildert den Vorfall anders. Ein Klassiker aus dem Fahrunterricht. Vor Gericht soll es bereits vorgekommen sein das die Aussagen von Augenzeugen, obwohl am überzeugendsten, mit Vorsicht zu werten waren.
Natürlich kann ich meinen Sinnen vertrauen. Nur blind glauben; das nicht. Zu sehr zu schnell mache ich mir da selber was vor.
Frank, Polyblob

Erzähle keine Geschichten

Der tägliche Stoiker vom 6.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Vermeide es, in der Öffentlichkeit häufig und ausgiebig von dem zu erzählen, was du erreicht hast und was dir widerfahren ist, auch wenn du es genießt, von deinen Fährnissen zu erzählen – so ist es für andere kein Vergnügen, sich deine Geschichten anzuhören.“
Epiktet, Enchiridion, 33.14

Zur Introvertiertheit neigend, liegt es mir auch nicht groß Geschichten von mir zu erzählen. Wobei; ein oder zwei Klassiker habe ich schon.
Es ist eher eine Frage warum man etwas erzählt. Ob man etwas zum Gespräch beitragen oder sich in den Mittelpunkt zu stellen – das macht für mich schon einen großen Unterschied aus. Sowie ob man einfach drauflosblabbert und es nicht wirklich interessiert ob es Anderer Interesse hat, was man so sagt.
Holiday erwähnt noch den Philosoph Nassim Taleb, welcher schrieb man solle aus vergangen Ereignissen keine Geschichten machen. Auch dies sehe ich differenziert. Sowas kann schon amüsant oder gar lehrreich sein. Nur sich selbst dabei ungerechtfertigt in den Vordergrund stellen und den Anteil anderer Menschen dabei zurückstecken, vielleicht sogar unterschlagen, das geht nicht und finde ich persönlich indiskutabel.
Frank, Polyblob

Reduziere das Kostspielige

Der tägliche Stoiker vom 5.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Was nun die Dinge betrifft, denen wir hinterherjagen und für die wir uns ins Zeug legen, schulden wir uns folgende Überlegung: Entweder ist ihnen nichts Nützliches zu eigen oder sie sind meist zu nichts zu gebrauchen. Einige von ihnen sind überflüssig, während andere nicht viel wert sind. Aber wir erkennen das nicht und betrachten sie als gegeben, obwohl sie uns eine Menge gekostet haben.“
Seneca, Moralische Briefe, 42.6

Das Streben nach dem was wirklich Wert hat. Oder im Umkehrschluss: braucht es dies nun wirklich? Jene CD, DVD oder dieses Buch? Setzen sie neue Impulse? Wenigstens gute Variationen von Bekannten? Gibt es was neues zu erfahren?
Oder andere Gegenstände, die man halt so hat oder haben möchte. Sind sie es wirklich wert und wieviel kosten sie wirklich? Nicht nur finanziell gesehen. Zeit ist ebenfalls ein Faktor. Lebenszeit, welche man reininvestiert. Wichtiger noch das eigene Innenleben, also woran Gedanken und Gefühle hängen und was sie nachgehen.
Frank, Polyblob

Achtsamkeit ist Freiheit

Der tägliche Stoiker vom 4.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Diejenige Person ist frei, die nach ihren Wünschen lebt, weder erzwungen, noch behindert oder begrenzt ist, deren Entscheidungen nicht behindert werden, deren Wünsche sich erfüllen, und die sich nicht auf das einlässt, was sie abschreckt. Wer möchte denn in Selbstbetrug leben – aus der Bahn geraden, mit falschen Zielen, undiszipliniert, sich dauernd beschwerend, im Alltagstrott? Niemand. Es sind unwürdige Menschen, die nicht so leben wie sie möchten – sie sind nicht frei.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.1.-3a

Epiktet, der Mann der starken Worte. Sie sind nur allzu wahr. Wie viele Menschen gehen jeden Tag durch ihr Leben, beschwerend über das Wetter, was ja irgendwie nie gut genug ist, jammernd darüber das ja früher alles besser war und sprechend davon träumen wie toll es doch wäre, wenn sie dieses oder jenes, dann würden sie dies oder das… Was sich jetzt leider ziemlich lang und detailliert fortsetzen lassen würde. Kurz formuliert: sie treiben durch ihr Leben und welche Ziele haben sie denn, wenn überhaupt?
Disziplin ist meine Schwäche, mich verbessern und positiv wirken mein Ziel. Auch nicht sehr genau beschrieben, doch will ich meinen Weg gehen. Mögen andere den ihren wählen oder sich hierhin oder dorthin treiben lassen.
Frank, Polyblob

(K)ein Teil des Ganzen

Der tägliche Stoiker vom 3.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Diese Dinge passen nicht zueinander. Du musst ein einheitlicher Mensch sein, entweder gut oder böse. Du musst sorgfältig an deinem eigenem Denken arbeiten oder aber an Dingen, die nicht in deiner Macht stehen. Gib gut auf dein Inneres acht, nicht auf das Außen, was so viel heißt wie: Bleibe den Philosophen treu, sonst gehörst du zum Pöbel!“
Epiktet, Lehrgespräche, 3.15.13

Gut und Böse sind zwei gegensätzliche Pole wie Schwarz und Weiß mit verdammt viel Grau zwischen ihnen im realen täglichen Leben. Entweder bewegt man sich auf das Eine oder das Andere zu.
Mit dem Wort Pöbel hatte ich im ersten Moment ein Problem. Als Pöbel wird gemeinhin nicht nur das bezeichnet, was heutzutage als „bildungsfern“ nett umschrieben wird und auch als Unterklasse bekannt ist, sondern auch eine wütende Menschenmenge, welche nicht wirklich friedlich ihre Wege geht. Rumpöbelt halt. Ärger und Wut hat und wütend Ärger verursacht.
Selber achte ich darauf nicht auf Andere herabzublicken. Manchmal nicht einfach und ich bin durchaus auch froh eine satirisch-bissigen Ader zu haben um bei Bedarf Dampf abzulassen. Denn der eigentliche Pöbel ist für mich, jener in mir. Diese abwertenden, diskriminierenden Gedanken und Gefühle auf andere Menschen herabzublicken. Eigentlich ist es doch nur die persönliche Auswahl und eine Frage des eigenen Geschmacks wenn man deklassiert. Die Mechanik ist die selbe, ob nun bei mir oder, sagen wir mal beispielsweise, bei Parteigängern der AfD. Nur um mal die populärste Erscheinung einer Gesinnung zu nennen, welche nicht einmal besonders politisch geprägt und fundiert sein muss, da es oft genug nur darum geht gegen „die Anderen“ zu sein.
So liegt es an mir auf mein Inneres zu achten und nicht den Pöbel regieren zu lassen.
Frank, Polyblob

Genaue Selbstbeurteilung

Der tägliche Stoiker vom 2.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Für einen Menschen ist es vor allem wichtig, sich selbst gut einschätzen zu können, denn im Allgemeinen glauben wir, dass wir mehr können, als es tatsächlich der Fall ist.“
Seneca, Von der Ruhe des Gemüts, 5.2

Im Allgemeinem glaube ich eher das ich weniger kann oder weniger gut bin als dies der Fall zu scheinen scheint. Beim Malen zum Beispiel: Eine Idee, daraus hier ein paar Striche, dort ein paar weitere. Was ist schon dabei?
Wobei es mir schon auffiel bei, egal ob bei der freien Rede oder auch beim Vorlesen, dass ich in meiner Vorstellungskraft besser war als in der Realität. So kam es mir jedenfalls vor. Was aber auch hilfreich ist, holt es einen doch auf den Boden der Realität und zeigt mir wieviel ich noch zu lernen habe.
Früher habe ich mich selbst entmutigt wenn eine Zeichnung nicht meiner Vorstellungskraft entsprach oder es nicht auf Anhieb so recht klappen wollte. Im Gespräch darüber sagte später dann ein ehemaliger Kollege, welcher inzwischen Tätowierer und Comiczzeichner ist, sinngemäß: „Blickst du nur zum Gipfel, stolperst du, fällst ständig auf die Fresse und der Berg ist zu hoch.“
Das Wichtigste und Richtige ist die realistische Einschätzung seiner Selbst. Allerdings gehört dies manchmal auch zum Schwierigsten.
Frank, Polyblob

Wo Philosophie beginnt

Der tägliche Stoiker vom 1.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Um Philosophie zu beginnen, ist es besonders wichtig, über eine klare Wahrnehmung des eigenen Leitprinzips zu verfügen.“
Epiktet, Lehrgespräche, 1.26.15

Warum also studiere ich die Philosophie, real und praktisch im alltäglichem Leben? Als ich damit aktiv anfing, ging es mir nicht um die großen Drei (Was ist der Sinn des Lebens? Des Universums? Und des ganzen Rests?), sondern um die Zusammenhänge zwischen allem. Warum etwas ist was und wie es ist, wie es war und wohin es gehen könnte. Geschichte, Kultur, Politik, Religion, Soziologie, Psychologie, all das was der Mensch ist und was ihn vorantreibt, das alles findet sich in der Philosophie wieder, auf dies wirkt die Philosophie ein und verbindet diese scheinbar für sich stehenden Pfeiler der Menschheit. Themen welche mich interessieren, solange ich mich zurückerinnern kann.
Und ja, mir ist an einer besseren Welt gelegen, in der sich die Dinge zum Guten wenden. Wie sehr man dazu aber auch an sich selber zu arbeiten hat, das war mir Anfangs in dieser Tiefe nicht klar.
Noch bevor ich bewußt mit Philosophie anfing, interessierte ich mich schon für die Zusammenhänge der Dinge. Auch heute weis ich über historische Abläufe mehr als das ich auch nur ein spezifisches Datum dazu nennen könnte. Und schon früher betrachtete ich Dinge auch aus einen anderem Blickwinkel. Sprach aus wie etwas auch sein könnte, auch wenn mir das als Widerspruch ausgelegt wurde.
Das ist mein Leitprinzip, beziehungsweise Leitprinzipien. Vielleicht ein wenig sehr umfassend.
Andere mögen Die ihre haben, wichtig für jeden einzelnen ist es, warum man sich der Philosophie widmen will
Frank, Polyblob