Onkel Toms Hütte – Reich an Bürgern oder Xavier Naidoos Marionettenspieler

Nun haben die Söhne Mannheims doch glatt was neues dahergebracht und Xavier Naidoo gefällt sich wohl in der Rolle des Revoluzzers. Als Prediger war er glaubwürdiger. Dieses ‚Wir gegen das Establishment‘, würde es nicht von einem wie ihm und seinen Helfershelfern kommen, könnte man es ja ernst nehmen. Und was heißt das eigentlich? Establishment? Etabliert vielleicht? Ist das Naidoo mit seiner Backstreet Boys Band nicht eh schon?
Man könnte sich über diesen Pseudo-„Passt auf, sonst steht wer auf und wehret sich!“-Gedöhns milde lächelnd hinwegsetzen wie über die nicht vorhandene Tiefe bei Liedern über die Widrigkeiten des Lebens, gesungen von anscheinend geklonten Teenie-Popstars. Gezüchtet von multinationalen Establishment-Musikindustriekonzernen, um die Masse beim Trog zu halten und im einstudierten Spiel mit Sex, Religion und TV schön brav einzulullen.

Verschwörungstheoretisch?
Mag sein, aber ich befinde mich ja geistig im Moment im Kabarett und lege dies in die Kategorie Glosse.
Bei den pubertären Bälgern Monnheims klingt es aber dummerweise sehr ernsthaft.
Nun gut, Kritik an den Politikern eines Landes, bei der dann gern das Bild vom Marionettentheater in irgendeiner Form benutzt wird, ist nicht neu. Wahrscheinlich sogar schon so alt wie die Organisationsform des Menschen an sich. Durchaus möglich, dass kurz nach der Erfindung des Lagerfeuers mein Höhlenmensch-Ich Ug-Ug eher von dem Handschattenspiel der Mächtigen an der Grottenwand sprach. Der Bindfaden war ja noch nicht erfunden. Es soll da alte überlieferte Hinweise geben, dass diese Information zu und Baupläne für diesen Bindfaden zurückgehalten und unterdrückt wurde von der Tiersehnenindustrie. Bilderberger sind sie halt alle. Schon immer gewesen.

Nicht wahr?
Ein Problem an der Lyrik dieses Liedes der Söhne Mannheims ist wohl, dass es in eine Zeit fällt, in der fundamentale Systemablehnung und Demokratieverweigerung im Fokus der Öffentlichkeit liegt. Und eben nicht überspitzt formuliert ist wie bei jenen Studenten am Ende ihrer Jugend Ende der 60er. Zumal Herr Naidoo ja schon ernsthaft sich ein wenig wirr zu Verschwörungen geäußert hat und zumindest in der Vergangenheit bei Endzeit-, genauer Endkampf-(gabs da auch den Endsieg? Muss mal nachblättern)fantasien schwelgte. Die Nähe dieses Personenkreises hat er persönlich ja in Form einer Reichsbürgerkundgebung schon gesucht gehabt.
Ob die Musikgruppe Söhne Mannheims derartiges Publikum haben wollen sei einmal dahingestellt. Fans aus diesem politischen Spektrum scheinen sie seit diesem Lied ja gefunden zu haben. Ebenso ist es die Frage, ob dies Gedudel überhaupt wert ist darüber öffentlich groß zu schreiben, es rundweg abzulehnen, reflexartig nach Boykott zu rufen und dieses Teil dadurch auch noch indirekt und unbeabsichtigt zu bewerben.
Zumal ein derartiges selbstgerechtes scheinheiliges „Wir-lieb-en-euch-auch-als-Mensch-en-und-denk-en-für-euch-mit“ auf Gottes verdammter Erde eigentlich nur noch von der Einstellung der Inquisition zur Hexenverbrennung (Wir retten ihre Seelen durch die reinigende Kraft des Feuers) konkurriert wird. Wie überaus gnädig.

Handwerklich hört es sich ja nicht schlecht an. Liegt zwar sicher an dieser Dumm-Wie-Dumm Melodie inklusive „ich-kann-je-de-Sil-be-be-ton-en“, aber ok.
Dankenswerterweise ist ein Rap dabei. Hip Hop ist zwar nicht so meine Subkultur, ermöglicht mir aber im Form eines Battles zu antworten. Auch wenn ich aus genanntem Grund nicht geübt darin bin. Doch vielleicht ist Musik die richtige Form auf solche Musik zu antworten.

Ihr meint ihr könnt wem was erklären?
Hängt doch nur an deren Fäden
Zappelt wie deren Marionetten
Und meint ihr könnt was erretten

Wessen Blick ist sich am drüben?
Eingeschmiert mit ihren Lügen
Umgarnt von ihrer Presse
Meint ihr, ihr wisst’s besser?

Wer hat keinen klaren Blick mehr?
Wo ist dein Volk?
Doch nur geist-ig-gest-ern-Mob.
Dum-me Politikerschelte kann-jeder-Stamm-tisch-Punk

Fühlt euch gute so als die einzig Wahren
Gehört zu jenen welche ewig klagen
Und alles nur als Lug und Trug bezeichnen
Was nicht kann in ihrem Hirn reifen

Na, Onkel Xavier, voll ist deine Hütte
Voll von des alten Reichs Bürger´
Friß Domestos und probiers mit Meister Propper
Unterm Strich finden sie dich nicht toller

Xaver, glaubst sie haben dich lieber?
So als Quoten-Vorzeige-Nigga?
Deutschland erwache!
Erettet von einem Mulatte?

Billige Sprüche mit Nazikeule?
Is ja dein Niveau, verstehst es so besser
Wir brauchen keine Forke, wir haben Messer
Seh´s ein und hör auf mit Geheule

Nun, wie schmecken euch eure Sprüche?
Gemünzt auf eure eigenen Fressen
Kann man verdörrtes Hirn damit benetzen?
Oder ist nichts mehr von Nutze?

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen. Wobei der eine oder andere durchaus absichtlich war.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich in diesem Leben noch eine Doktorarbeit schreibe, tendiert zwar gegen Null, möchte aber trotzdem darauf hinweisen, daß ich mir gestattete John Lennon einfließen zu lassen.
Und um mit einem anderen Zitat abzuschließen:
„…
It´s the same old shit
With the same old beat
with the same old word
with the same damn lies
…“
(Claus Larsen, Leatherstrip)

Reflexionen über ein Referendum

Wieso und weshalb die Türken so abstimmten wie sie es taten?
Weil sie meinen die Türkei braucht‘s so, wegen einem falsches Bild von der alten Heimat, weil sie meinten es gehe um Erdogan oder aus Protest gegenüber den „Gastländern“? Und einfache Antworten auf komplizierte Sachverhalte sind halt leicht zu glauben. Besonders wenn man sie emotional so aufläd. So ähnlich waren die Meinungsäußerungen nach der Wahl von Befürwortern der Verfassungsänderung, welche ich zu lesen und hören bekam.
Interessanterweise sollen die Diaspora-Türken, welche in eher autoritären Regimen (ostwärts ab der Elbe bis China) zu den Wahlkreisen gehören die prozentual am höchstens mit Nein abstimmten. Traurig aber wahr: ob im Kleinen oder Großen, einzelne Personen oder Nationen; manche Erfahrungen, ob positiv oder negativ, muß man wohl selber machen. Auch wenn die Lebensweisheit anderer einem etwas besseres lehren könnte.
Und es scheint fast schon ein Reflex des Menschen zu sein bei Bedrohung und Krisen scheinbar Starken folgen zu wollen.
Was mich wundert: ob Brexit oder Verfassungsreform, im Parlament gelten höhere %-Hürden als bei Volksabstimmungen. Welchen Experten fallen solche Gesetze ein? Sollten die Hürden für eine erfolgreiche Abstimmung nicht so gleich hoch sein?
AKP und Erdogan sind ja als Reformer angetreten und haben auch viel bewirkt. Gerade auch im sozialem Bereich. Nach dem was ich so las wählten manche Erdogan weil sie ihn für die sichere Alternative hielten. Und manche für die Fortschritte in der Türkei welche besonders am Anfang der AKP-Regentschaft geschahen. Manche halten ihn für das geringere Übel. Andere haben einen etwas verzerrten, verklärten Blick auf die alte Heimat. Und wer sagt denn das den Überzeugungswählern das politische System hier so gefällt? Vielleicht wäre denen Demokratie a la Orban oder Erdogan tatsächlich lieber?
Und sie picken sich nicht die Rosinen wie soziale Sicherheit und Infrastruktur raus, sondern nehmen das Übel der toleranten weltoffenen Gesellschaft in Kauf? Vielleicht können die es gerade so ertragen, gerade so tolerieren das hier Frauen so rumlaufen dürfen wie es ihnen gefällt? Das diese Frauen einfach so arbeiten gehen dürfen? Das hier offen Homosexualität gezeigt werden darf?
Das Toleranz, Akzeptanz, Freiheit und trotzdem (oder vielleicht eher genau deshalb?) Sicherheit ihnen ebenso zugute kommt, dies vergessen sie dann leider wohl. Oder es fällt ihnen nicht auf.
Jedenfalls kann man jene Wähler, die wissend und aus Überzeugung für Ja stimmten, ruhigen Gewissens als nicht in der Gesellschaft angekommen bezeichnen.
Was nichts daran ändert das sie die Vorzüge eines Lebens in Deutschland ebenso mit seinen Rechten und Pflichten ebenso haben wie alle anderen die hier leben.
Andererseits wenn ich hier manche deutschstämmige Kunden über Folter und Todesstrafe reden hören. Da könnt man meinen der IS spricht. Ist nur der Underschied (wenn überhaupt) was man als strafenswürdig ansieht. Hier sinds gerne unter anderem Pädophile denen man lebendig die Haut abziehen würde.
In dieser Gesellschaft ist offen und ernsthaft in allen sozialen Schichten darüber diskutiert worden ob und wann Folter (oder deren Androhung) vertretbar ist. Und das nicht etwa theoretisch sondern sehr wohl praxisbezogen.
Muß ich noch erwähnen das bei der genannten ehrenwerten Kundschaft ebenfalls ein Wunschdenken für eine autokratische Demokratie vorherrscht? Verbunden mit einer FJS-Heiligenverehrung bei der ich mich ernsthaft frage wo das herkommt. Gut, Charisma und Chupze hatte er ja. Das der alte Kommunistenfresser sich aber nicht zu schade war der DDR zu einem Kredit mitzuverhelfen anstatt darin zu wirken den maroden Laden gleich hops gehen zu lassen, das wird dann nicht registriert. Wenn die Soviets schon keine Rubel rollen lassen wollten: das will schon was heißen. Von den ganzen sonstigen Korruptionsvorwürfen zur Person des seligen Strauß und dessen Machenschaften mal ganz abgesehen.
Aber gut, vielleicht hängt das ja mit dem römisch-katholischen Glauben zusammen. Diese Sehnsucht nach einem unfehlbaren Anführer.
Also wie kann man erwarten das alle Menschen in einem Land die selbe Auffassung vom systemischen Aufbau der Gesellschaft dieses Landes haben? Demokratie ist sehr definitionsfähig. Alleine schon jedes europäische Land hat seine eigene Definition und in so manchen dieser Nationen wird momentan sehr darum gerungen.

Über das was Erdogan tat, macht und machen will kann man trefflich streiten und diskutieren. Doch im Grunde war es bene kein Referendum Pro oder Contra Erdogan. Es ging um eine Verfassungsänderung. Wenn diese in Kraft tritt ist Erdogan 72. Eines Tages wird auch er den Weg allen Irdischen gehen. Die Verfassung, welche sehr viel Macht in die Hände einer einzigen Person legt, ist dann aber immer noch sehr irdisch. Wer mag nach Recep I. kommen?
Autoritäre System sind korruptionsanfälliger und verführerischer im Machtmissbrauch. Was mag aus der Türkei werden?

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.
Auch das manche Formulierung eher in die Kategorie Glosse passt macht das Geschriebene nicht besser. Es fällt mir allerdings auch schwer die Form zu wahren.
Mein Dank an Bettina, Nicole und Tansu für den Gedankenaustausch.

Bausatzbeschränkungen

Den WordPress-Bausatzkasten den ich benutze ist zwar einerseits einfach in der Anwendung aber leider gibt es Beschränkungen wenn man was ausbauen will bei denen man wieder weis warum kleine Kinder aus ihrem „Mein-erster-Chemiebaukasten“ am liebsten Sprengstoff und Giftgas produzieren würden (und mit den handelsüblichen Putzmitteln under der Spüle auch könnten): Anleitungen und Beschränkungen des Kastens nerven derartig das man am liebsten den kompletten eben jenen Bausatz, dessen Hersteller und jede Stadt zwischen dem eigenem Standort und Produktionsort sprengen möchte.

Könnte natürlich auch daran liegen das man sich noch nicht so sehr und allzu häufig mit dem ganzen Aufbau eines Blogs beschäftigt hat.
Könnte sein. Isses aber sicher nich.

Der Tag danach – The Day after

Dann wolle wir mal hoffen das der Ausgang des Referendums für die Türkei nicht solch apokalyptische Ausmaße annimmt.
Das eine Grundsatzendscheidung über die Form einer Gesellschaft von einer einfachen knappen Mehrheit der zur Wahl gegangenen Stimmberechtigten und nicht von minimum, sagen wir mal, Dreiviertel aller Wahlberechtigten endschieden werden darf; das ist für mich schon fragwürdig genug. Aber gut, so ist die Gesetzeslage.
Fragwürdiger ist da schon das von einem fairen Wahlkampf nicht die Rede sein kann. Zumindest ist laut Berichterstattung von unabhängigen Medien fast ausschließlich das Pro-Verfassungsänderungslager in türkischen Staatsmedien zu Wort gekommen. Die AKP nutzt für ihre Pro-Kampagne den Staatsapparat und das Contra-Lager ist in die Nähe von Terroristen und Umstürzler gerückt worden. Dazu Meldungen um Unregelmäßigkeiten wie eben keine geheime Wahlmöglichkeit in Wahlkabinen und nicht offiziell zugelassene Stimmzettel.
Und trotz dieser Unstimmigkeiten kommt das Pro-Lager gerade mal auf knapp über 50%. Bei fast 20% Wählern die sich durch Fernbleiben einer Stimme enthielten.
Doch wenn man den mündigen Bürger, der sich selbstverantwortlich informiert, ernst nimmt und diese Bürger wussten wofür sie abstimmten (und da ging es ja um mehr als um „nur“ ein Parteiprogramm) dann muss man diese Wahl wohl ernst nehmen.
Wenn in zwei Jahren bei den nächsten Parlamentswahlen die AKP gewinnt und dieses sogenannte Präsidialsystem eingeführt wird, dann ist Erdogan 72 Jahre alt. Und was auch immer er mit seiner neuen Macht anfangen wird, was macht der Mann der nach ihm kommt?
Macht korrumpiert.
Absolute Macht korrumpiert absolut.

 

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

Schamgefühl und wer es wohl fühlen sollte

Morgen um diese Uhrzeit wird sich entschieden haben ob die Türkei ein Präsidialsystem in zwei Jahren eingeführt hat welches eher eine modernisierte Form des Sultanats entspricht als irgendeine Form von Demokratie.
Solange Herr Erdogan Einfluss auf die türkische Politik hat (in Anlehnung an Herrn Kaczynski von und zu Polen, welcher ja auch keine offiziellen Titel hat, nicht in Amt und Würden ist.) werden er und seine Anhänger die türkische Gesellschaft spalten.
Wie ich darauf komme?
Ein kleiner Blick von mir zurück auf die vergangen Wochen:

Nazivergleiche sind ja heutzutage wieder modern geworden. Das Erdogan sich nicht zu dumm ist dafür und es auch noch auf so peinliche Weise daher bringt: das bringt einem ja schon zum berühmten Fremdschämen.
Das die durchaus auch persönlich angegriffenen europäischen Politiker eher ruhig und sachlich reagieren nötigt mir dagegen Respekt ab.
Andernseits waren die Sprüche, welche bis hin zur Kreuzritterverschwörung im Vatikan gingen, mitunter dermaßen platt wie peinlich; eher zum auflachen als zum aufregen geeignet. Und so jemand will tatsächlich ein Land wie die Türkei führen?
Selbst Polen und Griechen ist die „Nazi-Keule“ für deutsche Politiker anscheinend zu doof geworden. Aber ein Herr von Mensch wie Recep Erdogan ist sich nicht zu schade dafür. Hauptsache es jubeln die fanatischsten Anhänger. Nichts dazugewonnen und sonst nur verloren. Zumindest außerhalb der Türkei. Und wenn’s nur die eigene Glaubwürdigkeit ist.

Zumal, sofern ich das mal richtig mitbekommen habe, die Art und Weise wie Deutschland seine jüngere (Wiedervereinigung und Folgen) und nicht mehr ganz so junge (wilhelminisches und 3. Reich) Vergangenheit aufarbeitet international anerkannt und respektiert wird. Und mitunter sogar zum Vorbild gereicht.
Also in gewissermaßen etwas worauf man als Deutscher schon stolz sein könnte. Ein etwas tieferer Stolz als irgendwelche Fähnchen zur WM oder zum Bier trinken schwenken. Oder Fähnchen zu Polit-Propaganda-Veranstaltung flattern lassen. Weil man zum Gutem wie zum Schlechtem steht was geschah und geschieht.
Aber jetzt gerade ich schon fast ins philosophieren. Und eigentlich geht es ja um ein Referendum in der Türkei.
Hoffentlich sind sich die Wähler ihrer Macht bewußter als die Briten vor der Brexit-Entscheidung. Als Zuviele nicht wählen gingen. Aber anschließend dagegen protestierten. Kam ja früh, die Erkenntnis das einem das Ergebnis nicht gefallen könnte.

Um zum eigentlichen Grund, zum Titel des Artikels, zurückzukommen: Schämen sollten sich, wenn überhaupt, jene, welche anderen etwas vorwerfen worin sie selber massive Defizite aufweisen. Vorurteile vermeiden und sich den Schatten der Vergangenheit stellen. Zum Beispiel.

Grammatikalische und Orthographische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf

Das der 3. animierte Teil der schlumpfigen Kinoabenteuer ohne menschliche Darsteller und Ausflüge in die reale Welt auskommt, verbessert den Filmgenuss ungemein. Das Gefühl in einem der Comic-Abenteuer einzutauchen wird dadurch gehoben und das zitieren des geradezu klassische Intro der Zeichentrickserie fügt sich dazu wunderbar ein. Der Humor bringt zwar keine großen Lacher mit sich, doch gibt es auch keine Ausrutscher ins kindische. Was ich wiederum positiv schlumpfe, da ich mich die ganze kurzweilige Filmzeit über gut unterhalten fühlte. Was auch an der Handlung lag. Eine „Coming of Age“-(wie es ja so schön neudeutsch heist)Geschichte der etwas anderen Art. Die Frage was einen ausmacht und wer man ist wird zwar nicht wirklich tiefgründig behandelt. Aber wer will denn schon eine deutsche Autorenfilmvariante der Schlümpfe sehen? Würde nicht wirklich passen.
So war für Jung und Alt hohe Unterhaltung geboten, welche nun wirklich nicht sinnfrei war.
Der finale Akt drückt zwar ein wenig auf die Tränendrüse. Doch auch hier kein Kitsch und krampfhaftes Bemühen zu spüren.
Doch wer will schon schlumpfiger sein wie Schlaubi-Schlumpf?

Fette 7,5 blaue Schlumpfbeeren, weil halt noch verschlumpft viel mehr nach oben möglich ist und hoffentlich zu sehen wird.

Orthographische und grammatikalische Fehler (letztere diesmal möglicherweise mit schlumpfiger Absicht) bitte ich zu entschuldigen.

P.S.: Bin mal auf die Blu-Ray gespannt, O-Ton in Schlumpf-o-Vision mit blauen, weiß gerahmten Schlumpf-Untertitelungen wär ganz schön schlumpfig!

P.P.S.: Gesehen haben wir den Film im Traumpalast im Biberach. Nicht groß aber umso feiner wie wir meinen. Vom Eingang und der Einrichtung über das höfliche und zuvorkommende Personal bis zur Kinosaaldekoration hinweg wird viel Atmosphäre gegeben. Sehr empfehlenswert. Geradezu schlumpfig.

P.P.P.S.: Danke an Stefan. Bei der bildlichen Vorstellung seiner Idee mit den Schlumpfuntertitel muss ich wieder kichern.

Philosophische Rhetorik: Ein Porträt

Wie zumeist nach dem Kurs wußte ich schon bald wen ich porträtieren will. Doch einmal darüber geschlafen viel mir im Laufe des nächsten Tages auf das ich da bereits an einer Lobrede arbeite. Da wir ja erfahren hatten das eine kleine Laudatio ebenso zu unseren Aufgaben gehören wird, verschob ich diesen Charakter zu diesem Vortrag. Mir gingen ein paar Persönlichkeiten durch den Kopf, doch bei einem blieb ich haften. Vielleicht auch weil ich beim Porträt im Thema, in der Nähe meiner Lobrede bleibe und eventuell sogar eine Überleitung zur Laudatio schaffe.
Den Mensch den ich beschreiben will kam aus schwierigen Verhältnissen und aus einem Armenviertel. Er war gut in der Schule; sehr gut und er schloss sie erfolgreich ab; doch ist ihm höhere Bildung verweigert worden. Er schlug sich als Hilfsarbeiter durch und geriet auf die schiefe Bahn. Von dieser ging es ins Gefängnis, wo er auf jemanden traf der in inspirierte, ihn seinen Glauben wechseln lies und einen Anstoß gab, so das er sich als Autodiktat in Philosophie und Geschichte einstudierte, sowie in Rhetorik übte. Er erkannte die systematischen Ungerechtigkeiten und die Unterdrückung in seiner Heimat. Sein Intellekt wuchs so wie seine schlaksige Gestalt überhoch wirkte und seine Reden wurden scharfkantig wie seine Gesichtszüge.
Er wechselte seinen Namen und trat einer Organisation bei mit der er für Gleichberechtigung für jene kämpfte welche er als die seinen betrachtete. Auch mit Mitteln der Gewalt, falls nötig. So sprach er und derartige Sätze ließen ihn zum Feindbild ganzer Bevölkerungsschichten werden. Vom Hass der Hass gebiert war die Rede. Und er diskutierte, stritt und verachtete Andere, welche seine Ziele teilten jedoch andere Wege nahmen. Das die Selbstbestimmung der Frau über ihre Rolle als Hausfrau und Mutter definiert wurde, dagegen hatte er jedoch zu jener Zeit nichts einzuwenden.
Er wurde der brillanteste und bekannteste Redner und Agitator der Organisation und trug maßgeblich zu ihrem Wachstum bei.
Doch mit der Zeit erkannte er das der Anführer dieser Vereinigung nicht nach den Idealen handelte welche die seine waren. Und das diese Gemeinschaft dazu diente ihrem Anführer zunutze zu sein.
Also trat er aus.
Bei einer Pilgerfahrt seines Glaubens begegnete er vielen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Kontinente. Diese Vielfalt in einem Glauben überraschte ihn und er erkannte einen Teil seiner eigenen Ungerechtigkeit. Nach dem pilgern wechselte er wieder seinen Namen, doch blieb er der Gesellschaft bekannt unter seinem alten. 
Er schwor der Gewaltbereitschaft in einer demokratischen Gesellschaft ab.
Bei den Besuchen der Befreiungskämpfe im noch kolonialen Afrika erkannte er das in einer freien und gerechten Gesellschaft Mann und Frau gleiche Rechte, gleiche Pflichten und gleichen Anteil für und an der Gesellschaft haben sollten.
Er gründete eine eigene Organisation und akzeptierte auch Menschen als Mitstreiter die anders waren wie er. Sofern diese zeigten das sie es ernst meinten mit einer Veränderung zum Guten. Mit einer Weiterentwicklung der gemeinsamen Gesellschaft.
Doch wurde er herausgerissen aus seinem Wirken durch ein Attentat. Ermordet von jenen die sich durch ihm verraten fühlten.

In seinem Leben wandelte er sich vom Ganoven zum Gläubigen und Revolutionär. Durch Erkenntnis und Erfahrung entwickelte er sich zum Reformer; zum Evolutionär. Ich halte es für gut möglich das die Freundschaft zu ihm positiv einwirkte auf andere prominente Vorbilder. Auch aus dem Sport.
Ich sprach von einem Menschen der seine eigenen Vorurteile, seinen eigenen Hass überwand. Sie hinter sich lies, der Gewalt abschwor und letztlich durch Gewalt starb.
Ich sprach kurz über den bemerkenswerten Lebenslauf eines Menschen, der seinen Weg fand.
Ich sprach von einem Menschen der im Laufe seines Lebens drei Namen trug und mit einem davon in die Historie einging und zur Legende wurde.
Ich sprach von Malcom X.

Doch abschließen möchte ich mein Porträt mit einem Zitat das ich am Ende eines Electro-Liedes hörte. Einem Lied in dem es auch um Schmerz und Hass geht. Wie diese Gefühle an den eigenen Ressourcen zerren. Dieses Zitat hörte ich dann erneut in einer Dokumentation über die Black Panther. Einer ihrer ehemaligen Mitglieder sprach:
Love is naturell
Hate ist unnaturell
Hate breeds Hate
I have never known where you have
overcome Hate with Hate
So you can only overcome
Hate with Love and Respect

 

 

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.
Das ich in freier Rede das oben Niedergeschriebene ’nicht ganz so‘ umsetzte versteht sich fast von alleine.