Das erste Mal mit Rocky Horror

Oder genauer formuliert:

Das erste Mal live mit der Rocky Horror Picture Show im Kino. In dem Museum Lichtspiele direkt neben dem deutschen Museum in München. Ganz und gar nicht museal war allerdings das Erlebnis diesen Film in dieser Atmosphäre in diesem Kinosaal mit diesen Freunden erleben zu dürfen.

Ein wenig peinlich allerdings war es schon, solange gebraucht zu haben, bis wir es tatsächlich mal in die Lichtspiele schafften. Immerhin fahren wir ja schon seit ein paar Jahren in der Tram daran vorbei. Und immer wieder kam der Spruch auf: „Die Rocky Horror Picture Show schauen wir uns mal an im Kino“. Aber dieses ‚Machen wir mal‘ führt ja häufig dazu das man etwas eben eher nicht macht. So hat die moderne Zeit mit whatsapp und Konsorten durchaus seine Vorteile, wenn man sie nur zu nutzen weis. Eine Gruppe war schnell beisammen und ein gemeinsames Datum dann ebenfalls gefunden. Irgendjemand muß halt die Initiative ergreifen damit sich tatsächlich mal was macht. Sozusagen.

Zum Film selber… was kann ich schon noch groß dazu erzählen? Ein Teil populärer Kultur, den man wenigstens einmal gesehen haben sollte. Sofern man halbwegs was mit Liedern in Filmen anfangen kann. Ob er einen gefällt oder nicht ist dann wieder eine ganz andere Sache.

Atmosphärisch ist das Erlebnis im Kino unschlagbar. Zumal wenn es in enem derart künstlerischem einzigartigem liebevoll detailliert eingerichtetem Saal wie Diesem stattfindet.  Das Bild weiter unten gibt dies nicht annähernd wieder. Ganz ohne berühmt-berüchtigter Kostümierung des Publikums herrschte ausgelassene Partystimmung.

Uns gefiel es so gut, wir wollen in Zukunft das Jahr würdevoll mit einer Einkehr ins Lichtspiel zur Rocky Horror Picture Show beginnen. In diesen abgedrehten Zeiten ist es möglicherweise sogar der exakt richtige Weg Anfang Januar positiv auf- und abgedreht das neue Jahr zu beginnen.

Ach ja, es gibt nicht nur diesen Kinosaal für diesen Film. Das Museum Lichtspiel kann ich nur wärmstens empfehlen. Ein kleines und umso feineres Kino, bei dem der herzliche Empfang nicht in Lehrgängen einstudiert wurde, sondern so echt ist, daß das Personal es möglich macht trotz baulicher Behinderung einem Menschen im Rollstuhl den Genuss der Show zu ermöglichen. Leider heutzutage immer noch nicht selbstverständlich und umso erwähnenswerter.

 

Museum Lichtspiele

Star Wars Episode 8 – Die letzten Jedi

Die alte Garde tritt ab, eine neue Heldengeneration wächst heran.

Zum Glück kein weiteres verkapptes Remake wie Episode 7, hat dieser Teil der Star Wars Saga sehr wohl Parallelen zu „Das Imperium schlägt zurück“. Mit weniger Kampf und mehr Philosophie wird die Macht zu einem heimlichen Hauptdarsteller. Überhaupt hat die Charakterentwicklung Vorrang vor imposanten 3D-Effekten, welche eher dezent unterstützend eingesetzt werden. Die positive Überraschung dieses Films war doch tatsächlich wie aus einem verzogenen, milchbübig erscheinenden ‚möchte gern ein Darth Vader sein‘-Plagiat eine ernsthafte Figur wird. Die dezente Anspielung im Film selber auf Episode 7 kam so besonders gut rüber.
Doch Kylo Ren ist nicht die einzige Figur, welche eine Entwicklung durchmacht und mit Episode 8 scheint diese neue Trilogie endlich eigene Wege zu gehen, weg vom selbstzweckhaften rezitieren und kopieren (wäre „Das Erwachen der Macht“ eine Doktorarbeit gäbs ernsthafte Glaubwürdigkeitsprobleme – Stichwort ‚Copy & Paste‘), hin zu neuen Wegen mit der Star Wars Story. Natürlich gab es wieder einige Anspielungen auf die anderen Teile. Doch diesmal kamen sie beim Betrachter an als das was solche, mehr oder weniger versteckte, Ostereier sein sollen: eine Hommage. Nun gut, warum der Falke mal wieder durch sowas wie ein röhrenartiges Tunnelsystem fliegen mußte, verstehe ich zwar nicht so ganz. Aber manche Traditionen braucht man nicht verstehen. Die Szenen in der Casinostadt hätten es nicht gebraucht, waren aber auch nicht langweilig. Überhaupt waren dem Film die 3 Stunden Laufzeit nicht anzumerken. Humor gab es ebenso, hier und da leicht im Grenzgebiet zum Slapstick, aber ganz weit weg von ‚die dunkle Bedrohung Jar Jar‘ aus Episode 1.
Ziemlich seltsam kam mir nur vor das bei der Verfolgungsjagd der Flotten, weder Verstärkung für die erste Order beikam (welche vielleicht ja auch einen Fluchtweg hätte abschneiden können), noch das von dieser Imperiumspersiflage ein Planet samt Sonne nicht als Fluchtmöglichkeit für den Gegner in Betracht gezogen wurde und erst recht nicht das sich diverse Raumschiffe und Kapseln von den flüchtigen Widerstandsschiffen entfernten oder wieder annäherten. Wie zum Beispiel eine Bomberstaffel noch vor Jagdbeginn. Diese erste Order will das Erbe des Imperiums antreten? Ernsthaft? Da habe ich ja damals, vor langer langer Zeit in einem weit weit entfernten Sandkasten, bessere Taktiken und Strategien entwickelt. Und warum haben Sturmtruppler, welche auf einen Salzplaneten landen, Uniformen an wie für einen Eisplaneten? „Hoth-Armour – nun auch mit Kühlung und Aircondition!“ ?
So mancher Szenenenwurf schien direkt der Phantasie eines sehr jungen Fanboys entstiegen. Faszinierenderweise wirkte nichts davon störend oder aufgesetzt. Vielmehr war insgesamt wieder Star Wars Feeling angesagt. Die Magie der Krieg der Sterne Serie schlägt zurück; sozusagen.
Das eins der Schlußbilder mich wiederum irgendwie an ein bestimmtes Gemälde erinnerte, das kam sehr gut an bei mir.

Alles im allem und trotz Logiklöcher in Galaxiebreite fette 9 von 10 At-AT-Haxenverdreher meinerseits.

weit. Die Geschichte vom Weg um die Welt

Ein Dokumentarfilm von einem Paar über das Trampen um die Welt ohne ein Flugzeug zu benutzen. Das ist zwar eine passende Kurzbeschreibung, wird dieser dokumentarischen Perle aber nicht nur nicht gerecht, sondern ist direkt schon unfair.
Unter anderem auch deshalb weil nicht für einen Moment ein voyeuristisches Gefühl aufkommt. Man begleitet die beiden durch die 3 Jahre ihrer Wanderung im guten Sinne der Worte. Stets ist der Zuschauer mit dabei. Es entsteht zwar ein gewisses Gefühl von Intimität, doch nie wird es intim. Liest sich seltsam? Mag sein, liegt vielleicht an der ehrlichen Art der Beiden wie sie den Zuschauer mitnehmen ohne irgend etwas oder jemanden zur Schau zu stellen. Und stets behält sich das Paar seine Intimsphäre. Dazu dann die grandiosen Aufnahmen der Länder und Menschen rund um den Globus. Solange nach Osten zu reisen bis man im Westen wieder ankommt, mit sehr wenig Geld aber verdammt viel Hilfsbereitschaft und Einsatzfreude. Hier wird nicht einfach nur auf Gastfreundlichkeit gesetzt. Nein. Die Beiden erarbeiten sie sich. Beziehungsweise arbeiten dafür und machen unbezahlbare Erfahrungen auf der ganzen Strecke. Alles im allem ein bewegender Film auf dessen BluRay-Veröffentlichung ich mich freue. Und vielleicht komme ich noch dazu über das Reisemagazin zu berichten.

Volle 10 von 10 Reisestöcken für diesen Lebensabschnittbericht von Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier, unterstützt von dem Team das hinter ihnen stand und ihren Crowdfunding-Finanziers.

Post Scriptum: Nach einem derart beeindruckenden Film und dem Verlassen des Atelier Kinos kam ich mir auf der Sonnenstr. mit diesen ganzen Party People wie ein Alien from Outer Space vor, grad‘ gelandet in München.
Wäre mir wohl so auch gegangen, doch nach einen auf dieser Art beeindruckenden Film ist dies Gefühl noch viel tiefer. Und dann steht auch noch diese Feier-Tram am Stachus und es plärrt aus den Boxen unter Mitgegröhle das Lied der Müchner Freiheit „Ohne Dich“….
Very Strange, indeed…

Kedi – von Katzen und Menschen

Ein in wunderschönen Kamerafahrten eingefangener Blick auf Katzen und ihre Menschen, ihr Leben und ihre Umwelt in der Stadt Istanbul. Mit viel Herzwärme bringt der Film seine Protagonisten dem Zuschauer näher ohne die Mühen des Alltags zu verharmlosen.

Diese bewegten Bilder würde ich nur zu gern auch in 3D sehen. Auch wegen den grandiosen Aufzeichnungen aus der Vogelperspektive, aber besonders wegen den Kamerafahrten aus der Katzenperspektive. Gewisserweise „Cat View“ sowie ‚Verfolgerblickwinkel‘. Hier würde eine 3D-Ausstattung sich wirklich lohnen. Womit ich nicht den finanziellen Aufpreis meine.
Trotz seiner gelegentlichen, katzenartigen Dynamik (welch Zufall aber auch) ein sehr ruhiger, entspannter, fast schon meditativer Film mit Szenen wie aus einem Traum (um von einer anderer Kritik zu zitieren)
Aber auch in 2D freue ich mich auf die BluRay.
Kino 1 des City Kino in München ist zwar ein schöner Saal, doch mit der Kühlung dank Klimatisierung haben sie es an diesem sonnigen Sommertag doch ein wenig übertrieben. Erfreulicher ist es allemal das es nach wie vor solche Programmmkinos gibt, die Filme abseits der Mainstreams bringen.

12 von 12 Katzenpfoten für die schnurrenden Geschichten von Katzen und Menschen.

Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf

Das der 3. animierte Teil der schlumpfigen Kinoabenteuer ohne menschliche Darsteller und Ausflüge in die reale Welt auskommt, verbessert den Filmgenuss ungemein. Das Gefühl in einem der Comic-Abenteuer einzutauchen wird dadurch gehoben und das zitieren des geradezu klassische Intro der Zeichentrickserie fügt sich dazu wunderbar ein. Der Humor bringt zwar keine großen Lacher mit sich, doch gibt es auch keine Ausrutscher ins kindische. Was ich wiederum positiv schlumpfe, da ich mich die ganze kurzweilige Filmzeit über gut unterhalten fühlte. Was auch an der Handlung lag. Eine „Coming of Age“-(wie es ja so schön neudeutsch heist)Geschichte der etwas anderen Art. Die Frage was einen ausmacht und wer man ist wird zwar nicht wirklich tiefgründig behandelt. Aber wer will denn schon eine deutsche Autorenfilmvariante der Schlümpfe sehen? Würde nicht wirklich passen.
So war für Jung und Alt hohe Unterhaltung geboten, welche nun wirklich nicht sinnfrei war.
Der finale Akt drückt zwar ein wenig auf die Tränendrüse. Doch auch hier kein Kitsch und krampfhaftes Bemühen zu spüren.
Doch wer will schon schlumpfiger sein wie Schlaubi-Schlumpf?

Fette 7,5 blaue Schlumpfbeeren, weil halt noch verschlumpft viel mehr nach oben möglich ist und hoffentlich zu sehen wird.

Orthographische und grammatikalische Fehler (letztere diesmal möglicherweise mit schlumpfiger Absicht) bitte ich zu entschuldigen.

P.S.: Bin mal auf die Blu-Ray gespannt, O-Ton in Schlumpf-o-Vision mit blauen, weiß gerahmten Schlumpf-Untertitelungen wär ganz schön schlumpfig!

P.P.S.: Gesehen haben wir den Film im Traumpalast im Biberach. Nicht groß aber umso feiner wie wir meinen. Vom Eingang und der Einrichtung über das höfliche und zuvorkommende Personal bis zur Kinosaaldekoration hinweg wird viel Atmosphäre gegeben. Sehr empfehlenswert. Geradezu schlumpfig.

P.P.P.S.: Danke an Stefan. Bei der bildlichen Vorstellung seiner Idee mit den Schlumpfuntertitel muss ich wieder kichern.

Rouge One – A Star Wars Story

Rouge One
Mit einem für Star Wars Verhältnisse ungewöhnlichen Intro beginnt ein Film der von den beiden neueren, nun unter Disney fortgesetzten, Teilen der Saga der eindeutig bessere ist. Während Episode 7 vor lauter zitieren schon mehr wie ein verkapptes Remake anmutete, so sind die ganzen kleinen Hinweise und Verweise auf die klassische Triologie in dieser Star Wars Story in eine selbstständige Geschichte eingefügt. Selbst ohne diese ganzen Gimmicks: so geht das wenn man typisches Star Wars Feeling mit einer eigenen Story rüberbringen will!
Im Gegensatz zu von anderen Kritiken angekündigten Non-Stop-Kriegsaction nimmt sich der Film sehr wohl Zeit für die Einführung seiner Charaktere und Geschichte. Oder er nützt die Drehminuten weitaus besser.
Die Darsteller sind hervorragend und man nimmt ihnen ihre Rollen in jeder Sekunde ab. Was mir ein wenig unheimlich war sind die eindigitalisierten Gesichter. Besonders bei Peter Cushing. Das hätte es nun wirklich nicht gebraucht und wäre auf andere Art und Weise mit Sicherheit besser lösbar gewesen.
Die FX sind, man möchte schon sagen: wie gewohnt von Lucasfilm, die derzeit besten. Denkwürdige und visuell beieindruckende Einstellungen gibt es zuhauf.
Ebenso einen sich im Kanon der Geschichte und für Disney eher untypisches Finale.

Alles im Allem gute 8,5 von 10 Sternzerstörer-Schubsern

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

Kritik zur Pilotfolge der neuen X Akten

Die Wahrheit ist irgendwo da draußen.

Aber mir ist es momentan zu windig um vor die Tür zu gehen. Die erste Folge der neuen Akte X -Staffel schau ich noch weiter an, die Story ist zu bemüht auf dieses eigendlich abgehakte ausgelutschte Alien-Verschwörungsding ausgelegt. Dazu diese „Es-ist-wahr-Darstellung“ von brauner Esoterik über freie Energie. Anstatt Zweifel zu sähen um Spannung aufzubauen wird einem die Verschwörung auf dem Silbertablett serviert. Dazu fehlt es der Geschichte einfach an innerer Logik. Es passt einfach nicht. Es sei denn man hackt das ganze Drumrum einer Weltverschwörung als gegeben ab. Allerdings bewegen wir uns dann auf Trash-Niveau. Und eben da war die Serie eben bisher nicht beheimat.

Ja, und der Krebskanditat hat inzwischen Kehlkopfkrebs und ist auch wieder dabei. Hat es denn wirklich gebraucht?

Die ganzen Alien-X-Akten-Fans zusammen mit den Verschwörungsfreaks drehen bestimmt begeistert am Rad. Ich nicht. Fehlen nur noch die Chemtrails. Und Mondnazis natürlich. Da freu ich mich gleich lieber auf Iron Sky 2. Sie ist leider absolut unglaubwürtig, dies Steigerung von einer nationalen zur internationalen Verschwörung. Praktisch eine Weltverschwörung.

Einfach schade.

4 von 10 Roswell-Abstürze. Und die nur dank der Schauspieler und den Effekten

 

Filmkritik zu „Star Wars – Erwachen der Macht“

Die Space Opera entführt wieder in eine Galaxie weit entfernt…
Der Film war zwar spannend, doch unterm Strich bin ich eher entäuscht. Das war keine Fortsetzung. Das war eine Neuverfilmung der ersten 3 Filme. Die häufigen Zitate aus diesen waren auf Dauer ein wenig ermüdend und speziell im letzten Drittel auch noch vorhersehbar. Zwischen Zitat und Plagiat sind die Grenzen leider manchmal etwas arg fließend.
Man hat auch versäumt die Entwicklung der Charaktere seit „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ ein wenig mehr zu beleuchten. Es scheint ja eher das ewig gleiche Familiendrama zu sein.
Vieles erschien mir auch gewollt auf mysteriös gedrimmt.
Allerdings überzeugte die komplette Schauspielerriege und die FX inklusive den 3D-Effekte waren ebenso 1. Klasse. Einer der weniger Filme bei denen mir die Verwendung von 3D sogar so gut gefiel das es auch gerne ein wenig mehr hätte sein dürfen. Die neuen Darsteller passen gut zu den alten Helden. Jedoch scheint es sich dabei mehr um einen Generationenwechsel zu handeln. Der wäre wohl auch besonders dann nötig wenn Disney die Geschichte fleißig weiterschreiben will.
Die Beschreibung des Eindruckes, den der Film hinterlies, ist mit dem Flaggschiffes des bösen Buben ganz gut umschrieben: 2 einander geschraubte aufgepumpte Sternenzerstörer. Sieht cool aus, funktioniert auch, doch das persönliche Design innerhalb der Saga fehlt.
Eben diese fehlende Eigenständigkeit braucht es wohl um diesen „Hauch von Magie“ zu versprühen, den jeder Teil der Reihe bisher auszeichnete.
Letztendlich ist es jedoch immer noch eine Premium-Science-Fiction-Opera.
Deswegen:
8 von 10 Rancor-Monster für „Das Erwachen der Macht“

Grammatikalische und orthografische Fehler bitte ich zu entschuldigen.