Was mich antreibt

Was mich antreibt?
Nun, Diesel isses eher nisch
Da muß schon für mich
Was höheres sein wie Oktan
Etwas was sein kann
Vielleicht auch schon war
Was besseres wie Jetzt
Mehr vom Gut, weniger Schlecht

Was mich antreibt…
Nicht nur von der Freude am Leben
Von Emotionen, hohen wie tiefen
Von kaum stillbaren Wissensdurst
und sehnsüchtig Liebe zur Weisheit
Wird mein Tank gefüllt

Eigentlich war es nur ein weiterer kleiner Schritt
vom fühlen wie denken, nun zum handeln.
Nicht nur im engsten Umkreis oder bei Anderen,
welche einem begegnen im Leben einmal.
Sondern auch aktiv und organisiert im Ehrenamt.
Würde, Respekt, Liebe, muten vielleicht seltsam an im Kombinat
mit Treue, Stolz, Ehre – als Begriffe zu oft benutzt im Radikal
Doch spielt dies alles mit hinein
Nicht einfach „nur“ sozial sein
Sondern Menschen helfen mit erhobenen Hauptes auf ihren Weg zu wandern
Ob an des Lebens Anfang, der Mitte oder dem Ende entgegen.

Seltsam nur das Jene besonders gern schimpfen
übers Schlechte der Gesellschaft,
welche am wenigsten dagegen angeh’n.
Stehe selber noch am Anfang, doch bin ich sicher
werde bei Ehrenamtlichen von links nach rechts politisch
alles vorfinden, nur nicht dies verächtlich
herabwürdigend geringschätzende Negation
des Menschen Menschlichkeit.

Ich kann dies kaum noch hören, sehen oder lesen
So ist auch dies ein Antrieb vom Prinzip
wie bei gleichen Polen der Magnetik
Das Schlechte stößt mich ab beim Guten
Einfach ist’s hässlich reden
Schnell ist schlechtes getan
Geht doch lieber Gutes tun

So schließ ich dies Behelfsgedicht
mit gewandelten Dialogauschnitt
aus einem mir besonderem Film.
„Siehst du, auf dieser Welt gibt es zwei Kategorien von Menschen
Die Einen reden dümmlich – Die Anderen handeln ehrlich“
Was macht Ihr?

Der Lyriker liest vor: Mythos Orpheus

Dies ist die zum Vorlesen, gewissermaßen die Sprechform, abgewandelte Form des Mythos Orpheus. Danke an Tansu für die hilfreiche Kritik und Vorschläge.

 

Es mag noch heute von Bedeutung sein wer vor 2500 Jahren oder mehr welche Schlachten schlug. Wer gewann. Und wer verlor. Warum welche Staaten und Kulturen entstanden und vergingen.
Es spielt keine Rolle wer Vorbild war für den Mythos Orpheus. Ob und wann diese Person existierte. Wichtig ist für was er heute noch steht.

Orpheus, Halbgott und sterblicher Mensch in einem, erzogen und unterrichtet von den Musen, von Apollon zu seiner Geburt mit einer neunsaitigen Harfe, einer Lyra, derart reich beschenkt, das manche munkeln dieser Gott der Musik, Dichtkunst und Gesundheit wäre sein leiblicher Vater. Eine Lyra mit neun Saiten. Für jede Muse eine Saite. So vollkommen sein Instrument, so ideal spielte er damit; sang und dichtete perfekt.

Wenn er dies tut, ist er der Inbegriff der Harmonie. Selbst Jagdtiere und deren Beute begleiten ihn friedlich miteinander. Bei Menschen stets willkommen und feierlich empfangen, ändern bei seinen Wanderungen Flüsse ihren Lauf, Bäume wie Gebirge strecken sich ihm entgegen um ihn besser zu lauschen. Die Natur ist ihm zugetan und sogar die Götter des Olymp treten aus dem Pantheon um ihn besser hören zu können.
Doch wohnt in ihm nicht nur harmonischer Frieden, auch Wissensdurst und Abenteuerlust treiben ihn voran.
Er begleitet Jason bei dessen Suche nach dem goldenen Vlies. Als Teil der Mannschaft ermöglicht Orpheus überhaupt das Gelingen des Abenteuers. Er ist es, der mit seinen Worten der Besatzung der Argos Mut und Moral gibt. Er ist es, der mit seinem Rhythmus die Ruderern taktet. Er ist es, der mit seinem Gesang das stürmische Meer beruhigt, sowie die tödlichen Schwestern der Meerjungfrauen, die Sirenen übertrumpft und sie verzweifelnd zum Schweigen bringt. Zwei Generationen später muss Odysseus listig sein um die Sirenen passieren zu können. Zur List greifen? Das hatt Orpheus nicht nötig. Ein feuerspeiender Drache bewacht das goldene Vlies. Orpheus besänftigt das Ungeheuer mit seinem Lied, so dass Jason zum goldenen Vlies greifen und sein Königreich erlangen kann.
Nach Beendigung der Fahrt der Argonauten zieht er nach Ägypten, studiert dort für ihn neues Wissen, erhöht seine Weisheit, jedoch ohne seine Wurzeln zu verneinen und abzulehnen. Was er jedoch von nun an ablehnt, ist der Verzehr von Fleisch. Diese Änderung von Althergebrachten ist die sichtbarste Neuerung einer Schule, welche sich um ihn bildet. Was heutzutage nicht besonders klingt, ist damals geradezu revolutionär. Ist doch der Genuss von Tierfleisch als gottgewollt verstanden und als Pakt mit den Göttern vollzogen. Orpheus vollbringt eine Evolution in der Religion. Es ist wie heutzutage, in der Moderne, die Ablehnung der wortwörtlichen Bibelauslegung durch Aufklärung und Wissenschaft.
Die Schule der Orphiker, hervorgegangen aus seinen direkten Schülern. wiederum sollte zwar der Kern einer neuen, nach ihm benannten Religion werden. Er selbst sieht sich jedoch nicht als Religionsstifter und kehrt zurück nach Griechenland.
Dort setzt er seine Wanderungen fort. Einer dieser Wege führt ihn zu einer Waldlichtung, wo sich die Waldnymphe Eurydike und er sich begegnen und verlieben. Sie heiraten. Das Glück jedoch währt nicht lange. Eines Tages ruht Eurydike sich alleine schlafend im Gras einer Wiese aus. Ungebeten näherte sich ihr ein Mensch. Ob versuchte Vergewaltigung oder ungefragte impulsive Berührung, darüber differenzieren die Quellen.
Sie flieht, eilt über Stock und Stein, stürzt und wird von einer versteckten giftigen Schlange tödlich gebissen.
Der Tod entreißt Orpheus seine Liebe, doch akzeptiert er dies nicht. Als erster Mensch überhaupt geht er lebend und gewollt ins Totenreich, einzig um die Liebe, um Eurydike, zurückzuholen. Orpheus trat vor das Herrscherpaar der Unterwelt, Hades und Persephone. Mit seinen Worten seines Gesangs in seiner Musik klagte er sein Leid und bringt seine Bitte vor. Derart intensiv, das der Tartaros, jenen Ort den Christen Hölle nennen, sein strafendes Werk stoppt um ihn anzuhören und bei ihm zu sein.

Hades wie Persephone, beide selbst tief berührt, gewähren ihm seinen Wunsch unter der Bedingung das er auf dem Weg zurück voraus ginge, sich nicht umblickend zu seiner Liebe während des stillen und düsteren Aufstiegs. Hintereinander beschreiten beide diesen wahrlich dunklen und lautlosen Pfad. Kurz vor dem Ziel, nahe der Berührung des Tageslichtes, blickt er doch zu Eurydike, nur um zu sehen wie seine Liebe, von unsichtbaren Kräften ergriffen, in den Abgrund zurückgezogen wird.
Er eilt zurück. Doch ein zweites Mal kann ihn sein Herzensanliegen nicht gewährt werden. Die Regeln sind klar und unbiegbar. Selbst für Götter. Er kehrt zurück in die Welt der Lebenden. Allein, verlassen und gebrochen. So wandelt er von nun an auf der Erde. Düster und melancholisch sind nun seine Lieder. Voller Trauer und Schmerz.
Bei einer dieser einsamen Wanderungen trifft er auf die Mänaden, Anhängerinnen des dionysischen Kultes des Rausches, der Triebe und der Raserei. Auf seiner Weigerung hin ihrer Aufforderung zu folgen mit ihnen zu feiern, greifen sie ihn an. Zerreißen ihn bei lebendigen Leibe in Stücke, schneiden seinen Kopf vom blutigen Rumpf ab und werfen diesen samt der Lyra in den nahen Fluß.
Doch dies ist nicht das Ende von Orpheus. Während sein Haupt vom Wasser getragen zur Insel Lesbos treibt und noch dort, während die Musen seine körperlichen Bruchstücke einsammeln und begraben, singt er weiter seine Litaneien. Bis Apollon ihm zu schweigen gebietet.
Selbst hier endet nicht der Mythos von Orpheus. Denn Zeus selbst nimmt seine Harfe und setzt diese ans Himmelsfirmament.

So zeigt der Orpheus-Mythos nicht nur wie der Mensch sich selbst, kurz vor dem Erreichen seiner größten Ziele, zu Fall bringt. Wie er sich selbst im Wege ist. Nein. Orpheus versinnbildlicht das Streben des Menschen nach Höherem. Nach dem Schönem, dem Reinen, den feingeistigen Freuden. Er bildet die edle Abenteuerlust ab neues zu erleben, mehr zu wissen, weiser zu werden und dabei doch stets sich selbst, seinen Werten und Wurzeln treu zu bleiben.
Orpheus steht für die Harmonie im Universum und dafür das der Mensch selbst in Schmerz, in Düsternis, selbst in innerster Zerrissenheit bei seinen Tugenden bleiben kann.
So erlangte er als Sterblicher Unsterblichkeit und in manchen Nächten, wenn die sterblichen Menschen zum Himmel schauen, können sie in der Finsternis sein Zeichen leuchten sehen.

 

So vorgetragen in unserer Klasse der philosophischen Schule.
Zum Originaltext:  Der Mythos des Orpheus

Würde – Respekt / Mut – Tapferkeit

Handle mit Würde und Respekt gegenüber und für Andere.
Sei tapfer wenn es Tapferkeit braucht.
Menschen werden dies an dir erkennen.
Sie werden dir ebenso begegnen.

Würde und Tapferkeit.
Ich möchte das mit Respekt und Mut erweitern.
Ich erkämpfe und erarbeite mir dies für mich.
Und ja, mir liegt daran das mein engster Umkreis
wie auch jene, denen ich begegne,
mich entsprechend wirklich wahr nimmt.
Inwieweit andere Gesellschaftskreise mich erkennen.
Bin ich nicht sicher ob’s mich genug interessiert.

Gedicht eines Stoikers

Nichts ist gottgewollt
Alles kann geschehen
Kommen mag die perfekte Zeit
Oder morgen schon alles verweh’n
Alles trainiert, für alles bereit
Doch wer ist schon Gott allmächtig?
Jeder zwar seines Glückes Schmied
Doch der beste Kunsthandwerker kann nichts erschaffen
Wenn der Ofenkohle die Glut entzieht
Wenn Orkane die Schmiede zerfetzen
Doch nichts verloren, alles zu gewinnen
Solang‘ Weisheit, Glaube und Wille nicht zerrinnen
Mag scheinen, das Universum habe sich verschworen
Ein Weiser gibt sich nicht verloren
Mit Tugenden seinen Platz erwerben
Und weichgezeichnet seine Härten
Kann trotzen Widrigkeiten
Und reu’los genießen Freuden

Ruhm, glorios oder berüchtigt?

Ist mir egal was Menschen von mir denken
was sie von mir halten
welche mich nie persönlich kannten
noch je persönlich kennen lernen werden
oder gar tatsächlich die Möglichkeit dazu hätten.

Alles was da zählt
Das Einzige was dort wahr ist
sei wie und was ich bin
Für die Menschen um mich herum
Jene, denen ich tatsächlich bekannt

Zurück zu den Wurzeln und erneuert heranwachsen.

Das Leben verläuft, wie die Jahreszeiten,
in großen wie kleinen Zyklen.
Manchmal erscheint es als drehe man sich im Kreis.
Und dann…

Dann gibt es diese Momente, da kommt man zurück zu seinen Wurzeln.
Zu Kindheit und Jugend, wie alles began.
Die Energie ist wieder zu spüren und den Hunger den man hatte.
Alles war neu und man schritt schnell voran

Eine Ahnung ist da, das es Zeit ist die Wurzeln zu vertiefen, dicker werden zu lassen.
Neue werden sprießen und ihre Wege finden.
Der Stamm des Lebens gewinnt an Breite und Tiefe, man reift erneut heran.
Gestärkt und gewachsen, wird neues Leben erblühen.

Im Sturmgedicht

Im Sturm…
Es rauscht…
Plätschernd stürmt der Regen hinab
Donnernd flackert der Nachthimmel
Stark zieht der Wind durch den Tunnel
Es kühlt innerlich
Beruhigend die Gewalt der Natur
Seltsames sicheres Ausgeliefertsein

Wie ich es liebe des Gewitters grollen
Des Regenschauer schütterndes Naß
Die Blitze wie sie den Himmel spalten
Die Naturgewalten spielend miteinander
Morsche Äste abgerissen
Wie Zweigchen flatternd übern Boden
Blätter niedergedrückt vom Regen
Aufgehoben und wirbelnd von Windes Böen

So zerstörend der Sturm wirkend
So gebiert er Samen für Neues
Die festen gewaltigen Menschenbauten
Wie Plastikspielzeug Maßstab H0 schauend
Natur lässt alles schrumpfen was geschafft Menschenhand
Zornig und Wütend sie erscheint, sind Gefühle ihr doch fremd
Gotteszorn und Rache der Natur des Menschen Erfindung doch nur
In eine Schöpfung impliziert durch sich und seiner Schuld

Des Himmelswasser Rauschen, fest wie ein Wasserfall
In einem Selbst, in der Seele, erklingt
Wiederhallt als wär’s schon immer hier
Einen mitnimmt, sanft fließend
während das Wetter tobt
Zu einem gedankenfreien Ort
Wo Gefühle frei schweben und zerfasern
Blitze wohlig zucken sich zerfließen

Hineintastend in den Wolkennebel
Ohne Sicht, doch geborgen fühlen
Allein mit sich, doch ohne bewußtes Selbst
Seltsam glücklich ganz ohne irdisch Freud‘
Eins mit dem Rauschen, verbunden mit den Wolken
Der Blitze Kraft spüren, ihnen folgen
Übergleiten mit der Donner in die Wolken
Wie Zigarrenrauch sich verteilen
Aufgehend in den Wolken, doch nicht verwehen
Viel mehr sich damit verweben
Nicht Teil, sondern Eins sein
Mit Alledem

Feenlicht

Feenlicht begleitet mich
durch den halbdunklen Park
Gehe entlang den sandigen Kieselweg
Feenlicht mit blauer Stund‘ vermischt
Flattert hier, verwischt dort
Senkt hinab im Gras, verlischt
Kurvt hinein ins Gebüsch hinfort
Über mich leuchtend kreisend

Nacht nach Sommersonn’wend‘
Man meint man wär allein
durchgeht die blaue Lebensmusik
Doch am Fluß die Lagerfeuer
Spazierende Menschen, Partyleut‘
Radlerlampen leuchten entgegen
Dreh ich die Musik leiser kann ich Menschen hören
Ratschen,  kichern,  mich stören
Ohne mich bemerkend nicht wollend
Mein blaues Wasser orange sich trübt
Blumen nicht zu sehen, schon verblüht

Doch weitergehend auf meinen Weg
Eine einfach Sache, nichts verzagt
Die Stund‘ verrinnt, wird es dunkler
Blau, schwer doch voran treibend,
Schwärze um mich herum
Meine Musik führ mich spielt
Bläue ich fühle, doch bin ich frei
Alleine mache meine eigene Spur
Inmitten der erlebten Gefühl‘

Wende den Weg, zurück am Hügel entlang
Dunkler ist’s, wieder über Kies und Sand
Genießend nun der Stille Klang
mit dazwischen fließend Blätter rauschen
Feenlichter nicht mehr flirren
Nur ein paar am Boden einsam kauern
Ihr Glühen am abflauen
Sind nicht Lichter von Feen
Nur Käfer die sich markieren
Und am Himmel scheint hinkend
Ein starrer güldener Engel hängt.