Aus einer Schulstunde über die Philosophie der Geschichte

Einleitung zur Philosophie der Geschichte

 

Die Aufgabenstellung der Stunde bestand darin 5 eigene Kernpunkte auszuarbeiten.

Da ich diesmal den Inhalt der Tafeln nicht fotografierte oder gar abschrieb muss ich mir aus der Erinnerung heraus behelfen. 5 Kernpunkte der Stunde einzeln auszuarbeiten fällt da ein wenig schwer, weshalb ich die Stunde in ihrer Gesamtheit versuche zu erfassen.

Bevor ich zu den unterschiedlichen Aspekten der Geschichte komme, stellt sich die Frage wie sich Geschichte definieren lässt. Dazu hatte ich 4 Punkte notiert.

Es gibt den Ansatz das Geschichte die gesamte bekannte Vergangenheit ist. Doch greift mir das zu kurz, wird damit doch nichts als eine statistische Aufzählung beschrieben.

Auch das Geschichte besondere Ereignisse und Personen sind, fällt für mich in diese Kategorie der Statistik. Derartige Marker auf der Zeitleiste helfen bei der Orientierung, aber erklären von sich aus nichts. Zumal dort bereits eine persönliche Klassifizierung stattfindet. Denn nach welchen Kriterien bestimmt wer was es wert ist durch solch eine Markierung auf der Zeittafel hervorgehoben zu werden?

Gesetzmäßigkeit und Funktion, welche hinter der Geschichte stehen, greifen da schon tiefer. Wie sich der Lauf der Geschichte entwickelt und unter welchen Bedingungen; welche Einflüsse zu was für Ergebnissen führten. Welche Entscheidungen eine Relevanz hatten und welche an den Ereignissen nichts oder nur wenig änderten. Das sind schon tiefergehende Auffassungen von Geschichte. Suchen sie doch nicht nur nach einem Was und Wann in der Geschichte sondern auch nach einem Wieso und Weshalb. Jedoch sind die Gesetzmäßigkeiten manch historischer Begebenheiten nicht in Stein gehauene Mathematikweisheiten wie Algebra. Neue Erkenntnisse und bisher scheinbar von einander unabhängige Ereignisse, welche doch aufeinander einwirkten, können den Blick auf historische Abläufe verändern. Die Regeln unterliegen selber Veränderungen, also einer eigenen geschichtlichen Entwicklung.

Die aus der Vergangenheit erworbene  Erfahrung wiederum kann als Werkzeug dienen um in der Gegenwart für die Gestaltung der Zukunft zu helfen. Wobei diese Herangehensweise die Gefahr beinhaltet sich von der Vergangenheit gefangen nehmen zu lassen. Womit gemeint ist das sich ähnliche Situationen in Vergangenheit und Gegenwart nicht die selben Abläufe haben müssen. Wer sich nur auf die Erfahrung aus der Vergangenheit verlässt und nicht die Differenzen zur der Gegenwart beachtet läuft Gefahr ebenso Fehler zu begehen wie zuvor. Dies betrifft natürlich auch positive Erfahrungen aus der Vergangenheit, welche unreflektiert in der Gegenwart angewendet zu negativen Entwicklungen in der Zukunft führen können.

 

Die Tafeln, wenn ich mich recht entsinne deren Fünf, trugen Zitate berühmter Menschen. Den Worten der jeweiligen Tafel sollten wir uns zuordnen, je nachdem welche uns am meisten ansprachen.

Selber wählte ich das Zitat Goethes ´das wir zu oft vergessen das die großen Momente der Geschichte auf den Kosten der Menschen erreicht werden´. Was jetzt nicht wortwörtlich wiedergegeben ist, sondern sinngemäß. So wie sich mir der Sinn dann mir in der nachfolgenden Besprechung erschloss. Zuerst war ich dabei bei den rein materiellen Gütern wie zum Beispiel Bauten wie Neuschwanstein, bei denen heutzutage nur wenige daran denken das sie den bayrischen Staat an den Rand des Ruins trieben. Doch es geht viel tiefer. Denn ob für Monumente oder für den Ablauf der Geschichte geben Menschen hier Leben. Durch jahrelanges Arbeiten so das ihnen selbst nicht mehr viel blieb vom eigenem Sein. Oder durch das bereitwillige opfern im Dienst einer Sache.

Ein anderes Zitat, ebenfalls sinngemäß, war das ´Geschichte sich nicht wiederholt. Doch wenn man nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, verläuft die Geschichte in ähnlichen Bahnen´. Was wiederum hauptsächlich den 3. Ansatz zur Geschichte beinhaltet, geht es doch darum die Abläufe zu verstehen. Ebenfalls hat der 4. hat seinen Anteil, denn nicht unbedacht sollen einstige Fehler vermieden werden, sondern mit Weisheit andere Wege gefunden werden.

Von Dr. Helmut Kohl kam ein eher fokussiertes Zitat darüber das sich einem Volk, welches sich nicht seiner Vergangenheit stellt, eine nationale Identität nicht erschließt. Der inzwischen Altbundeskanzler wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zwar speziell die deutsche Vergangenheit im Sinn gehabt haben, allgemein anwendbar ist das Zitat jedoch auf die nationale Identität von jedem Volk. Den im übertragenem Sinn verhält es sich in der nationalen wie in der persönlichen Identität. Wer sich primär oder ausschließlich auf einen Teil seiner Persönlichkeit konzentriert und andere Aspekte aus welchen Gründen auch immer vernachlässigt, wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, der kann kein ausgeglichenes starkes Selbstbewußtsein entwickeln.

„Wir studieren nur die Geschichte in der Vergangenheit.“ Ist das letzte Zitat in dieser Reihe das bei mir hängen blieb und eins der stärksten. Denn während alle Anderen meinem Empfinden nach ihren Schwer- oder Ausgangspunkt in der bereits vergangenen Zeit haben aus der sich abhängig von wissenschaftlichen Erkenntnissen, deren moralischen Bewertung und der eigenen Ethik die Philosophie der Geschichte entwickelt; so ist dieser Satz für mich ein klarer Verweis in die Gegenwart. Geschichte ereignet sich zu jeder Stunde und an jedem Tag.  Gerade die letzten Tage zeigten wie schnell ´sich die Welt weiterdrehen´ kann (frei nach Steven King). Jedoch ist dies auch der schwerste Aspekt der Philosophie der Geschichte. Ist doch alles in Bewegung. Jeder Moment kann eine neue Information, eine neue Erkenntnis bringen welche den eigenen Standpunkt verändert. Im Augenblick des Geschehens oder zeitnah seine Weisheit gewinnen und darauf hin, falls erforderlich, zu handeln erfordert mitunter ein intuitives Verstehen  von geschichtlichen Ereignissen, ihren Wiederhall in der Gegenwart und den Handlungen der heutigen Menschen und ihren Gesellschaften.

 

Grammatikalische und Orthographische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

 

Über den Nutzen eines Putsches und dessen Folgen

Auch dieser Text wuchs im Laufe der Wochen.

Über 300 Tote und 2000 Verletzte. Für was? Die toten Zivilisten gaben wohl ihr Leben zur Verteidigung der Demokratie. Oder zumindest zur Verteidigung ihres Erdogan und seiner AKP.

Und die Militärs? In wessen Auftrag marschierten sie? Seltsam unprofessionell verlief dieser Angriff auf die gewählte Volksvertretung. Da wird der öffentliche Fernsehsender besetzt, nicht die Ministerien. Nicht die Zentralen. Erdogan spricht davon das sein Urlaubshotel beschossen wurde. Einen Versuch ihn festzunehmen gab es wohl nicht. Die Brücke über den Bosporus wird gesperrt. Und sonst nichts?

Andererseits wäre das nicht der erste unprofessionelle Umsturzversuch von Armeeangehörigen. In Russland meinten sogar mal ein paar besoffene Generäle sie könnten mal schnell die Sowjetunion übernehmen.

Vielleicht brach die Militäroperation auch deswegen ein weil die Soldaten keine Massaker an demonstrierenden türkischen Zivilisten verüben wollten. Zu viele Tote gab es auch so bereits.

Wer immer diesen verpfuschten Putsch zu verantworten hat, bezahlen mussten ihn zuerst Zivilisten, die sich dem rebellierenden Militärs in den Weg stellten, und die Soldaten, die daran teilnahmen.

Doch während in der Nacht des Putsches noch das Volk allem Anschein nach zusammenstand gegen die, im wahrsten Sinne des Wortes, Teilstreitkräfte, so verflüchtigt sich diese Gemeinschaft in der Zeit danach und das Land erscheint gespaltener und zerrissener wie zuvor. Diese Spaltung, dieses ausschließliche Für oder Gegen Erdogan, zieht sich bis tief hinein in die türkische Gemeinschaft hier in Deutschland. Das kann dann schon so deutschtümlerisch ablaufen wie bei den Massendemomstrationen in Köln. Die Einen linksrheinisch, die anderen rechtsrheinisch. Ein eher trauriges Beispiel an Integration wenn die ‚Deutschländer‘ (wie die Exiltürken in der Türkei genannt werden) auf diese Art den kölsche Zwist für sich adaptieren.

Erdogan wäre als Präsident in der Position und in der Verantwortung zu vermitteln zwischen säkularen und religiösen Kräften. Dazu anzuhalten miteinander zu reden und zu diskutieren anstatt zu schreien und zu streiten. Er spaltet und treibt den Keil immer tiefer in die türkische Seele. Mag sein das er Nutznießer von Reformen und Entwicklungen war, die vor seiner Regierungszeit begonnen wurden. Doch wußten er und seine Minister wohl diese gut zu nutzen. Für die Infrastruktur zum Wohle der Gesellschaft zum Beispiel. Und es wurden der kurdischen Kultur Freiheiten gewährt. Ein Dialog mit den Kurden begann. Nun ist er mitten drin alles zunichte zu machen woran er mit aufbaute. Leider begleicht Erdogan bei der Gelegenheit dieses ‚Geschenk Gottes‘, wie ein Regierungsmitglied so schön entlarvend sich äußerte, lieber alte Rechnungen. Oder solche die er dafür hält.

Unterschiedliche Beweggründe für solche ‚Säuberungsaktionen‘ führen zu unterschiedlichen Zielen. Mit seinem Schlag gegen die Gülen-Bewegung schaltet er wohl eher einen Konkurrenten um die Macht aus als das er die Demokratie retten will. Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel. Im Gegenteil zeigt die Wahl der Mittel und die Durchführung eher auf den eigentlichen Zweck, auf das eigentliche Ziel hin.

Wo bleiben die Beweise? Wenn man Zehntausende (4 Wochen ist nun der Umsturzversuch her und es gab 20.000 Inhaftierungen & 80.000 Entlassungen bzw. Suspendierungen, laut Ministerpräsident Yldirim) von ihren Arbeitsplätzen entfernt und Tausende inhaftiert, sollte in einem Rechtsstaat dann nicht auch eine entsprechende Beweiskette vorliegen? Meinem Rechtsempfinden nach werden erst Beweise gesichert, dann angeklagt und anschließend das Urteil gefällt. Untersuchungshaft ist da eher die Ausnahme als die Regel. Aber eine derartige Menschenmasse auf Verdacht vor die Tür oder ins Gefängnis setzen; sowas kommt in meinem Rechtsempfinden nicht vor. Und im meinem Empfinden von Demokratie und Gerechtigkeit erst recht nicht. Traurig auch das es Wochen dauerte bis öffentlich gefragt wurde wo den die Gefängnisse sind in denen die Gefangenen inhaftiert sind. Oder viel mehr wie überfüllt die Gefängnisse sind.

 

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

 

Noahs Arsche

Was man im Bus nicht alles so an Erziehung mitmachen muß.

Das so ein kleiner Bub namens Noah seine Stimmlage testet und etwas lebhafter drauflosbabbelt und, quirlig wie Buben nun mal zu sein schein, kaum still sitzen kann: geschenkt. Weil ist ja in Ordnung. Papa hat ihn ja mit seiner ruhigen zurückhaltenden Art knapp in dessen Grenzen gehalten.

Aber wenn dann der Zögling über einen Disput wann denn nun die Oma kommt sich auf die Art äußert: „Du hast gelügt!“ und der Mama beziehungsweise Papas Freundin beziehungsweise Papas Schwester beziehungsweise Burschis Schwester (das Beziehungsgeflecht ist mir da nicht so eindeutig gewesen) nichts besseres einfällt als das Kind in seiner Aussprache mit „Du hast gelogen.“ zu korrigieren, Papa auch nichts eindeutig zurechtweisendes einfällt; ja dann ist man doch versucht dem kleinem Noah seine Arsche auf hohen Wellengang und seine Bullaugen auf Land unter zu setzen.

Nicht das ich hier körperbetonte autoritäre Erziehungsmethoden propagieren möchte. Aber ab und zu gibt es halt so Momenten im Leben…

Wäre ein Klaps denn dann wirklich die Sintflut oder gar der Weltuntergang?