Schamgefühl und wer es wohl fühlen sollte

Morgen um diese Uhrzeit wird sich entschieden haben ob die Türkei ein Präsidialsystem in zwei Jahren eingeführt hat welches eher eine modernisierte Form des Sultanats entspricht als irgendeine Form von Demokratie.
Solange Herr Erdogan Einfluss auf die türkische Politik hat (in Anlehnung an Herrn Kaczynski von und zu Polen, welcher ja auch keine offiziellen Titel hat, nicht in Amt und Würden ist.) werden er und seine Anhänger die türkische Gesellschaft spalten.
Wie ich darauf komme?
Ein kleiner Blick von mir zurück auf die vergangen Wochen:

Nazivergleiche sind ja heutzutage wieder modern geworden. Das Erdogan sich nicht zu dumm ist dafür und es auch noch auf so peinliche Weise daher bringt: das bringt einem ja schon zum berühmten Fremdschämen.
Das die durchaus auch persönlich angegriffenen europäischen Politiker eher ruhig und sachlich reagieren nötigt mir dagegen Respekt ab.
Andernseits waren die Sprüche, welche bis hin zur Kreuzritterverschwörung im Vatikan gingen, mitunter dermaßen platt wie peinlich; eher zum auflachen als zum aufregen geeignet. Und so jemand will tatsächlich ein Land wie die Türkei führen?
Selbst Polen und Griechen ist die „Nazi-Keule“ für deutsche Politiker anscheinend zu doof geworden. Aber ein Herr von Mensch wie Recep Erdogan ist sich nicht zu schade dafür. Hauptsache es jubeln die fanatischsten Anhänger. Nichts dazugewonnen und sonst nur verloren. Zumindest außerhalb der Türkei. Und wenn’s nur die eigene Glaubwürdigkeit ist.

Zumal, sofern ich das mal richtig mitbekommen habe, die Art und Weise wie Deutschland seine jüngere (Wiedervereinigung und Folgen) und nicht mehr ganz so junge (wilhelminisches und 3. Reich) Vergangenheit aufarbeitet international anerkannt und respektiert wird. Und mitunter sogar zum Vorbild gereicht.
Also in gewissermaßen etwas worauf man als Deutscher schon stolz sein könnte. Ein etwas tieferer Stolz als irgendwelche Fähnchen zur WM oder zum Bier trinken schwenken. Oder Fähnchen zu Polit-Propaganda-Veranstaltung flattern lassen. Weil man zum Gutem wie zum Schlechtem steht was geschah und geschieht.
Aber jetzt gerade ich schon fast ins philosophieren. Und eigentlich geht es ja um ein Referendum in der Türkei.
Hoffentlich sind sich die Wähler ihrer Macht bewußter als die Briten vor der Brexit-Entscheidung. Als Zuviele nicht wählen gingen. Aber anschließend dagegen protestierten. Kam ja früh, die Erkenntnis das einem das Ergebnis nicht gefallen könnte.

Um zum eigentlichen Grund, zum Titel des Artikels, zurückzukommen: Schämen sollten sich, wenn überhaupt, jene, welche anderen etwas vorwerfen worin sie selber massive Defizite aufweisen. Vorurteile vermeiden und sich den Schatten der Vergangenheit stellen. Zum Beispiel.

Grammatikalische und Orthographische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

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