Alles folgt einem Leitprinzip

Da ich kalendarisch gesehen mit dem Buch hoffnungslos zurückliege, dies aber weit mehr als Kalendersprüche sind, so wahrhaftig jene auch sein können, ändere ich die Einleitung etwas passender ab.
Der tägliche Stoiker für den 30.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Greife stets auf dein eigenes Leitprinzip zurück, auf das des Universums und deines Nachbarn. Dein eigenes wird dir helfen, gerecht zu werden, das des Universums wird dir helfen zu erkennen, wohin du gehörst, und das deines Nachbarn zeigt dir, ob er töricht oder klug ist – und du wirst erkennen, das sein Leitprinzip deinem gleicht.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 9.22

Universum ist so ein großer allumfassender Begriff. Was ja logischerweise in der Natur des Wortes ‚Universum‘ liegt. Wenn ich dieses Allumfassende aber aufteile auf den Bereich meiner direkten Umgebung, so erkenne ich das mein Leitprinzip und jenes meiner Verwandten, meiner Freunde und meiner Nachbarn sich gleichen. Also zumindest ähneln. Im Grundprinzip vergleichbar, gibt es natürlich stets persönliche Differenzen, eigene Auslegungen und begangene Wege.
Schwieriger ist es mit meiner Arbeit. Sie ist sinnvoll, macht Spaß; auch hier gibt es Übereinstimmungen in den Leitprinzipien der verschiedenen Persönlichkeiten. Doch spüre ich immer mehr das mir dies nicht mehr genügt auf Dauer. Ich würde gern auch hauptberuflich im sozialen Netz mitarbeiten, Selber es mit knüpfen. Die Vorstellungskraft ist gut und schön, die Realität meist jedoch anders. Und schließlich ist meine jetzige Anstellung ja nicht verkehrt. Sie erscheint nur nicht mehr so passend. Was eine weit größere Hemmschwelle für einen Wechsel ist als eine „So ein Scheißjob“-Einstellung.
Die Frage ist nicht ob es so große Unterschiede in den Leitprinzipien meiner ‚Universumswabe‘, sondern wo es größere Übereinstimmungen gibt.
Frank, Polyblob

Warum willst du diese Leute wieder beeindrucken?

Da ich kalendarisch gesehen mit dem Buch hoffnungslos zurückliege, dies aber weit mehr als Kalendersprüche sind, so wahrhaftig jene auch sein können, ändere ich die Einleitung etwas passender ab.
Der tägliche Stoiker für den 29.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Solltest du jemals deinen Willen auf etwas richten, das nicht in deiner Macht steht, um jemand anderen zu beeindrucken, dann sei versichert, dass du damit den Sinn deines Lebens zunichtemachst. Sei also zufrieden damit, in allem, was du tust, ein Philosoph zu sein, und wenn du auch als ein solcher angesehen werden möchtest, dann beweise erst dir selbst, dass du einer bist, und du wirst erfolgreich.“
Epiktet, Enchiridion, 23

Sogenannte Poser, Blender, welche vorgeben etwas zu können oder zu wissen, wozu sie aber eben nicht fähig sind – diesen Menschen begegnet man immer wieder im Leben. Will ich diese Art zu sein tatsächlich auch für mich annehmen? Nein. So bin ich nicht und so werde ich nicht sein. Andere und sich selbst täuschen – das widerspräche auch einem Kernelement der Philosophie= Wahrhaftig sein zu sich selbst und dadurch auch zu anderen. Wer nach Weisheit strebt, der will auch Echtheit.
Ich finde es betrifft auch die Darstellung dessen was man kann gegenüber anderen. Den Menschen fällt es nur zu leicht sein Können übertreibend darzustellen. Was man alles schon geleistet hat und vor allem wie man es kann. Manchmal ist es nur ein feiner Unterschied in der Formulierung ob man zu sich und seinen Fähigkeiten, Leistungen und Erfahrungen steht oder ob man sich damit zur Egopflege hervorheben will. Etwas darstellen oder etwas inszenieren. Um es so auf den Punkt zu bringen.
Frank, Polyblob

Habe einen Plan

Der tägliche Stoiker vom 28.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Ein Leben ohne Plan ist unberechenbar. Sobald du an einen Ort bist, brauchst du Prinzipien. Ich glaube, du wirst zugeben, das nichts beschämender ist, als unsicheres und wankelmütiges Verhalten und ein feiger Rückzug. Dies wird uns in allen Angelegenheiten widerfahren, wenn wir nicht die Fehlerquellen ausfindig machen, die unsere Seele beeinflussen. Wir müssen verhindern, dass die Fehler dominieren, und uns deshalb stets redlich bemühen.“
Seneca, Moralische Briefe, 95.46

Schnell ist man abgelenkt; kommt vom eigentlichen Vorhaben ab. Das kann schon mit dem Einkaufen oder dem Putzen anfangen. Eigentlich will man ja etwas erledigen und dann bemerkt man was anderes, geht dem nach und landet ganz woanders. Das muß jetzt nicht etwas damit zu tun haben das man lieber ein wenig rumgebummelt hat und nicht fertig wurde. Vielleicht war es ja wichtiger etwas aufräumen über das man gewissermaßen stolperte, anstatt dem nachzugehen was man eigentlich vorhatte.
Bei allem, was einem dazu führen kann von dem ursprünglichen Plan für das angedachte Vorhaben abzurücken, ist es wichtig dem „warum“ nachzugehen. Ist es jetzt wirklich wichtiger etwas um- und aussortieren, anstatt weiterzumachen. Oder geht es da jetzt eher darum das es einfacher und vor allem bequemer ist. Schnell landet man so bei seinen eigenen Stärken und Schwächen, den Tugenden und Untugenden. Man merkt wie prinizipienfest man ist.
Ob es um den Inhalt von Vorratskammer und Kühlschranks, die aufgeräumte, gereinigte Wohnung oder um Veränderungen im Leben – um neue Wege – geht: es bleibt sich im Grunde gleich. Weiche ich von einem Vorhaben ab oder ändere die Abfolge, weil es besser so ist. Oder liegt es daran das ich aus einer Schwäche heraus handle und wieder einmal einen Fehler begehe? Schon bei den vermeintlich kleinen alltäglichen Dingen kann man sich selbst auf den Grund gehen und besser kennenlernen.
Frank, Polyblob

Zahle, was die Dinge wert sind

Der tägliche Stoiker vom 27.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Diogenes von Sinope hat einmal gesagt, dass wir Dinge von großem Wert für Dinge von geringem Wert verkaufen, und umgekehrt.“
Diogenes Laertius, Leben und Meinungen berühmter Philosophen, 6.2.35b

Der Wert der Dinge. Schon seit der Antike wird erwähnt wie der Mensch viel zu falsch einschätzt was wichtig ist und was nicht. Und um nicht ein zu klares Beispiel von Wertschätzung von materiellen Gütern im Vergleich zur Geringschätzung von sozialen und naturellen Werten zu bringen: Ist es wirklich besser einen Sonntag abwechselnd mit Entspannung und Hausarbeit nach einer harten Arbeitswoche zu verbringen oder ist es nicht wertvoller einen Freund oder Verwandten zu besuchen; besonders wenn dieser im Krankenhaus liegt? Die Entscheidung war für mich persönlich zwar heute klar. Was aber nicht immer so ist. Weder bei mir – noch bei anderen Menschen. Erst recht wenn manche Güter eben nicht an gegenüberliegenden Enden liegen, sondern näher beieinander sind und das Motto der Skala bedeutet: „Wie verbringe ich meine Zeit? Gegen was tausche ich sie ein?“
Frank, Polyblob

Was bestimmt dein Leitprinzip?

Der tägliche Stoiker vom 26.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wie organisiert sich dein Leitprinzip? Darin liegt der Schlüssel zu allem. Was auch immer darüber hinausgeht, sei es im Bereich deiner Entscheidungsgewalt oder nicht, ist nichts als Rauch und ein Leichnam.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 12.33

Marc Aurels Frage nach dem Leitprinzip verstand ich erst erst als eine Frage nach den persönlichen Grundwerten aus denen die Grundprinzipien erwachsen. Dementsprechend kam ich mit dem zweiten Teil des Zitates nicht zurecht. Holiday brachte mich darauf, das diese Äußerung mehr auf die augenblicklichen Leitprinzipien liegen. Darauf was einem in diesem Moment leitet. Sich selber hinterfragen welche Motive man eigentlich hat wenn man diese tut oder jenes vor hat zu machen. Oder warum man sich gerade nicht so gut fühlt obwohl es doch den Umständen entsprechend gut läuft.
Wichtig ist nicht nur das wie ich bin, sondern warum ich so bin; wie meine Entscheidungs- und Handlungsabläufe ihren Weg finden; schlicht: Warum und wie ich handle so wie ich handle.
Frank, Polyblob

Wohlstand und Freiheit kosten nichts

Der tägliche Stoiker vom 25.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„… Freiheit sicherst du dir nicht, indem du dir Herzenswünsche erfüllst, sondern indem du auf deine Wünsche verzichtest.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.1.175

Was man sich von Herzen wünscht, wonach man sich sehnt, das kann einen leicht ablenken und in Beschlag nehmen. Vielleicht fesselt man sich sogar unbewusst dadurch. Gesundheit und Wohlstand sich wünschen, daran arbeiten und sich entsprechend verhalten ist das eine. Wenn das Streben danach obsessiv wird, ist man schnell dabei das der Herzenswunsch nicht in einem ist, sondern einem umgibt und wie eine Mauer wirkt. Erst recht wenn man nach einer Form davon trachten, welche für einen persönlich nicht erreichbar ist aufgrund der Gegebenheiten, welche einen selbst zu eigen sind.
Ich trage nun mal eine Brille und werde dies bis zu meinem Tode so halten. Ich könnte noch so sehr wünschen Häuptling Adlerauge zu sein, sollte ich wirklich meine Energie, Zeit und Finanzen darauf fixieren? Mich hineinsteigern in sehr, wirklich sehr, theoretische Möglichkeiten und Traumgebilde? Nein, denn es wären für mich auf den ersten Wunchträume, welche real alptraumhafte Auswirkungen hätten.
Aber das jetzt nur als hyphothetische Beispiel meinerseits an meiner Person. Dazu eher eine harmlose Variante, denn es gibt weit schlimmere Auswüchse der Eigenversklavung und Selbstgeißelung in dieser Welt.
So findet ein jeder einen Teil seines inneren Frieden und seiner inneren Freiheit nur dadurch eben diese falschen Wünsche zu erkennen und sie abzulegen, sind sie doch nichts als Sklavenketten.
Frank, Polyblob

Philospohie ist überall

Der tägliche Stoiker vom 24.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Iss wie ein Mensch, trinke wie ein Mensch, kleide dich, heirate, zeuge Kinder, werde politisch aktiv, erdulde Erniedrigungen, habe Nachsicht mit einem eigensinnigen Bruder, Vater, Sohn, Nachbarn oder Freund. Zeige uns all das, sodass wir erkennen, was du wirklich von den Philosophen gelernt hast.“
Epiktet, Lehrgespräche, 3.21.5-6

Oder anders formuliert: lebe und handle weise, beweise dadurch dir selbst und dadurch anderen wie philosophisch – wie weisheitliebend – du bist im tatsächlichen Leben; in der Realität.
Wie einfach schriftlich auf den Punkt gebracht, so schwer ist es manchmal im Leben.
Frank, Polyblob

Die geknebelte Seele

Der tägliche Stoiker vom 23.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Eine vernunftgeleitete Seele leidet an hartnäckigen Lastern wie Gier und Ehrgeiz. Diese knebeln die Seele und verrichten ihr Teufelswerk. Kurzum, sie beeinträchtigen das Urteilsvermögen so unerbittlich, dass das, was kaum wünschenswert ist, heftig angestrebt wird.“
Seneca, Moralische Briefe, 75.11

Seneca sieht hier ‚vernunftgeleitet‘ als von kalter Logik getrieben an. Wer sich blind danach richtet, missachtet was einen Menschen und seine Gesellschaften sonst noch alles ausmacht, kommt aus dem Gleichgewicht, verliert das rechte Maß und verrennt sich. Wer kühl berechnend ist, der wird auch sehr schnell gierig nach mehr und strebt nach einem ‚Mehr Davon‘.
Frank, Polyblob

Das Zeichen wahrer Bildung

Der tägliche Stoiker vom 22.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Was heißt es denn, gut ausgebildet zu sein? Es bedeutet, dass wir lernen, unsere natürlichen Vorteile auf die richtigen Dinge anzuwenden, und darüber hinaus unterscheiden können, was in unserer Macht steht und was nicht.“
Epiktet, Lehrgespräche, 1.22.9-10a

Wissen lernen ist das eine, es anzuwenden etwas anderes. Manchmal ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis was einen weisen Menschen ausmacht.
Eine gute Ausbildung nach Epiktet bedeutet weniger Schulabschlüsse zu haben, als vielmehr das Wissen über sich selbst und seine Umwelt und ein weises agieren darin.
Frank, Polyblob

Suche Einkehr bei dir, nicht woanders

Der tägliche Stoiker vom 21.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert

„Um sich zurückzuziehen, suchen die Menschen nach Orten, auf dem Land, am Meer oder in den Bergen. Wahrscheinlich sehnst auch du dich nach solchen Orten. Dabei ist das vollkommen einfältig, denn du kannst dich jederzeit in dich selbst zurückziehen. Es gibt keinen friedlicheren und sorgenloseren Ort als deine eigene Seele, besonders da sie bei näherer Betrachtung ein Ort der inneren Ruhe ist, also nicht weniger als eine innere Ordnung. Diesen Rückzug solltest du möglichst oft anstreben und dich erholen.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 4.3.1

Orte können einen positiv wie negativ beeinflussen. Entspannen und zur Ruhe kommen lässt es sich an den persönlich dafür passenden Plätzen natürlich hervorragend. Ob Garten, Park, Wald, Marktplatz, das eigene Heim oder sonstwo: stets ist dies nur temporär. So wichtig und richtig diese Ruhepunkte sind, dauerhaft Entspannung und Ruhe findet man nur bei sich selbst.
Frank, Polyblob