Alle für Einen, Einer für Alle

Der tägliche Stoiker vom 4.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Was nicht gut für den Bienenstock ist, ist auch nicht gut für die Biene.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen

‚Nicht alles was für den Bienenstock gut ist, ist auch gut für die Biene.‘, möchte ich ergänzen. Das man in einer Gemeinschaft, selbst wenn sie so groß ist wie ein Staatenbund, zusammenarbeitet damit es allen besser geht, oder zumindest nicht schlechter, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Das bedeutet aber auch für den Einzelnen, dass er mitunder zurückstecken muß, damit die Gemeinschaft insgesamt (und der Einzelne eventuell indirekt) profitiert. Das unterm Strich alle mehr davon haben, wobei es für manche eher erst später einen Vorteil bringt, für die Gemeinschaft etwas einzubringen, macht es leider für viele schwierig den Sinn einer Solidargemeinschaft zu erkennen. Für kleinere Gemeinschaften wie Nationen, welche in größeren wie Staatengemeinschaften zusammenarbeiten, giltet das vielleicht besonders. Machen sich doch die gemeinsamen positiven Errungenschaften vielleicht erst im Laufe der Generationen bemerkbar.
Ob im großen wie im kleinen: zu schnell ist auf den eigenen kurzfristigen Profit geschielt als auf einen langfristig anhaltenden Erfolg.
Frank, Polyblob

Ein Mantra der Wechselbeziehung

Der tägliche Stoiker vom 3.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Denke häufig über die Verflechtung und Wechselbeziehung aller Dinge im Universum nach. In gewisser Weise sind alle Dinge miteinander verbunden und einander wesensverwandt. Eines erwächst aus dem anderen, abhängig von der Spannung der Bewegung, wohlwollenden Regungen und der Einheit alles Materiellen.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 6.38

In der ‚esoterischen Szene‘ gibt es ja so Umschreibungen wie „…mit dem Universum eins sein…“. Jetzt kann man daran glauben oder nicht. Oder die Astrophysik bemühen, in deren Sicht wir tatsächlich alle miteinander verbunden sind und gegenseitig beeinflussen. Das die Laufgeschwindigkeit aller Menschen wohl kaum größeren, wenn überhaupt messbaren, Einfluß auf die eigene Rotationsgeschwindkeit der Erde, deren Rotation um die Sonne, deren Umkreisen des Milchstraßezentrums,etc. hat, ist klar. Wobei es durchaus ein interessantes Experiment sein könnte.
Die physikalische Weisheit von Aktion und Reaktion lässt sich ganz praktisch auf das menschliche Miteinander beziehen. Sie ist ja geradezu sprichwörtlich geworden: „Was du nicht willst was man dir antu‘, das füge auch keinem anderem zu.“ – „Wie du mir, so ich dir“.
Auch ohne Ermahnung oder Warnung macht die Art und Weise des täglichen Miteinander tatsächlich einen Unterschied aus. Wie man seinen Mitmenschen begegnet. Ob man auf seinem Weg stur geradeaus läuft und andere ausweichen lässt oder gerne bereit ist anderen den Vortritt zu lassen. Selbst solche, möglicherweise als Kleinlichkeit ansehbare Verhaltensweise, kann das Leben von Menschen beeinflussen. Und wenn es nur für diesen Tag ist, weil sich jemand freut das ihm geholfen wurde oder jemand so nett war die Tür aufzuhalten. Oder jemand grummelt weil „Der Depp da beinahe in mich reingerannt wär'“, ein anderer ärgert sich, dass die Leute unhöflicher sind wie früher. Und sowieso:“…früher war ja eh alles besser…das war jedenfalls nicht so…“.
Wenn einem Menschen sowas öfter passiert und er sich vielleicht noch mit anderen austauscht darüber, denen es auch so ging, vielleicht verändert sich dann das Bild dieser Menschen auf die Gesellschaft. Oder die Wahrnehmung der Menschen, welche einem über den Weg laufen.
Frank, Polyblob

Kleine Nachlese zur Wahl

Nun, eigentlich hat ja Deutschland schon weitaus schlimmeres erlebt als diesen Wahlausgang. Mit einer guten Portion schwarzen Humor, angereichert mit Sarkasmus, geschmacklich leicht verfeinert mit einer Note bittersüßem Zynismus, könnten es sogar ein paar lustige Jahre werden. Zumal das AfD-Theater ja noch vor der konstituierenden ersten Sitzung des neuen Bundestages anfängt. Und der Spiegel doch glatt ein Sonderheft bringt. Welches durch Laiendarsteller verbrochenes Schmierentheater hat eigentlich je solche Aufmerksamtkeit auf sich gezogen?

Die CDU hat, dank Mutter Angelika, wieder den größten Batzen abbekommen. Dumm nur das die Partei noch immer nicht weis was heuzutage eigentlich konservativ bedeutet. Um christlich und demokratisch zu sein braucht es keinen Konservatismus. Also zumindest nicht vom grundsätzlichen her. Und klassische Konservative sind ja keine mehr da in leitenden Positionen. Bundeskanzlerin Merkel mag man viel nachsagen aber das sie die ehemals Vorhandenen weggebissen habe; das lässt sich jetzt wirklich nicht sagen. Dürfte eher so gewesen sein das diese Herrn der Schöpfung wohl nicht genügend Kraft, argumentative Stärke oder auch Ausdauer hatten um neben ihr zu bestehen. War wohl nicht viel mit Alphatier.

Die SPD feiert das sie in die Opposition geht. Auch was einmaliges. Die feiern das sie nicht mehr aktiv gestalten können. Ob das ausreicht um als Partei sowas wie Selbstreflexion zu betreiben und „sich selbst neu zu erfinden“ (wie es so unschön heißt) oder zur „SPD 127.2b“ (wie es genauso häßlich heißt – xxx Vx.x – wie doof sind denn solche „Versionsbeschreibungen“?) zu werden? Ob die alte Tante Ju, immerhin als SPD schon seit 1890 bekannt, zumindest einen Arbeitsansatz findet um soziale Gerechtigkeit bundesweit auch jenseits der Wahlzielgruppen der Ballungszentren zu finden, wird sich zeigen. Die Chance haben sie ja nun um in Ruhe in der Opposition daran zu arbeiten.

Die FDP wiederum wird sich wohl beweisen müssen das sie mehr kann als Apotheker- & Hotelierspartenpartei mit neoliberalen Wirtschaftsgedankengut zu sein. Jedenfalls sehe ich das Wahlergebnis einer ehemals gesellschaftlich relevanten liberaldemokratischen Partei nicht nur als Protestoption sondern auch als Vertrauensvorschuß.

Die Grünen sind froh das sie nichts verloren haben. An Prozenten zumindest. Wie es mit der Glaubwürdigkeit aussieht ist es wieder was anderes. Aber da kommt wohl der Autolackmustest wohl erst in Jamaica. Ein Prüfstein, der leicht zum Stolperstein werden kann. Womit mir fast schon die gescheiten Sprüche ausgehen. Abgesehen von einem anderem – mit Grünzeug- zum Thema Jamaica: „Kiffen macht gleichgültig….Mir egal“.

Die AfD-Fraktion zerlegt sich schon noch bevor der neue Bundestag seine erste Sitzung hat. Aber so ist das nun mal, wenn jede einzelne Person eines Parteikollektivs für sich die absolute Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Oder zumindest so tut als ob. In den Landtagen zeigte es sich schon ab und inzwischen wird es wohl auch auf Bundesebene so kommen, das sich ein Nationalkonservativer Teil abspaltet von dem rechtsradikalen Verfassungsfeinden. Mal sehen welchen Weg diese Partei oder ihre Nachfolger nimmt. Momentan sehe da aber wenig konstruktive Möglichkeiten im Rahmen der Verfassung bei denen. Eher indirekt für alle anderen mit der Beschäftigung mit einer solchen Protestpartei.

So ungefähr wie bei den Linken, was deren fundamentalistischen Flügel angeht. Mir scheint eh das der ‚typische Protestwähler‘ einfach mal von linksaußen nach rechtsaußen schwenkte. Das die Formel nicht so einfach aufgeht, ist mir schon bewußt. Naja, jetzt können die SED-Nachfolger ja wieder antifaschistischer Schutzwall spielen. Ist ja auch mal was. Und der nicht-kommunistische  Teil kann schauen wo er bleibt.

Die CSU, eine leidlich regional – also in einem Bundesland antretenden, auf ihrem Bayerntum rumreitenden Partei, will ihre rechte Flanke schließen und eine Heimat für national gesinnte Deutsche bieten und von deutscher Leitkultur reden. Ich bin mir sicher das ich die, mir bekannten, Fakten richtig wiedergebe. Doch irgendwie kommt es mir vor als wenn da ein paar Fehler im Satz sind. Und ich meine weder grammatikalische noch orthographische. Glaubwürdigkeit liest sich für mich jedenfalls nicht so.

Alles im Allem könnten es interessante Zeiten werden für Deutschland. „Mögest du interessante Zeiten erleben“ soll ja in China ein Fluch sein. Gut das die Bundesrepublik in der Mitte Europas liegt und nicht das Reich der Mitte ist. Die Auseinandersetzung mit den extremistischen Kräften in diesem Land, was sie bewegt und wie Mißstände behoben werden können, das würde diese Nation stärken. Der Vergleich mit den Linksradikalen in den 70er hinkt wohl ein wenig, aber ich sehe da schon Parallelen. Der harte Kern ist wohl für die Demokratie verloren. Doch die Mitläufer, die Unterstützer und die Wähler bewegt etwas anderes.
Wenn Berufspolitiker in diesem Land von den Menschen als eigene Kaste wahrgenommen werden, die nur zuerst daran denkt ihre Taschen zu füllen und für die eigene Zukunft zu sorgen, anstatt für die des Landes und seinem Volk, dann wird es schon schwierig. Natürlich braucht es Fachkräfte der Politik, doch wenn diese die Bodenhaftung verlieren und ein Teil der Menschen von den Zuständen in diesem Land nun mal eine ganz andere Sicht und ein ganz anderes Gefühl haben, dann wäre es besonders wichtig den Kontakt zum Volk zu finden. Nicht nur bei den eigenen Wählern. Nicht nur auf Parteiveranstaltungen.
Wenn im Bundestag aber der Kindergarten schon damit anfängt das sich niemand neben „Die von der AfD“ setzen will, dann habe ich da so meine Zweifel ob das gelingen mag.

Die wertvollste Anlage

Der tägliche Stoiker vom 2.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Ein weiser Mensch kann nichts verlieren. Er trägt alles in sich, überlässt nichts dem Schicksal. Alles was ihm wertvoll ist, hält er fest, denn dies ist an seine Tugenden gebunden und erfordert nichts vom Zufall, weshalb weder etwas vermehrt noch verringert werden kann.“
Seneca, Von der Unerschütterlichkeit des Weisen, 5.4

Doch, auch weiser Mensch kann viel verlieren. Am flüchtigsten könnten die materiellen Güter sein. Eine finanzielle Anlage, das eigene Heim, die Mietwohnung, Hab und Gut halt. Am schmerzvollsten sind die emotionalen Verluste. Der Tod von geliebten Menschen. Oder Tieren. Der Verlust von Beziehungen. Eine Scheidung. Freundschaften, die auseinanderbrechen.
Jedoch, solange ein weiser Mensch sich selbst hat, bei seinen Werten und Tugenden bleibt und sich selbst nicht vergisst, solange ist er selbst nicht verloren.
Frank, Polyblob

Fatales Marketing

Grundannahme: Eine Agentur reserviert für einen Kunden den ersten Spot in den Werbeblöcken eines privaten Fernsehsenders und achtet nicht auf Ausnahmeregeln und Sperrklausel.
Die Folge: Tele 5 zeigt „Bram Stoker’s Dracula“ von Francis Ford Coppola. Bei jeder Werbeunterbrechung kommt sogleich der Spot von Parship.

Lass die Tugend leuchten

Der tägliche Stoiker vom 1.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Leuchtet das Licht einer Lampe und hält sein Schimmer nicht so lang, bis ihr Brennstoff aufgebraucht ist? Warum sollten die Wahrheit und die Gerechtigkeit in dir wie auch deine Selbstbeherrschung nicht so lange leuchten, bis du verloschen bist?“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen,12.15

Meine Philosophie begleitet mich mein Leben lang. Ich nehme eine Kerze als Vergleich für mein Leben und eben diese Philosophie als Flamme, welche die Kerze und die ihre Welt erleuchtet, die Dinge zeigt wie sie sind und die Wege sichtbar macht, welche die Kerze gehen kann. Das Kerzenlicht wird mal flackern wenn der Wind stark weht. Sie wird von Zeit zu Zeit heller leuchten. Die Farben der Flamme werden sich hin und wieder ändern. Doch sie wird solange leuchten wie die Kerze existiert.
Frank, Polyblob