Ein Mantra der Wechselbeziehung

Der tägliche Stoiker vom 3.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Denke häufig über die Verflechtung und Wechselbeziehung aller Dinge im Universum nach. In gewisser Weise sind alle Dinge miteinander verbunden und einander wesensverwandt. Eines erwächst aus dem anderen, abhängig von der Spannung der Bewegung, wohlwollenden Regungen und der Einheit alles Materiellen.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 6.38

In der ‚esoterischen Szene‘ gibt es ja so Umschreibungen wie „…mit dem Universum eins sein…“. Jetzt kann man daran glauben oder nicht. Oder die Astrophysik bemühen, in deren Sicht wir tatsächlich alle miteinander verbunden sind und gegenseitig beeinflussen. Das die Laufgeschwindigkeit aller Menschen wohl kaum größeren, wenn überhaupt messbaren, Einfluß auf die eigene Rotationsgeschwindkeit der Erde, deren Rotation um die Sonne, deren Umkreisen des Milchstraßezentrums,etc. hat, ist klar. Wobei es durchaus ein interessantes Experiment sein könnte.
Die physikalische Weisheit von Aktion und Reaktion lässt sich ganz praktisch auf das menschliche Miteinander beziehen. Sie ist ja geradezu sprichwörtlich geworden: „Was du nicht willst was man dir antu‘, das füge auch keinem anderem zu.“ – „Wie du mir, so ich dir“.
Auch ohne Ermahnung oder Warnung macht die Art und Weise des täglichen Miteinander tatsächlich einen Unterschied aus. Wie man seinen Mitmenschen begegnet. Ob man auf seinem Weg stur geradeaus läuft und andere ausweichen lässt oder gerne bereit ist anderen den Vortritt zu lassen. Selbst solche, möglicherweise als Kleinlichkeit ansehbare Verhaltensweise, kann das Leben von Menschen beeinflussen. Und wenn es nur für diesen Tag ist, weil sich jemand freut das ihm geholfen wurde oder jemand so nett war die Tür aufzuhalten. Oder jemand grummelt weil „Der Depp da beinahe in mich reingerannt wär'“, ein anderer ärgert sich, dass die Leute unhöflicher sind wie früher. Und sowieso:“…früher war ja eh alles besser…das war jedenfalls nicht so…“.
Wenn einem Menschen sowas öfter passiert und er sich vielleicht noch mit anderen austauscht darüber, denen es auch so ging, vielleicht verändert sich dann das Bild dieser Menschen auf die Gesellschaft. Oder die Wahrnehmung der Menschen, welche einem über den Weg laufen.
Frank, Polyblob

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