Was wird der Wohlstand aufdecken?

Der tägliche Stoiker vom 27.9.
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Denn selbst der Frieden an sich wird mehr Grund zur Sorge liefern. Noch nicht einmal sichere Umstände werden dich beruhigen können, wenn dein Geist erst einmal in Schock versetzt wurde – wenn er sich die blinde Panik erst einmal angewöhnt hat, kann er nicht mehr für seine eigene Sicherheit sorgen. Denn so vermeidet er die Gefahr nicht wirklich, er flieht bloß vor ihr. Doch wenn ihr wir den Rücken kehren, sind wir noch größeren Gefahren ausgeliefert.“
Seneca, Moralische Briefe, 104, 10b

Die gefühlte Temperatur kann einem ganz andere Temperaturen vermittelt als das Thermometer an der Wand oder der Wetterdienst. ‚Was wissen die schon! Ich merke doch selber wieviel Grad wir haben! Wie kalt und windig es wieder ist. Das Wetter war früher auch besser…..‘
Vielleicht geben die Wetterdienste ja seit Jahren wegen solchen Rückmeldungen neben der wissenschaftlich ermittelten auch eine geschätzte gefühlte Gradzahl an.
Wenn es mit dem Gefühl der Sicherheit auch nur so einfach wäre. Was nützen denn Kriminalstatistiken und die Tatsache das man selber nicht tagtäglich aufs neue überfallen wird wenn die Nachrichten, was man so liest und hört einem was ganz anderes erzählen? Wem sind denn die Suchalgorithmen des Netzes bewußt wenn einem ständig der selbe Tenor der selben Nachrichtensorte vorgesetzt wird. Man braucht sie eigentlich nur noch fressen. Und nicht mehr nachdenken in welchem Kontext das Gelesene steht. Nicht mehr nachschauen wie die einzelnen Puzzlestücke ein größeres Bild ergeben, welches insgesamt vielleicht heller ist wie dieses düstere Teil, das man da gerade in den Fingern.
Angst, und daraus entstehend Panik, kann einen schnell gefangen nehmen. Sobald sich diese verankert haben, ihre Krallen in dein Fleisch geschlagen haben, lassen sie einen nicht mehr los. Man ist kaum noch empfänglich für Argumente, egal ob rationell oder emotional. Zu sehr widerspricht es dem was man innerlich fühlt.
Ganz unabhängig ob persönlich oder gesellschaftliche Impulse, schnell wird zu Flucht- oder Kampfreflexen geneigt, welche jedoch nur dieses Gefühl bestenfalls lindern. Kurzfristig zumindest. Man kann dadurch eine gewisse Zeit davor davonlaufen. Entkommen kann man nicht. Diese Ängste sind wie der eigene Schatten. Sie lassen sich nicht austricksen. Ob Individuum oder Gesellschaft, blinde Panik und die Gefahr davor wird man nur endgültig los wenn man sich deren Ursprünge stellt.
Du kannst nicht vor deinem eigenem Schatten davon laufen. Er wird dich immer einholen.
Frank, Polyblob

P.S.: Wieder ein Zitat dessen Interpretation von mir nicht zur Überschrift und dessen Interpretation von Holiday passt. Was aber das Buch nur interessanter macht.

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