Von welchem Verlust fürchtest du dich so sehr?

Der tägliche Stoiker vom 23.12.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Du hast Angst zu sterben. Aber sieh doch, was sonst ist unser Leben als der Tod?“
Seneca, Moralische Briefe, 77.18

Wieder eines dieser Zitate bei denen ich ohne Hintergrundwissen oder Erläuterungen dasitze und denke ‚Na und? Leben und Tod gehören zusammen. Sind Teile eines Ganzen. Was soll das jetzt also?‘.
Holiday führt es an einer Anekdote Senecas aus über einen reichen Römer, welcher sich durch seine Sklaven nicht nur durch Rom, sondern auch aus der Badewanne hieven ließ und fragte: „Sitze ich schon?“.
Wenn man derart in seinem Konsum gefangen ist, das man schon nicht mehr weis ob man liegt oder sitzt – wie sehr lebt man dann noch? Das ist doch nur vegetieren. Erfüllung niederer Wohlfühlgefühle auf neurologischer Ebene, die von jeder Photosynthese eines Baumblattes in Komplexität und Niveau überboten wird. Nichts als der tägliche Tod. Man merkt es nicht mal. Warum also sollte jemand der so lebt, ziellos vor sich hintreibend, eigentlich Angst haben zu sterben?
Frank, Polyblob

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