Mit Leæther Strip & Robotiko Rejekto im Bett in Frankfurt am 26.11.2017

Na, wenn ich mit so einem Kalauer in der Überschrift anfange, kann es ja eigentlich nur besser werden. 

 

Robotiko Rejekto war mir vom Namen her unbekannt, während mir viele ihrer Lieder sehr wohl bekannt vorkamen. Bei einem Urgestein der Frankfurter Szene, in der Schnittmenge zwischen Techno und  EBM gelegen auch nicht unbedingt weiter verwunderlich. Mit Tracks, bei denen man sich denkt ‚das kenne ich doch? Club oder von Samplern?‘, machten die Beiden auf der Bühne eine starke Figur und brachten ihre Songs überzeugend rüber. Wer nicht nur mit Ali-Shirt auf die Bühne kommt, sondern auch mit seiner Musik mehr bringt als Uffta-Uffta, der hat bei mir sowieso schon einen Sympathiepunkt. Es wurde getanzt und applaudiert.  Eine passende Eröffnung für das Geburtstagskonzert von Claus, erst Recht da Ralf Heinrich von Robotiko Rejekto großen Einfluß bei den ersten Leaetherstrip Veröffentlichungen hatte und diese mitproduzierte.

Bei Leæther Strip selber gab es dann zwei Stunden Vollbedienung mit alten wie neuen Klassikern. Zugegeben ein kleiner Widerspruch ’neue Klassiker‘. Doch würde es mich nicht wundern das Lieder wie „White as Chalk“ und „Into it’s eyes“ im Live Set bestehen bleiben. Die Qualität dazu haben sie. Das Claus überhaupt ein derart persönliches Lied wie das Erstgenannte vor Publikum bringt, finde ich persönlich sehr mutig.
Mut hatte an diesem Nachmittag niemand mittig vor der Bühne nötig. Denn es wurde ausgelassen getanzt und Platz dafür war auch ein wenig da. Dürfte so ziemlich das friedlichste Leæther Strip Konzert seit langem, wenn nicht überhaupt, gewesen sein.
Vielleicht lag es an der ‚Sonntagnachmittag-Kaffee & Kuchen‘-Stimmung und der Anwesenheit des Nachwuchses. So früh fängt ja eher selten mal ein Konzert an. Die jüngsten Fans hatten Ohrschutz an und die umgangssprachliche Bezeichnung „Micky Mäuse“ für die Trommelfellschoner war mal richtig passend.
Bei solch einer Gelegenheit wird man doch tatsächlich Zeuge von etwas, was Terry Pratchett wohl als „Lügen für Kinder“ beschrieben hätte:

Tochter, Kleines-Mädchenalter: „Was trägt der Mann da?“
Mutter: „Das sind Hosenträger, Schatz.“
Tochter, Kleines-Mädchenalter :“Da trägt man doch ein Hemd drunter!“
Mutter: „Die kann man auch ohne Hemd tragen.“



 Quelle: Jirka Blumental Photography, Homepage:  jirka blumenthal photography

Eben nicht ganz die Wahrheit. Aber nicht gelogen!

Alles in Allem eine wunderbare familiäre Stimmung für die Geburtstagsfeier zu Claus seinem Fünfzigsten. So nennt sich auch die aktuelle Scheibe von ihm: 50, welche an diesem Tage auch offiziell veröffentlicht wurde. Zwar ohne Überhammer a la ‚Adrenalin Rush‘ aber durch die Bank weg voll überzeugend.
Zugegeben habe ich diesmal mehr über das „Drumrum“ geschrieben als über die Musik. Doch im Grunde war es doch so: Wer mit Leæther Strip was anfangen kann, war bei diesem denkwürdigen Konzert dabei. Wer nicht da war, hatte hoffentlich trotzdem eine schöne Zeit. Es war tatsächlich eine besondere Atmosphäre an diesem Tag. Claus betonte wie sehr Kurt zu Leæther Strip beiträgt, sprach von und bedankte sich für die große Hilfe in der Anfangszeit, bei den Veranstaltern das sie es möglich machten seinen Geburtstag so zu feiern und bei seinen Fans dafür das sie ihn seit nunmehr fast 30 Jahren derart unterstützen und für ihn da sind. Als Familie, wo die andere Familie nicht da war.

Das Bett selber ist ein feiner Frankfurter Club mit stets freundlicher Crew, die trotz kalten Windzugs im Eingangsbereich auch gelassen blieb als es einen temporärer Kaffeenotstand gab, weil die Kaffemaschine lieber eine Strompause einlegte. Wohl frei nach dem Motto: ‚Elektro gibts heut‘ genuch‘.

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