Lass dir das nicht zu Kopf steigen

Der tägliche Stoiker für den 4.4.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Achte darauf, dass man dich nicht zum ‚Kaiser‘ macht, vermeide imperialen Makel. Das Kann auch dir passieren. Bleibe ein einfacher, guter, ehrlicher, frommer, und schlichter Mensch, ein Freund von Gerechtigkeit, gottesfürchtig, gütig, liebevoll und ernsthaft in der dir angemessenen Arbeit. Kämpfe darum, der Mensch zu bleiben, den die Philosophie in dir vorsieht. Fürchte die Götter und kümmere dich um deine Mitmenschen. Das Leben ist kurz, und die Früchte des Lebens sind ein guter Charakter und deine Taten für das Gemeinwohl.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 6.30

Gleichberechtigung gehört zur Gerechtigkeit. Beides sind auch heutzutage hochaktuelle Themen. Im alltäglichen Leben geht es mitunter um kleine Abstufungen und nicht unbedingt um diese großen Themen und gesellschaftlichen Debatten. Sich selbst erhöhen, ein wenig zum Kaiser oder auch von anderen dazu machen lassen, dies geht schneller als man meint. Es reichen nur die kurzen Gefühle und Gedanken über den Depp da, vor einem auf der Straße, am Gehweg oder sonst wo. Wie unangemessen er sich benimmt. Oder diese Alkis. Die Penner dort, die Jugendlichen hier. Und wieviel besser man doch selber ist in seiner Verhaltensweise. Hat man sich da nicht schon selbst ein wenig erhöht über den Anderen? Und wer hat das noch nicht auch schon getan? Ich erwisch mich selber immer wieder mal dabei. Seltener zwar wie früher. Aber es kommt ehrlich gesagt schon noch vor ab und zu. Natürlich hat jeder seine Toleranzgrenzen. Natürlich geht manches gar nicht. Es ist nicht das es einen stört. Sondern wie.
Oder die Ungeduld bei neuen Mitarbeitern. Als wenn ich bei meinem Anfang nicht auch so meine Probleme gehabt hätte. Und in Bereichen, in denen ich weniger gewand bin, nicht immer noch hätte. Manche tun sich leichter, Andere schwerer. Aber woher sollte ich mir das Recht erdreisten mich für besser im Sinne von höher stehender – also „was besseres“ – zu halten? Das bin ich nicht und dieses Unrecht nehme ich mir auch nicht heraus.
Zum ‚Kaiser‘ machen lassen? Das ist etwas was mir wohl nicht so schnell passieren dürfte. Bin ich mir selbst doch nach wie vor mein schärfster Kritiker.
Den Mitmenschen auf gleicher Augenhöhe begegnen bedeutet eben Ihn weder zu erhöhen noch herabzusetzten. Und es bedeutet ebenfalls dies nicht mit sich selbst geschehen zu lassen.
Frank, Polyblob

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