Der tägliche Stoiker vom 7.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.
„Wer einen Fehler macht, macht ihn zu seinem eigenem Schaden. Wer ungerecht ist, ist sich selbst gegenüber ungerecht – denn er wird zu einem schlechten Menschen.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 9.4
Schwierig darauf möglichst unpathetisch und nicht abgehoben philosophisch zu antworten.
Oft sind es doch die kleinen Schritte die einen in die Irre beziehungsweise auf einen schlechten Pfad führen. Man nimmt es mal nicht so genau mit einer Tugend. Kein Beinbruch. Wer ist schon perfekt? Doch dann, wenn man schon mal dabei ist (und einmal ist ja bekanntlich keinmal, nicht wahr?) oder das Gewissen sich nicht so rührte obwohl es schon ein wenig vorüber ist, ja dann kann man ja nochmal…
Gut, das war jetzt stattdessen ein wenig moralisch.
Es sind die kleinen Dellen (die kleinen Handlungen, die schlimmen Gedanken, die schlechten Gefühle) welche die Charakterstatur deformieren. Ein paar Dellen hat ein jeder. Nicht weiter schlimm. Sieht trotzdem wunderschön aus. Oder vielleicht auch deswegen. Doch ein wenig mehr und es wird häßlich. Verformt und rissig. Man wird zu etwas was man selbst nicht mag. Oder besser: zu etwas was man davor nicht gemocht hätte.
Frank, Polyblob