Der tägliche Stoiker vom 8.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.
„Es wäre so schön, das Gewünschte zu bekommen. Aber ist es nicht genau das, was die Freude uns vortäuscht? Überlege stattdessen, ob es dich nicht zufriedener macht, eine starke Seele, Freiheit, Ehrlichkeit, Güte und Frömmigkeit zu besitzen. Es gibt keine größere Freude als die Weisheit selbst, wenn du das bedenkst, wie verlässlich und mühelos die Früchte des Verstehens und Wissens sind.“
Marcus Aurelius, Selbstbetrachtungen, 5.9
Um mal irdischer zu werden: Wie schnell ist die Freude zum Beispiel an einem Geschenk verflogen. Wer erinnert sich den noch an alle Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke die man bekommen und zuvor so sehnlicht gewünscht hat. Wie man sich darauf freute? So schnell verfliegt die Freude an materiellen und vergleichbaren Dingen wie auch Begebenheiten. Aber es gibt auch diese besonderen Geschenke von besonderen Menschen. Oft auch zu besonderen Zeiten. An die man sich noch Jahrzehnte später erinnert. Mögen diese Geschenke auch eher minderen materiellen Wert haben, so zeigen sie einem doch Werte und Tugenden wie Vertrauen, Freundschaft, Liebe, Achtsamkeit, Anerkennung. Vielleicht wirkt die Freude an diesen Geschenken so nachhaltig weil man sich nicht zuvor so darauf freute, weil man sie sich nicht verdiente oder erarbeitete. Sondern weil man so ist wie man ist, wie man war und wie man sein könnte. Wenn man dann noch ein wenig darüber nachdenkt und nachfühlt warum man dieses Geschenk bekam, weshalb es so ist und wie es wirkt, dann ist man eigentlich schon wieder im Philosophischen und der Weisheit ein Stück näher.
Frank, Polyblob