79-Jähriger schneidet sich mit Kettensäge im Gesicht – und fährt selbst nach Hause
Eine Wurzel schnellte zurück: Im Harz hat sich ein Mann bei Waldarbeiten schwer mit einer Kettensäge verletzt. Blutüberströmt fuhr der 79-Jährige mit dem Traktor nach Haus.
In Niedersachen ist ein Mann verunglückt, der alleine zum Holzfällen in ein Waldstück im Harz aufgebrochen war. Der 79-Jährige habe sich schwer mit seiner Kettensäge verletzt, teilte die Polizei mit.
Der Waldarbeiter stürzte demnach wohl beim Durchsägen eines Stammes, nachdem ihn eine zurückschlagende Wurzel getroffen hatte. Die noch laufende Kettensäge traf ihn anschließend in der rechten Gesichtshälfte.
Nach dem Unfall bei Elvershausen im Landkreis Northeim fuhr der Mann laut Polizei blutüberströmt mit seinem Traktor nach Hause. Dort behandelte ihn ein Notarzt, bevor er von einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen wurde
Quelle: Spiegel Online vom 26.7.2018
Wie dies Geschehen bei einem Jüngerem als neunundzwanzig Jahren ablaufen würde:
Erst einmal ein Selfie auf Facebook posten. Dann ein Video für Youtube drehen. Schließlich Bekannte, Freunde und Verwande in Konferenz-whatsapp-Gruppen und auf instagram mit dem hashtag #selbstgeprankt auf dem Laufenden halten bis Notarzt (Rettungswagen oder Hubschrauer oder im Zweifel besser gleich beides) und Kriseninterventionsteam mit psychologischer Rundumvollversorgung vor Ort sind und dieses Twentysomething-Wesen heim in die sichere Zivilisation bringt.
Jetzt könnte ich dies Geläster in der Rubrik Glosse ja so stehenlassen. Mal abgesehen von dem Gefühl, daß ich in der Schilderung da wohl leider nicht soooo sehr übertreibe, finde ich eben die Sicherheitsstandards und -infrastruktur in Deutschland ja sehr gut. Auch wie heutzutage viel mehr auf die Psyche von betroffenen Menschen und ihrem seelischen Wohl geachtet wird, halte ich für sehr positiv.
Der 79jährige ist – durchaus wahrscheinlich – vielleicht ohne mobiles Telephon unterwegs gewesen. Trotzdem meine ich Unterschiede darin zu erkennen wie die Generationen ein Geschehen wahrnehmen und handhaben. Oder wie jemand, mir einst sehr nahestehendes, in Bezug auf unsere älteren, zu der Zeit bereits in Rente befindlichen, Nachbarn so treffend formulierte: „Das ist die Kriegsgeneration. Die sind einfach aus anderem Holz geschnitzt wie du oder ich.“
Schön gespiegelt. Der Mann behielt Ruhe. Ihm konnte und wurde geholfen. Das war für ihn und seiner Situation die gute Sache und hoffentlich ist alles zufriedenstellend ausgegangen.
Tatsächlich hätte es bei der Generation „Sensation um jeden Preis“ wohl ganz anders ausgesehen. Ich staune mittlerweile nun gar nicht mehr, wie andere sich am Leid und Unglück der Betroffenen ergötzen, gaffen und helfende Handlung oft spät oder gar nicht einsetzen.
Eigentlich erschreckend, wie schnell man selbst abstumpft, doch in diesem Fall notwendig der geistigen Gesundheit willens.
Äußert man sich negativ oder berichtet man über diesen Personenkreis öffentlic, kann man oft zwei Dinge beobachten, manch einer ist mittleweile so abgebrüht das es ihm/ihr/ihnen sowas von egal ist oder das Geschrei ist größer als beim Verkünden von subsantzlosen vermeintlichen Steuererhöhungsplänen.
Ich würde nur zu gerne mal einen Blick in die zukünftigen Geschichtsbücher werfen dürfen. (bin trotz allem der Hoffnung das der Mensch seinen, doch sehr kreativen, Verstand nutz um zu Überleben und den Planeten nicht vollends zur Müllkippe missbraucht.)
Wie man dieses Zeitalter wohl beschreibt?
Ich möchte keine Aussage dazu treffen und auch keine Konkrete Bezeichnung hier benennen.
Nur eines kann ich sagen, in meinem kurzen Leben haben sich viele Dinge die mir gefielen, die gut waren,sich oft in eine Richtung entwickelt die mir weniger zugesagt hat und mir auch das weitere Interesse genommen haben diese weiter zu verfolgen.
Die Zeiten haben sich geändert.
Man ist schon wieder mal an dem Punkt angelangt, sich mehr um Nachbars Garten, als seinen eigenen zu kümmern.Warum sitzt man nicht gemütlich dort und erfreut sich an seiner Pracht?Zufriedenheit genießen.
Nein,der Vergleich muss sein. Der innere Wettbewerb.
Er lässt einem keine Ruhe.
Statt mal eher mit seinen Nachbarn zu feiern, zänkelt man lieber rum, beäugt misstrauisch und neidet.
Auch wenn’s nichts zum Neiden gibt. Was bitte ist so toll an Hartz IV?Wer denkt, leichtes Leben? Augen aufmachen, aufwachen und aufhören zu träumen.
Existenzangst, Scham, Demütigung und der Verlust von Selbstvertrauen sind hier an der Tagesordnung. Wer eher dem Blatt mit den Dicken Überschriften vertraut, ja der denkt das Hartz IV ja gleichzusetzten ist mit Lottogewinn.
(toll, nieeee mehr arbeiten. Ja, klar.)
Das ist genau so eine Vorstellung wie auf vielen Mittelaltermärkten. Ja, sooo, schön. Romantisch und Aufregend. Stimmt, so keine medizinsche Versorgung, Hygiene war ein unbekanntes Fremdwort. (stimmt tatsächlich) Supermarkt? Verkehrsnetz? Regelmäßiges Essen?
Facebook war wohl irgendwo ein Baum in dem man mit mühe und not zwei Striche eingeritzt hat, die sich mit viel glück, überkreuzten. Oder wohl eher ein Steckbrief.
Hoppla, jetzt bin ich aber weit vom Weg abgekommen. Wie schnell man tief in den Wald läuft.
Lösungsansatz, sich selbst mal nicht immer so wichtig nehmen.
Wenn im Haus und Garten alles Stimmt, kann ich was in mir verbessern?
Menschen als Menschen betrachten. Selbstreflektieren.
So long
Azze