Der tägliche Stoiker vom 15.9.
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.
„Übe zunächst, andere nicht wissen zu lassen, wer du bist – behalte deine Philosophie noch ein bisschen für dich. Es ist so, wie mit Feldfrüchten: Der Samen wird erst eine Saison im Dunkeln aufbewahrt und kann dann langsam wachsen, bis die Frucht zu voller Reife gelangt ist. Doch wenn die Ähre wächst, bevor der Halm voll entwickelt ist, wird die Frucht nie reifen … Eine solche Frucht bist du: Wenn du deine Frucht zu früh zeigst, wirst du den Winter nicht überstehen.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.8.35b-37
‚Epiktet muss ein hartes Leben gehabt haben‘ war mein erster Gedanke nach dem Lesen dieses Zitats. Nicht zum ersten Mal ging so ein Gedankengang in diese Richtung und ein wenig habe ich mich ja inzwischen über sein Leben informiert. Aber warum und weshalb ich dazu kam hat woanders Platz. Hier wäre es eine Ablenkung. Ich empfinde dieses Zitat ja durchaus sinnig und richtig. Man sollte nicht hausieren gehen mit dem was man ist, was einen interessiert und was man kann. Man braucht sich aber auch nicht verstecken und eingraben. Jedoch braucht es Zeit, Training und Reflektion um sich mit seinen Fähigkeiten zur Reife zu bringen. Und viele Pflanzen reifen am besten in Ruhe und Abgeschiedenheit, bevor sie in voller Pracht erblühen.
Geht man zu früh an die Öffentlichkeit so besteht die Gefahr das man der Aufmerksamkeit nicht gewachsen ist und die Pflanze geht ein, obwohl ihre Potenziale zu viel mehr gereicht hätten.
Frank, Polyblob