Der tägliche Stoiker vom 31.10.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.
„Der Mensch hat von Natur an eine Neigung zur Tugendhaftigkeit.“
Musonius Rufus, Vorträge, 2.71-2
Was gab es nicht für Schlagzeilen in den 90ern über dieses oder jenes Gen, das für diese oder jene Eigenschaft oder Verhaltensweise eines Menschen verantwortlich ist. Beziehungsweise sein soll. Inzwischen ist das Verständnis des Menschen für die Genetik schon weiter. Zwar spielen Gene eine Rolle, doch entscheidender sind die Erfahrungen wie auch das soziales Umfeld eines Menschen in der Entwicklung desselben. Veranlagung ist das eine. Was man daraus macht etwas anderes.
Es gab mal, vor langer Zeit, ein bestimmtes grausames Experiment. Ich weis leider nicht mehr unter welchem König, doch meine ich es war zur Zeit der Aufklärung. Eine Gruppe Säuglinge wurde nach der Geburt separiert und die Hebammen hatten die Aufgabe mit den Babys nicht zu sprechen, noch ihnen Zuwendung geben. Der Gedanke war das die Neugeborenen zu einer vermuteten Ursprache zurück finden, zum lateinischen. Dies geschah nicht.
Die Babys starben. Das geschah.
Worauf ich hinaus will ist, das der Mensch von Geburt an gut, ein soziales Lebewesen ist und zu den Tugenden strebt. Er will nicht nur, er braucht ein gutes soziales Netz. Die Tugenden sind für den Menschen überlebenswichtig.
Gut, so manches Kleinkind ist eher untugendhaft im Unausgeglichenem. Doch das ist wiederrum eine Frage der Erziehung, nicht der Grundvoraussetzungen.
Frank, Polyblob