Der wahre Lohn

Der tägliche Stoiker vom 25.1.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Was ist noch lohnenswert? Ich glaube, dies: Unser Handeln und Nicht-Handeln einzig auf das zu reduzieren, was wir für unsere eigene Vorbereitung benötigen … Darauf laufen alle Anstrengungen in der Erziehung und im Unterricht hinaus – das ist wirklich lohnenswert! Wenn du daran festhältst, wirst du aufhören, nach all den anderen Dingen zu streben … Andernfalls wirst du nicht frei, unabhängig und bar jeder Leidenschaft sein, sondern zwangsläufig neidisch, eifersüchtig, und misstrauisch gegenüber jenen, die in der Lage sind, dir diese Dinge wegzunehmen, und du wirst dich gegen jene verschwören, die das besitzen, was du als erstrebenswert empfindest … Aber Selbstachtung und die die eigene Wertschätzung werden dazu führen, das du mit dir zufrieden bist, mit deinen Mitmenschen besser auskommst und mit den Göttern stärker im Einklang bist – und alles preisen wirst, was sie für dich vorgesehen und dir auferlegt haben.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 6.16.2b-4a

Was brauche ich wirklich und was ist erstrebenswert? Fragen, welche sich mir immer wieder stellen. Das hat eigentlich nicht mal was mit ‚Verzicht üben‘ zu tun, denn wenn ich etwas nicht brauche, so verzichte ich ja nicht wirklich. Ich brauche es einfach nicht.
Es gibt schon diese kurzen Momente, da hätt‘ ich gern und würd‘ ich noch lieber. Meistens wirklich nur Augenblicke. Doch die sind schon wieder vorbei, meistens noch bevor mir bewußt wird wie unnötig das ist, was ich eben noch haben wollte.
Auch mir ist Neid nicht fremd. Hier sind es ebenfalls, wenn dann, kurze Momente, Augenblicke nur. Nicht in der Weise ‚Hätte gern was diese Person hat‘, sondern eher die Variante ‚Wie kann es sein das diese Person dies hat‘. Vielleicht eine Überreaktion meines Gerechtigkeitsempfinden.

Ich kann mir vorstellen wie das ist, wenn jemand anfängt Pläne zu schmieden gegen einen anderen, wenn Neid zu Eifersucht und Eifersucht zu Habgier wird. Man wird misstrauisch weil man selber hinterrücks ist. Und früher oder später leidet die Selbstachtung, man handelt häufiger unethisch, denn ‚Was ist schon dabei?‘, ‚Machen doch alle so!‘ – selbst entschuldigend sinkt die Selbstachtung und damit die Wertschätzung sich selbst und allem anderen gegenüber.

So führt auch Genügsamkeit und Besonnenheit zu inneren Frieden ebenso wie Fokussierung auf das was man wirklich braucht. Ich wüsste keine wahrere Entlohnung. 
Frank, Polyblob

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