Der tägliche Stoiker vom 12.1.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.
„Greife diesen Gedanken auf, sobald der Tag anbricht, und denke Tag und Nacht darab: Es gibt nur einen Weg zum Glück, und der besteht darin, alles, worauf du keinen Einfluss hast, aufzugeben, darüber hinaus nichts als deinen Besitz zu betrachten, alles andere Gott und dem Schicksal zu überlassen.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.4.39
Das habe ich gebraucht in der Früh: eine Anleitung für Gebete von früh bis spät.
Darüber nachgedacht ist es jedoch so; wie oft mache ich mir Gedanken über dieses oder jenes, wie etwas seien könnte? Im Positiven ist es die Vorstellungskraft von etwas, was sich zum Guten und Schönen wendet. Oder etwas humorvolles. Worüber wohl jeder mal für sich sinniert; Tagträumerei halt. Wie lustig es sein könnte. Wie etwas interessant und herausfordernd sein kann.
Das selbe Gedankengetriebe läuft aber auch in anderen Richtungen. Ich kriege etwas mit. Sehe eine Entwicklung, welche geschehen könnte und das Gefühl von, meinen Werten nach, schlechten Verhaltensweisen von Anderen, führen zu Ereignissen auf die ich kein Einfluss habe oder zumindest zu haben scheine. Schon hänge ich in einem Kreislauf drin. Diese Vorstellung was sein könnte läßt mir keine Ruhe. Ich komme nur noch schwer raus aus diesem Strudel. Manchmal komme ich so nicht mal zur Nachtruhe.
Hier setzt Epiktets Zitat für mich an. Ich raube mir selber meine Gelassenheit wenn ich mich in diesen Kreisen bewege. Die Kunst ist, sich von Verstand und Gefühl her bewußt zu sein, das es Dinge und Ereignisse gibt, welche außerhalb meiner Macht stehen. Worauf ich keinen Einfluß habe. Zumindest keinen direkten. So schade ich nur mit selber, wenn ich dies direkt für mich in Bezug nehme und tue nichts und niemanden Gutes.
Der einzige Besitz, der voll und ganz von mir alleine beherrscht werden kann, sind mein Hirn und mein Herz.
Frank, Polyblob