Der tägliche Stoiker vom 22.11.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.
„Das Schicksal trifft jeden hart, der nicht damit rechnet. Wer stets gewappnet ist, der erträgt es leichter.“
Seneca, Trostschrift an seine Mutter Helvia, 6.3
Das Beispiel mit dem Zenmeister, für den seine wunderschöne Porzellantasse schon stets zerbrochen war in seiner Vorstellung, ist von Holiday schön gewählt. Doch ist dieses „sich in seiner Vorstellung wappnen, auf das was passieren kann“ ein wenig am Thema vorbei. Klar, wenn man sich bewusst macht was alles geschehen kann, so ist man nicht allzu überrascht falls das Ereignis eintreten sollte. Und ja; je bestürzter, vielleicht sogar schockierter man bei einem unerwarteten Ereignis ist, desto mehr zeigt sich so einem nur wie wenig man damit rechnete. Dies gilted natürlich auch für die entgegengesetzte emotionale Richtung der Überraschung.
Dieses mentale Wappnen ist jedoch auch sowas wie Trockenschwimmen. Sicherlich nützlich, doch erst im Sturm zeigt sich wie gut man krault.
Frank, Polyblob
P.S.: Des Zenmeisters einzige Äußerung nachdem diese besondere Tasse zersprang soll ein lakonisches „Natürlich.“ gewesen sein.