Über die Angst bei Terror und den Umgang damit

Inzwischen gab es seit Freitag weitere Meldungen des Schreckens. Ein Mann tötet in Reutlingen eine Frau mit einer Machete und verletzt weitere Menschen schwer. Und beim Eingang zu einem Musikfestival in Ansbach sprengt sich ein Mann in die Luft. In beiden Fällen waren es wohl syrische Flüchtlinge. Im ersteren gehen die Ermittler momentan von einer Beziehungstat aus. Beim letzteren persönlichen Amok war es wohl der Wunsch dieses Festival zu verhindern.

Psychisch gestört waren alle Täter. Doch was der IS geschafft hat ist diese Frage, die stets mitschwingt bei bestimmten Taten, ob diese Verbrechen einen privaten persönlichen Hintergrund haben oder ob eine religiöse und gesellschaftliche Absicht dahinter steckt. Es gibt eine gewisse Unsicherheit ob und in wie weit man persönlich davon betroffen ist. Wenn es die direkte private Ebene, was schon schlimm genug wäre, nicht ist, dann stellt sich einem gleich die Frage ob und wo man sicher sein kann. Könnte ja mehr dahinter stecken. Wie etwa zeitlich versetzte Anschläge.

Doch wie sehr wird die empfundene Unsicherheit zur Angst? Wie sehr lässt man sich davon leiten und verfällt in Panik? Fragen deren Antworten nur jeder für sich persönlich finden kann. Für ernsthafte Ratschläge fehlt mir jedenfalls das nötige Wissen. Alles was ich weis ist das ich durchaus ein mulmiges Gefühl hatte am Freitag Abend. Das ich mich jedoch sicher fühlte. Es ist zwar die selbe Stadt. Doch gibt es doch einen räumlichen wie emotionalen Abstand.

Je näher man selbst an solchen Attentaten ist, desto mehr merke ich wie sehr man in den eigenen Werten geprüft wird. Folgt man den, wenn auch nur hypothetischen, Rufen nach Vergeltung? Nach Lynchjustiz und Blutrache? Oder ist man auch in Streßsituationen, im Ausnahmezustand, bei sich selbst und den moralischen Werten für die man normalerweise steht?

Ob es die letzten Geschehnisse auf der Zeitleiste hier in Deutschland oder der Doppel-Putsch in der Türkei (erst das Militär und dann Erdogan) sind, das Gefühl in einer sicheren Gegenwart zu leben geht verloren. Seit dieser Reihe einzelner Anschläge gibt es nun wieder Ideen das Sicherheitskonzept nachzubessern. Das Soldaten tatsächlich eine Hilfe sind, wage ich zu bezweifeln. Ich gehe davon aus das während des Ablaufs die Informationslage der Einsatzkräfte über die Hintergründe des Amoklaufs nicht viel höher war als die der Bevölkerung. Wenn dann mehr Kräfte mobilisiert wurden als benötigt; wer konnte das in diesem Zeitraum schon sicher abschätzen?

Die unterschiedlichen polizeilichen Einheiten haben sich bewährt und dadurch wenigstens auch gezeigt wozu sie in der Lage sind. Die bayrische Landesregierung mag da vielleicht sogar zu recht sich auf den Schultern klopfen, doch bin ich überzeugt davon das andere Bundesländer, andere Städte in Deutschland zu vergleichbaren Leistungen fähig sind.

Doch sind Polizisten ganz anders ausgebildet wie Soldaten. Wo die Polizei durch Präsenz und Stärke auch fähig sein kann Sicherheit und Beherrschung der Lage der Bevölkerung zu vermitteln, da erzeugen doch Soldaten eher ein Gefühl der Bedrohung und Unsicherheit bei den Menschen. Das zeigen von zuviel Stärke kann eine gegenteilige Wirkung haben.

Lieber ist es mir als Staatsbürger wenn zum Beispiel bei der Bundespolizei eine ausreichend große Einsatzreserve bei terroristischen Angriffen bereitsteht um bundesweit schnell eingreifen zu können als das Bundessoldaten mit voller Kampfausrüstung durch deutsche Straßen patrouillieren. Wer meint viel Sicherheit präsentieren zu müssen, gebiert Unsicherheit. Aus Unsicherheit entsteht Angst. Angst führt zu Panik.

 

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

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