Kurze philosophische Laudatio

„Ich bin der Größte!“
Das sagten schon viele. Und noch mehr hielten sich dafür. Doch nur die wenigsten bewiesen ihre Behauptung.
Muhammad Ali, geboren als Cassius Clay, gehört zu jenen Größten.
Aus ärmlichen Verhältnissen boxte er sich sprichwörtlich nach oben, an die Spitze. Und sein loses Mundwerk baute er aus zur psychologischen Kriegsführung.
Doch kämpfte er nicht nur für sich. Er trat ein für die Rechte der Schwarzen. Und er stellte sich auf die Seite der Unterdrückten.
So wie er im Ring die Schwächen seiner Gegner erkannte, so erkannte er auch seine eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten und rang mit sich selbst.
Er bereute das er seinem Freund Malcom X nicht beistand als dieser die Nation of Islam verließ.
Das Bild, welches Kinobesucher von ihm selber machen würde war ihm weniger wichtig als jenes was sie von seinen Lebenspartnerinnen haben würden.
Als ihm die amerikanische Gesellschaft die Hand reichte war er zur Versöhnung bereit.
Und in seinem letzten Kampf gegen Parkinson behielt er bis zuletzt seine Würde und versteckte sich nicht.
Usein Bolt sprach in einem Interview davon das er für die Leichtathletik das sein will, was Muhammad Ali für das Boxen ist. Das die Leute ehrfürchtig zu ihm aufschauen. Allein seine Aussage zeigt wie lahm der Blick dieses Ausnahmesprinters auf den Sport fixiert ist.
Muhammad Ali war nicht der einzige der in seinen Profisport zurückkehrte und wieder Champion wurde. Viele seiner Rekorde, vielleicht sogar alle, sind inzwischen eingestellt. Doch Ali war nicht nur Ausnahmesportler. Er ist auch Vorbild für die gesamte Gesellschaft. Für den Kampf gegen Ungerechtigkeit. Für Gleichberechtigung.

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