Der tägliche Stoiker vom 6.11.2017
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.
„Wenn der Tag für ihn noch mit Stolz beginnen mag,
Sieht man ihn am Ende des Tages darniederliegen.
Niemand sollte zu sehr dem Sieg vertrauen,
Niemand darauf hoffen das die Prüfungen leichter werden.
Klotho vermischt das eine mit dem anderen und hält
Fortuna ab, sich auszuruhen, die jedes Schicksal sich im Kreise drehen lässt.
Niemand steht so in göttlicher Gunst.
Dass der nächste Tag für ihn garantiert sein könnte.
Gott lässt unser Leben weiterrasen,
sich drehen inmitten eines Wirbelwinds.“
Seneca, Thyestes, 613
Nichts ist gottgewollt
Alles kann geschehen
Kommen mag die perfekte Zeit
Oder morgen schon alles verweh’n
Alles trainiert, für alles bereit
Doch wer ist schon Gott allmächtig?
Jeder zwar seines Glückes Schmied
Doch der beste Kunsthandwerker kann nichts erschaffen
Wenn der Ofenkohle die Glut entzieht
Wenn Orkane die Schmiede zerfetzen
Doch nichts verloren, alles zu gewinnen
Solang‘ Weisheit, Glaube und Wille nicht zerrinnen
Mag scheinen, das Universum habe sich verschworen
Ein Weiser gibt sich nicht verloren
Mit Tugenden seinen Platz erwerben
Und weichgezeichnet seine Härten
Kann trotzen Widrigkeiten
Und reu’los genießen Freuden
Frank, Polyblob
P.S.: Ich fand es passend Senecas Lyrik ein eigenes Gedicht
entgegenzustellen als ausgleichendes Gewicht.
Sehr schön gedichtet, besonders die Zeilen mit der Schmiede 🙂