Es ist in deinem eigenem Interesse

Der tägliche Stoiker vom 23.8.
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Erkläre mir also, warum ein kluger Mensch nicht betrunken sein sollte – nicht in Worten, denn in Tatsachen, seine Hässlichkeit und Anstößigkeit, sprechen für sich. Es ist sehr einfach zu beweisen, dass sogenannte Freuden, sobald sie das rechte Maß überschreiten, nichts anderes sind als Strafen.“
Seneca, Moralische Briefe, 83.27

Ich vermute das Seneca wohl übermäßigen Weingenuss im Sinne hatte. Doch ist die Wahl des Rauschmittels dem persönlichem Geschmack geschuldet. Und so haben seine Worte Allgemeingültigkeit. Es kann schwer fallen sich nicht am Anblick von Menschen im Vollrausch zu belustigen. Besonders wenn diese einem unbekannt sind. Fremde auf der Straße. Oder bei einem Fest. Vielleicht sogar in einem Bierzelt. Wenn der Filter von Freundschaft und Liebe nicht vorhanden ist, wie leicht setzt man sich selbst über den anderen in dem man diesen herabwürdigt auf Grund seines benebelten Geisteszustandes.
Und für den Mensch im Rausch, wie ist es für ihn? Nüchtern betrachtet mag er leichter kurzfristige Freude erkauft haben. Doch sind alle Rauschmittel doch nur Hilfsmittel. Hemmschwellen senkend und den Verstand zum Teil bis komplett ausschaltend. Doch zahlt er damit früher oder später mit körperlichen Folgen. Und wenn es scheinbar nur die Kopfschmerzen am Morgen danach sind. Schwerer wiegt vielleicht noch sein Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen, welches Konsequenzen im miteinander haben kann.
Und die Kommunikation im Rausch? Vielleicht sogar mit Menschen die nüchtern oder nicht ganz so „beschwippst“ sind? Auf welchem Niveau findet diese Kommunikation den statt? Wenn überhaupt noch. Welch geistreicher Mensch möchte sich denn schon in der Erscheinung eines Vollberauschten wiederfinden?
Zugegeben rhetorische Fragen. Weil deren Antworten wohl den meisten, wenn nicht gar allen, von der einen oder anderen Seite nur zu bekannt sein dürfte.
Doch wenn Seneca mit einer rhetorischen Fragen anfängt, dann gestatte ich mir mal mit solchen meine Antwort zu beenden.
Frank, Polyblob

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