Reflexionen über ein Referendum

Wieso und weshalb die Türken so abstimmten wie sie es taten?
Weil sie meinen die Türkei braucht‘s so, wegen einem falsches Bild von der alten Heimat, weil sie meinten es gehe um Erdogan oder aus Protest gegenüber den „Gastländern“? Und einfache Antworten auf komplizierte Sachverhalte sind halt leicht zu glauben. Besonders wenn man sie emotional so aufläd. So ähnlich waren die Meinungsäußerungen nach der Wahl von Befürwortern der Verfassungsänderung, welche ich zu lesen und hören bekam.
Interessanterweise sollen die Diaspora-Türken, welche in eher autoritären Regimen (ostwärts ab der Elbe bis China) zu den Wahlkreisen gehören die prozentual am höchstens mit Nein abstimmten. Traurig aber wahr: ob im Kleinen oder Großen, einzelne Personen oder Nationen; manche Erfahrungen, ob positiv oder negativ, muß man wohl selber machen. Auch wenn die Lebensweisheit anderer einem etwas besseres lehren könnte.
Und es scheint fast schon ein Reflex des Menschen zu sein bei Bedrohung und Krisen scheinbar Starken folgen zu wollen.
Was mich wundert: ob Brexit oder Verfassungsreform, im Parlament gelten höhere %-Hürden als bei Volksabstimmungen. Welchen Experten fallen solche Gesetze ein? Sollten die Hürden für eine erfolgreiche Abstimmung nicht so gleich hoch sein?
AKP und Erdogan sind ja als Reformer angetreten und haben auch viel bewirkt. Gerade auch im sozialem Bereich. Nach dem was ich so las wählten manche Erdogan weil sie ihn für die sichere Alternative hielten. Und manche für die Fortschritte in der Türkei welche besonders am Anfang der AKP-Regentschaft geschahen. Manche halten ihn für das geringere Übel. Andere haben einen etwas verzerrten, verklärten Blick auf die alte Heimat. Und wer sagt denn das den Überzeugungswählern das politische System hier so gefällt? Vielleicht wäre denen Demokratie a la Orban oder Erdogan tatsächlich lieber?
Und sie picken sich nicht die Rosinen wie soziale Sicherheit und Infrastruktur raus, sondern nehmen das Übel der toleranten weltoffenen Gesellschaft in Kauf? Vielleicht können die es gerade so ertragen, gerade so tolerieren das hier Frauen so rumlaufen dürfen wie es ihnen gefällt? Das diese Frauen einfach so arbeiten gehen dürfen? Das hier offen Homosexualität gezeigt werden darf?
Das Toleranz, Akzeptanz, Freiheit und trotzdem (oder vielleicht eher genau deshalb?) Sicherheit ihnen ebenso zugute kommt, dies vergessen sie dann leider wohl. Oder es fällt ihnen nicht auf.
Jedenfalls kann man jene Wähler, die wissend und aus Überzeugung für Ja stimmten, ruhigen Gewissens als nicht in der Gesellschaft angekommen bezeichnen.
Was nichts daran ändert das sie die Vorzüge eines Lebens in Deutschland ebenso mit seinen Rechten und Pflichten ebenso haben wie alle anderen die hier leben.
Andererseits wenn ich hier manche deutschstämmige Kunden über Folter und Todesstrafe reden hören. Da könnt man meinen der IS spricht. Ist nur der Underschied (wenn überhaupt) was man als strafenswürdig ansieht. Hier sinds gerne unter anderem Pädophile denen man lebendig die Haut abziehen würde.
In dieser Gesellschaft ist offen und ernsthaft in allen sozialen Schichten darüber diskutiert worden ob und wann Folter (oder deren Androhung) vertretbar ist. Und das nicht etwa theoretisch sondern sehr wohl praxisbezogen.
Muß ich noch erwähnen das bei der genannten ehrenwerten Kundschaft ebenfalls ein Wunschdenken für eine autokratische Demokratie vorherrscht? Verbunden mit einer FJS-Heiligenverehrung bei der ich mich ernsthaft frage wo das herkommt. Gut, Charisma und Chupze hatte er ja. Das der alte Kommunistenfresser sich aber nicht zu schade war der DDR zu einem Kredit mitzuverhelfen anstatt darin zu wirken den maroden Laden gleich hops gehen zu lassen, das wird dann nicht registriert. Wenn die Soviets schon keine Rubel rollen lassen wollten: das will schon was heißen. Von den ganzen sonstigen Korruptionsvorwürfen zur Person des seligen Strauß und dessen Machenschaften mal ganz abgesehen.
Aber gut, vielleicht hängt das ja mit dem römisch-katholischen Glauben zusammen. Diese Sehnsucht nach einem unfehlbaren Anführer.
Also wie kann man erwarten das alle Menschen in einem Land die selbe Auffassung vom systemischen Aufbau der Gesellschaft dieses Landes haben? Demokratie ist sehr definitionsfähig. Alleine schon jedes europäische Land hat seine eigene Definition und in so manchen dieser Nationen wird momentan sehr darum gerungen.

Über das was Erdogan tat, macht und machen will kann man trefflich streiten und diskutieren. Doch im Grunde war es bene kein Referendum Pro oder Contra Erdogan. Es ging um eine Verfassungsänderung. Wenn diese in Kraft tritt ist Erdogan 72. Eines Tages wird auch er den Weg allen Irdischen gehen. Die Verfassung, welche sehr viel Macht in die Hände einer einzigen Person legt, ist dann aber immer noch sehr irdisch. Wer mag nach Recep I. kommen?
Autoritäre System sind korruptionsanfälliger und verführerischer im Machtmissbrauch. Was mag aus der Türkei werden?

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.
Auch das manche Formulierung eher in die Kategorie Glosse passt macht das Geschriebene nicht besser. Es fällt mir allerdings auch schwer die Form zu wahren.
Mein Dank an Bettina, Nicole und Tansu für den Gedankenaustausch.

Der Tag danach – The Day after

Dann wolle wir mal hoffen das der Ausgang des Referendums für die Türkei nicht solch apokalyptische Ausmaße annimmt.
Das eine Grundsatzendscheidung über die Form einer Gesellschaft von einer einfachen knappen Mehrheit der zur Wahl gegangenen Stimmberechtigten und nicht von minimum, sagen wir mal, Dreiviertel aller Wahlberechtigten endschieden werden darf; das ist für mich schon fragwürdig genug. Aber gut, so ist die Gesetzeslage.
Fragwürdiger ist da schon das von einem fairen Wahlkampf nicht die Rede sein kann. Zumindest ist laut Berichterstattung von unabhängigen Medien fast ausschließlich das Pro-Verfassungsänderungslager in türkischen Staatsmedien zu Wort gekommen. Die AKP nutzt für ihre Pro-Kampagne den Staatsapparat und das Contra-Lager ist in die Nähe von Terroristen und Umstürzler gerückt worden. Dazu Meldungen um Unregelmäßigkeiten wie eben keine geheime Wahlmöglichkeit in Wahlkabinen und nicht offiziell zugelassene Stimmzettel.
Und trotz dieser Unstimmigkeiten kommt das Pro-Lager gerade mal auf knapp über 50%. Bei fast 20% Wählern die sich durch Fernbleiben einer Stimme enthielten.
Doch wenn man den mündigen Bürger, der sich selbstverantwortlich informiert, ernst nimmt und diese Bürger wussten wofür sie abstimmten (und da ging es ja um mehr als um „nur“ ein Parteiprogramm) dann muss man diese Wahl wohl ernst nehmen.
Wenn in zwei Jahren bei den nächsten Parlamentswahlen die AKP gewinnt und dieses sogenannte Präsidialsystem eingeführt wird, dann ist Erdogan 72 Jahre alt. Und was auch immer er mit seiner neuen Macht anfangen wird, was macht der Mann der nach ihm kommt?
Macht korrumpiert.
Absolute Macht korrumpiert absolut.

 

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

Schamgefühl und wer es wohl fühlen sollte

Morgen um diese Uhrzeit wird sich entschieden haben ob die Türkei ein Präsidialsystem in zwei Jahren eingeführt hat welches eher eine modernisierte Form des Sultanats entspricht als irgendeine Form von Demokratie.
Solange Herr Erdogan Einfluss auf die türkische Politik hat (in Anlehnung an Herrn Kaczynski von und zu Polen, welcher ja auch keine offiziellen Titel hat, nicht in Amt und Würden ist.) werden er und seine Anhänger die türkische Gesellschaft spalten.
Wie ich darauf komme?
Ein kleiner Blick von mir zurück auf die vergangen Wochen:

Nazivergleiche sind ja heutzutage wieder modern geworden. Das Erdogan sich nicht zu dumm ist dafür und es auch noch auf so peinliche Weise daher bringt: das bringt einem ja schon zum berühmten Fremdschämen.
Das die durchaus auch persönlich angegriffenen europäischen Politiker eher ruhig und sachlich reagieren nötigt mir dagegen Respekt ab.
Andernseits waren die Sprüche, welche bis hin zur Kreuzritterverschwörung im Vatikan gingen, mitunter dermaßen platt wie peinlich; eher zum auflachen als zum aufregen geeignet. Und so jemand will tatsächlich ein Land wie die Türkei führen?
Selbst Polen und Griechen ist die „Nazi-Keule“ für deutsche Politiker anscheinend zu doof geworden. Aber ein Herr von Mensch wie Recep Erdogan ist sich nicht zu schade dafür. Hauptsache es jubeln die fanatischsten Anhänger. Nichts dazugewonnen und sonst nur verloren. Zumindest außerhalb der Türkei. Und wenn’s nur die eigene Glaubwürdigkeit ist.

Zumal, sofern ich das mal richtig mitbekommen habe, die Art und Weise wie Deutschland seine jüngere (Wiedervereinigung und Folgen) und nicht mehr ganz so junge (wilhelminisches und 3. Reich) Vergangenheit aufarbeitet international anerkannt und respektiert wird. Und mitunter sogar zum Vorbild gereicht.
Also in gewissermaßen etwas worauf man als Deutscher schon stolz sein könnte. Ein etwas tieferer Stolz als irgendwelche Fähnchen zur WM oder zum Bier trinken schwenken. Oder Fähnchen zu Polit-Propaganda-Veranstaltung flattern lassen. Weil man zum Gutem wie zum Schlechtem steht was geschah und geschieht.
Aber jetzt gerade ich schon fast ins philosophieren. Und eigentlich geht es ja um ein Referendum in der Türkei.
Hoffentlich sind sich die Wähler ihrer Macht bewußter als die Briten vor der Brexit-Entscheidung. Als Zuviele nicht wählen gingen. Aber anschließend dagegen protestierten. Kam ja früh, die Erkenntnis das einem das Ergebnis nicht gefallen könnte.

Um zum eigentlichen Grund, zum Titel des Artikels, zurückzukommen: Schämen sollten sich, wenn überhaupt, jene, welche anderen etwas vorwerfen worin sie selber massive Defizite aufweisen. Vorurteile vermeiden und sich den Schatten der Vergangenheit stellen. Zum Beispiel.

Grammatikalische und Orthographische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

Trump kann lostrampeln

Oder kann dieser Mensch tatsächlich auch diplomatisch sein? Wie reagiert er auf negative Kritik? Spielt es für seine Wähler eine Rolle wenn er seine Wahlversprechen nicht halten kann? Und falls dem so ist: Wie werden sie reagieren? Sich endgültig aus dieser Gesellschaft verabschieden? Würden einige (der Rand des Randes gewissermaßen) dann Terror und Revolte wählen?

Bei der Ablehnung die einem nicht zu kleinem Teil der Republikaner innewohnt bei einem Gedanken an einen Präsidenten Trump: Würde sich die Partei spalten in die ´good old party´ und in diesen Tea-Party-Puritaner-verschnittartigen Unterstützerkreis, um so einen Durchmarsch von Trumps Wahlversprechen und Moralvorstellungen zu verhindern oder wenigstens einzudämmen? Hätten genug Menschen in der jetzigen republikanischen Partei genug Schneid dazu?

Wenn Vertrauen ein hohes Gut ist für Politiker: wie kann man einem Trump vertrauen der seit Beginn des Wahlkampfes spaltete und hetzte, nur um gleich nach der Wahl den Versöhner zu geben?

Das „Zeitalter des Post-Faktischen“* scheint sich dem Ende zu zuneigen, das Zeitalter der Speichelleckerei und des Geschleimes kann beginnen. Zumindest in den U.S. of A., denn das scheint dieser Mensch, der wie eine schlechte Karikatur eines Politikers wirkt (mehr noch: wie eine Anti-These) wirklich zu benötigen. Und wenn er es nicht kriegt oder sogar Widerspruch dann fängt er an zu plärren und böse Worte zu benutzen.

Entschuldigt bitte, denn es ist zu schwer nicht in die Kategorie Gosse abzurutschen.

Fragen über Fragen und leider ist es ein Echt-Welt-Versuch in dem sie beantwortet werden.

 

Orthographische und grammatikalische Fehler bite ich zu entschuldigen.

 

*wie schnell heutzutage auch Zeitalter und Generation xyz ausgerufen werden und Menschen, Ideen und Firmen neu erfunden werden. Geht das überhaupt: etwas neu erfinden was bereits erfunden wurde.

Tote Werte

Unter welcher Flagge

Wem bist du gefolgt?

Für was für Werte

gabst du dein Leben?

Eingeschworen auf die Verfassung

Zum Schutz der Menschen

Derselben welche dich nun lynchen.

 

Ein gespaltene Gemeinschaft

Die nun rissig wird

Blut und Tod

fordern Tod und Blut

Sag mir, Soldat, war es das wert?

 

Dies entstand unter dem Einfluss einiger Fotos, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, von vom Mob zusammengeschlagenen oder gelynchten türkischen Soldaten. Bei einem schaute ein gefangener Soldat mit zerschundenem Gesicht in die Kamera und die Gewissheit stellte sich ein das dieser Mensch bald gewaltsam stirbt. Die Bilder davor und danach von gefangenen und geköpften Uniformierten mögen diesen Eindruck hervorgerufen haben. Voller Gewalt und voller Tote waren diese Tage allemal. Es passiert überall und zu jeder Zeit wo die Werte einer Gesellschaft sterben oder außer Kraft gesetzt werden.

Another Brexit in the Wall Pt.3

Eine Trennung kann ja auch zur positiven Folge haben das sich die Zurückgelassenen besinnen, reflektieren und bedenken wie es nun weitergehen kann. Mal abgesehen davon das die Briten es auf einmal gar nicht mehr so eilig haben mit einem Austritt aus der EU, ist dies eine Gelegenheit die Abläufe innerhalb dieser Gemeinschaft neu zu strukturieren. Dem Ganzen ein sicheres Fundament geben. Wozu dann wohl auch gehören könnte ein paar Kompetenzen an die EU abzugeben, beziehungsweise in deren Auftrag auszuführen. Grenzsicherung zum Beispiel. Europaweite Strafverfolgung wäre auch so eine Idee. Mehr Zusammenarbeit im Inneren der europäischen Union ist das Gebot der Stunde, nicht Einzelgänge.

Auch der Haushalt muss wohl neu geregelt werden. Da mit Groß-Britannien eine Nation wegfällt die finanziell mehr einzahlte als sie zurückbekam, sollte vielleicht mehr Austerität Einzug halten. Einerseits. Andererseits wären sinnvolle Infrastrukturprogramme, welche ein wenig weitergedacht sein könnten als Straßen teeren, durchaus ihr geliehenes Geld wert sein.

Mir fällt auch kein Grund ein warum nicht EU-Mitglieder, die sich bei zeitgeschichtlichen Ereignissen wie zum Beispiel der Flüchtlingswanderung, nicht in die Gemeinschaft integrieren und Verantwortung übernehmen wollen, die Subventionen gekürzt werden könnten. Immerhin ist deren Wirtschaftskraft im Vergleich zu anderen Nationen durch die Nichtbelastung der Finanzhaushalte wegen den Ausgaben für Unterkunft und Integration von Immigranten (unabhängig ob zeitlich begrenzt oder auf Dauer) ja gestiegen.

Es sollte auch nicht jedes Land in allen Bereichen mitziehen müssen. Mit Schengen-Raum und Eurozone haben wir ja effektiv ebenfalls bereits unterschiedliche Gemeinschaftsbereiche innerhalb der Union. Auch Richtlinien werden unterschiedlich schnell auf unterschiedliche Weise von den jeweiligen Parlamenten umgesetzt. Warum also nicht die realen Gegebenheiten produktiv nutzen? Nur sollte dann eine ‚Rosinenpickerei‘ vermieten werden. Wer bestimmte Rechte und Vorteile der EU nutzen will muss auch die dazugehörigen Pflichten erfüllen.

 

Grammatikalische und Orthographische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

 

Another Brexit in the Wall Pt.2

Die Briten votieren für ein Verlassen der europäischen Union.

Davon geht Europa nicht unter. Und die Welt schon mal gar nicht. Wie es Britannien damit geht wird sich zeigen. Die Märkte zeigen sich in einer ersten Reaktion nervös bis pessimistisch. Andererseits ist das am Tag der Stimmabgabe und der Zeit danach wohl ein reines Stimmungsbarometer.

Das Positive daran ist wohl das sowohl die Institutionen der europäischen Union wie auch die nationalen Politiker und Parlamente ihre Haltung zueinander wohl nun überdenken sollten. Auch wenn die Brexit-Befürworter bei ihrer Kampagne wohl dezent umschrieben die fiskalischen Gegebenheiten ein wenig zurechtgebogen (Quelle: MSN), wäre das ohnehin knappe Ergebnis vielleicht etwas anders ausgefallen, hätte die EU nicht so einen schlechten Ruf. Abgesehen davon das eben diese europäische Union hauptsächlich als Bürokratiemonster wahrgenommen wird.

Eine Werbekampagne um die EU attraktiver zu machen braucht es nicht. Viel mehr würde es helfen ein wenig Ehrlichkeit einkehren zu lassen. Die verbesserungswürdigen Aspekte in demokratischer Weise bearbeiten. Ebenso wichtig wäre es wenn Europas Damen und Herren Berufspolitiker aufhören würden die EU als Sündenbock herzunehmen. Ist ja im Wahlkampf oder in als Krise empfundenen Situationen besonders beliebt. Den schwarzen Peter nach Brüssel abzuschieben wird aber auch allgemein so gerne gemacht das die berühmt-berüchtigte Bannanenform-Norm immer noch in den Köpfen rumspuckt. Diesbezüglich kam zwar die Initiative vom Handel aus. Aber so richtig klarstellen wollte das auch noch niemand.

Als Heimhandwerker habe ich auch nichts gegen EU-Normen einzuwenden. Nur um mal den alltäglichen positiven Einfluss anzumerken. Über die Markt- und Verhandlungsmacht eines Territoriums, vergleichbar mit dem der USA, können Fachleute weitaus besser referieren. Ebenso über die Vorteile einer gemeinsamen Sicherheitspolitik.

Über 70 Jahre nach Kriegsende und mehr als 20 Jahre nach dem Ende des Ost/West-Konflikts ist die friedensstiftende Wirkung wohl leider in den Hintergrund geraden. Doch gute Gründe für die europäische Union gibt es zu genüge.

 

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen

 

…Rupert Neudeck und ein paar hundert Andere

Rupert Neudeck verstarb am 31. Mai nach einer Herzoperation. Gestern fand für ihn die öffentliche Trauerfeier statt. Einen Ansatz darüber wer er war erfuhr ich erst im Nachruf des Spiegels, sowie über ein kurzes informieren bei Tante Wiki.

Die Organisation Cap Anamur, welche er mitbegründete, leitete und prägte, sagte mir da schon ein wenig mehr. Leider auch nicht mehr als die Hilfeleistung die am Anfang stand. Das retten der Boat People von Vietnam. Das diese Organisation seit diesem Zeitpunkt immer wieder erste Hilfe leistet und beim Aufbau (oder leider auch Wiederaufbau) eines sozialen Netzes unterstützt ist mir leider ein neues Wissen. Damit nicht genug war mit dabei als mit den Grünhelmen eine interreligiöse Hilfstruppe entstand.

So starb innerhalb kurzer Zeit vor Muhammad Ali ein weiterer herausragender Mensch, der andere inspirierte, dabei weitem nicht so im Rampenlicht stand wie dieser, doch auf seine Weise wirkte und sein Leben einer besseren Welt widmete.

 

Ja, und dann ist wieder die Nachricht das in diesem Jahr hunderte Menschen ertranken im Mittelmeer. Bei ihrem verzweifelten Versuch in eine bessere Welt namens Europa zu fliehen. Weil sie in Seelenverkäufer stiegen, komplett überfüllt. Als wenn es keine Möglichkeit gebe über eine internationale Zusammenarbeit diese Flüchtlingsbewegung zumindest zu reduzieren und die Todesopfer zu minimieren. Eine Information, diese Zahl, so schnell überdeckt von den Geschehnissen der letzten Zeit. Ich muß gestehen das auch ich diesen zweiten Teil eines an sich zusammenhängenden Eintrags unterbrach. Eben weil soviel einen beschäftigt und in der Welt geschieht. Manches geschrieben ist in einem Rohschnitt jedoch noch nicht veröffentlicht. Und auch mal abschalten und Zerstreuung zum Menschsein gehört. Sofern ein Mensch sich derartigen Luxus leisten kann.

Wovon Flüchtende, die ihre Heimat verlassen und sich auf einen nicht sicheren Weg begeben, wohl nur träumen können. Rupert Neudeck widmete sein Leben der Nothilfe wie auch einer wirksamen Unterstützung; wohl geprägt davon das seine Familie aus Ostpreußen floh, die Gustloff verpassten und deshalb überlebten.

Ein viel kürzer Artikel wie jener der von Muhammad Ali handelt. Doch nicht minder wertvoll in seinen Aussagen. Wie ich finde.

Grammatikalische und orthographische Fehler bitte ich zu entschuldigen.

 

Cassius Clay,…

Gestern am 3.6.2016 starb Muhammad Ali, der zuvor Cassius Clay hies. Was ironischerweise ein passender Name war wie mir Tante Wicki schrieb. Nur legte er ihn als „Sklavennamen“ ab.

Vieleicht liegt es exakt daran das ich mich nicht größer für Sport interessiere, denn er ist für mich tatsächlich der größte Sportler aller Zeiten. Mögen Andere Aussergewöhnliches geleistet haben auch ausserhalb der Welt des Sportes. Mögen Andere größere Rekorde  aufstellen. Er schlägt sie doch alle.

Über seine sportlichen Leistungen wußte ich nicht viel abgesehen vom Rumble in the Jungle (Ali, bom ye!) und Thrilla in Manila. Ja, klar: auch von seinem Kampfstil und seinen psychologischen Kniffen hörte ich. Ebenso von seiner großen Klappe. Jenen Worten ließ er allerdings auch Taten folgen.

Beindruckt hat mich sein Engagment gegen Rassismus und gegen den Vietnamkrieg. Überzeugt bin ich davon das, wäre er zur Armee und für diese nach Vietnam gegangen, er hätte ein paar Showkämpfe für die Propaganda ausführen müssen. Ein großer Teil der weißen US-Bevölkerung mag ihn unmöglich gefunden haben. Mögen ihn gehasst haben. Doch im Ring wäre er die bessere Waffe in diesem Krieg gewesen als im Dschungel.

Er verlor seinen Titel, kam zurück und gewann erneut.

Und was ich so las in Interviews und Berichten: er stand zu seinen Fehlern.

Irgendwie blieb eine Äußerung, die von ihm kommen soll, bei mir hängen. Bei den Vorbereitungen zu dem Film „Ali“ soll er gesagt haben:“…das sie (die Filmemacher) ihn darstellen können wie sie wollen. Aber kein schlechtes Wort über seine Frauen!“ Also lieber ein negatives Bild von sich selbst im Film als von einer seiner Lebensabschnittpartnerinnen.

Muhammad Ali wuchs über seinen Sport hinaus, wurde zum Feindbild der Gesellschaft die er bekämpfte und zur Inspiration für Jene, die wie er für eine bessere Zivilisation kämpfte. Er stritt für eine bessere Welt und stellte sich dabei eben nicht als Held da. Sondern als der Mensch der er wahr. Mit seinen Erfolgen; seinen Niederlagen. Mit seinen Glanzzeiten und seinen Schatten.

Muahammd Ali ist der Größte.

Ali, bom ye! Den Rassismus dieser Welt.

 

Epilog und Epitaph

Aus dem Spiegel und der tz will ich noch zitieren was ich als sehr beeindruckend empfinde.

„…

Alis Leben war ein großes Drama, ein epischer Kampf voller Risiken und Mut. Ein Schauspiel von Hoffnung und Demütigung, von Widerstand und Triumph. Von Veränderung zum Besseren für viele und von Rückschlägen für ihn selbst. Sein härterster Kampf, der gegen Parkinson schließlich, dauerte 32 Jahre.

Als er an Parkinson erkrankte, zeigte Ali, wie man verliert. Auch hier war er Champion.

Parkinson macht Menschen einsam und stumm. Es gab nun schlechte Tage für ihn und noch schlechtere, aber wenn man Ali fragte, wie es ihm gehe, sagte er: „Gut, keine Schmerzen, nur Parkinson.“

…“

Thomas Hüettlin, Spiegel Nr.24 11.6.2016

Bevor ich die Kolumne ´Heinrich heute´ aus der tz vom 6. Juni 2016 komplett abschreibe, fotografiere ich sie lieber gleich hier rein.20160612_230833~2[1]

Ein Epitaph für den Größten kann nur vom Größten kommen:

20160612_231155~2[1]

Abt.: Politische Musik

In den letzten Monaten gingen mir immer wieder Mal zwei Lieder aus den 90er Jahren durch den Kopf, die ich dann ganz bewußt hörte und auch Videos dieser Lieder auf youtube anschaute. Dachte auch schon daran diese in unserer Gruppe zu teilen. Aber ok, mit Musik ist es halt so eine Sache, nicht wahr? Weshalb ich es wohl sein ließ.

In den letzten Wochen fragte ich mich schon ob es in Deutschland einen Benzinnotstand gibt. Man hört umd liest ja gar nichts mehr über Brandanschläge auf Flüchtlingsheime. Könnte natürlich auch daran liegen das der Fokus der Berichterstattung seit Sylvester einen anderen Schwerpunkt setzt.
In den letzten Tagen dachte ich wieder daran euch mal beide Lieder probieren zu lassen.
In der letzten Stunde las ich auf dem Nachrichtenschirm der Tram das es einen Anschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft gab. Der Sprengstoff der Handgranate ist nicht explodiert.

Manchmal kotz ich mich selber an wenn ich das Gefühl habe ein temporäres Gespür für Zeit(un)geistströmungen zu haben.

Abgesehen vom musikalischem Aspekt gefallen mir beide Lieder besonders gut weil in ihrer Lyrik nicht nur klar Stellung bezogen sondern auch Fragen direkt am den Zuhörer gestellt werden.
Vom ersten gefällt mir der Remix von den Krupps einen Tick besser, doch ich vermute das das Original bei euch mehr anklang findet. Wie es manchmal so ist gefällt mir vom zweiten der Sisters of Mercy Remix etwas besser als das Original der Krupps.

Pop Will Eat Itself – Ich Bin Ein Auslander: http://youtu.be/z0797fGlKGQ

http://www.songlyrics.com/pop-will-eat-itself/ich-bin-ein-auslander-lyrics/
„….
Und wenn sie kommen mich ehtnisch zu säubern
Würdest du dich äußern? Würdest du mich verteidigen?

Wenn Gewalt keine Antwort ist, nimmer ist es dein Schweigen
…“

DIE KRUPPS – Fatherland (Sisters of Mercy Video R…: http://youtu.be/tR7PFr89HC0

http://lyrics.wikia.com/wiki/Die_Krupps:Fatherland
„…
Ist dies der Ort den ich gewohnt bin Vaterland zu nennen?
Ist dies der Ort den ich gewohnt kenne als Vaterland?
…“

Leider habe ich keine passable Wiedergabe des Songtextes gefunden.
Mit der Zeile „The Silence is Illusion. Stay awake.“ waren sie leider in Hinblick auf die NSU geradezu prophetisch.

Grammatikalische und orthografische Fehler bitte ich zu entschuldigen.
Leider muss ich wohl noch die rechtlichen Hinweise hinzufügen das sämtliche Rechte zu Musik, Text und Videos, welche zu den angesprochenen Liedern führen sollten, bei Personen liegen zu denen ich nicht gehöre. Die Verlinkung geschieht nicht aus kommerziellen Interesse und ich übernehme bestimmt nicht die Verantwortung zu dem was man sonst so alles auf YouTube finden kann.