Onkel Toms Hütte – Reich an Bürgern oder Xavier Naidoos Marionettenspieler

Nun haben die Söhne Mannheims doch glatt was neues dahergebracht und Xavier Naidoo gefällt sich wohl in der Rolle des Revoluzzers. Als Prediger war er glaubwürdiger. Dieses ‚Wir gegen das Establishment‘, würde es nicht von einem wie ihm und seinen Helfershelfern kommen, könnte man es ja ernst nehmen. Und was heißt das eigentlich? Establishment? Etabliert vielleicht? Ist das Naidoo mit seiner Backstreet Boys Band nicht eh schon?
Man könnte sich über diesen Pseudo-„Passt auf, sonst steht wer auf und wehret sich!“-Gedöhns milde lächelnd hinwegsetzen wie über die nicht vorhandene Tiefe bei Liedern über die Widrigkeiten des Lebens, gesungen von anscheinend geklonten Teenie-Popstars. Gezüchtet von multinationalen Establishment-Musikindustriekonzernen, um die Masse beim Trog zu halten und im einstudierten Spiel mit Sex, Religion und TV schön brav einzulullen.

Verschwörungstheoretisch?
Mag sein, aber ich befinde mich ja geistig im Moment im Kabarett und lege dies in die Kategorie Glosse.
Bei den pubertären Bälgern Monnheims klingt es aber dummerweise sehr ernsthaft.
Nun gut, Kritik an den Politikern eines Landes, bei der dann gern das Bild vom Marionettentheater in irgendeiner Form benutzt wird, ist nicht neu. Wahrscheinlich sogar schon so alt wie die Organisationsform des Menschen an sich. Durchaus möglich, dass kurz nach der Erfindung des Lagerfeuers mein Höhlenmensch-Ich Ug-Ug eher von dem Handschattenspiel der Mächtigen an der Grottenwand sprach. Der Bindfaden war ja noch nicht erfunden. Es soll da alte überlieferte Hinweise geben, dass diese Information zu und Baupläne für diesen Bindfaden zurückgehalten und unterdrückt wurde von der Tiersehnenindustrie. Bilderberger sind sie halt alle. Schon immer gewesen.

Nicht wahr?
Ein Problem an der Lyrik dieses Liedes der Söhne Mannheims ist wohl, dass es in eine Zeit fällt, in der fundamentale Systemablehnung und Demokratieverweigerung im Fokus der Öffentlichkeit liegt. Und eben nicht überspitzt formuliert ist wie bei jenen Studenten am Ende ihrer Jugend Ende der 60er. Zumal Herr Naidoo ja schon ernsthaft sich ein wenig wirr zu Verschwörungen geäußert hat und zumindest in der Vergangenheit bei Endzeit-, genauer Endkampf-(gabs da auch den Endsieg? Muss mal nachblättern)fantasien schwelgte. Die Nähe dieses Personenkreises hat er persönlich ja in Form einer Reichsbürgerkundgebung schon gesucht gehabt.
Ob die Musikgruppe Söhne Mannheims derartiges Publikum haben wollen sei einmal dahingestellt. Fans aus diesem politischen Spektrum scheinen sie seit diesem Lied ja gefunden zu haben. Ebenso ist es die Frage, ob dies Gedudel überhaupt wert ist darüber öffentlich groß zu schreiben, es rundweg abzulehnen, reflexartig nach Boykott zu rufen und dieses Teil dadurch auch noch indirekt und unbeabsichtigt zu bewerben.
Zumal ein derartiges selbstgerechtes scheinheiliges „Wir-lieb-en-euch-auch-als-Mensch-en-und-denk-en-für-euch-mit“ auf Gottes verdammter Erde eigentlich nur noch von der Einstellung der Inquisition zur Hexenverbrennung (Wir retten ihre Seelen durch die reinigende Kraft des Feuers) konkurriert wird. Wie überaus gnädig.

Handwerklich hört es sich ja nicht schlecht an. Liegt zwar sicher an dieser Dumm-Wie-Dumm Melodie inklusive „ich-kann-je-de-Sil-be-be-ton-en“, aber ok.
Dankenswerterweise ist ein Rap dabei. Hip Hop ist zwar nicht so meine Subkultur, ermöglicht mir aber im Form eines Battles zu antworten. Auch wenn ich aus genanntem Grund nicht geübt darin bin. Doch vielleicht ist Musik die richtige Form auf solche Musik zu antworten.

Ihr meint ihr könnt wem was erklären?
Hängt doch nur an deren Fäden
Zappelt wie deren Marionetten
Und meint ihr könnt was erretten

Wessen Blick ist sich am drüben?
Eingeschmiert mit ihren Lügen
Umgarnt von ihrer Presse
Meint ihr, ihr wisst’s besser?

Wer hat keinen klaren Blick mehr?
Wo ist dein Volk?
Doch nur geist-ig-gest-ern-Mob.
Dum-me Politikerschelte kann-jeder-Stamm-tisch-Punk

Fühlt euch gute so als die einzig Wahren
Gehört zu jenen welche ewig klagen
Und alles nur als Lug und Trug bezeichnen
Was nicht kann in ihrem Hirn reifen

Na, Onkel Xavier, voll ist deine Hütte
Voll von des alten Reichs Bürger´
Friß Domestos und probiers mit Meister Propper
Unterm Strich finden sie dich nicht toller

Xaver, glaubst sie haben dich lieber?
So als Quoten-Vorzeige-Nigga?
Deutschland erwache!
Erettet von einem Mulatte?

Billige Sprüche mit Nazikeule?
Is ja dein Niveau, verstehst es so besser
Wir brauchen keine Forke, wir haben Messer
Seh´s ein und hör auf mit Geheule

Nun, wie schmecken euch eure Sprüche?
Gemünzt auf eure eigenen Fressen
Kann man verdörrtes Hirn damit benetzen?
Oder ist nichts mehr von Nutze?

Orthographische und grammatikalische Fehler bitte ich zu entschuldigen. Wobei der eine oder andere durchaus absichtlich war.
Die Wahrscheinlichkeit, daß ich in diesem Leben noch eine Doktorarbeit schreibe, tendiert zwar gegen Null, möchte aber trotzdem darauf hinweisen, daß ich mir gestattete John Lennon einfließen zu lassen.
Und um mit einem anderen Zitat abzuschließen:
„…
It´s the same old shit
With the same old beat
with the same old word
with the same damn lies
…“
(Claus Larsen, Leatherstrip)

Bausatzbeschränkungen

Den WordPress-Bausatzkasten den ich benutze ist zwar einerseits einfach in der Anwendung aber leider gibt es Beschränkungen wenn man was ausbauen will bei denen man wieder weis warum kleine Kinder aus ihrem „Mein-erster-Chemiebaukasten“ am liebsten Sprengstoff und Giftgas produzieren würden (und mit den handelsüblichen Putzmitteln under der Spüle auch könnten): Anleitungen und Beschränkungen des Kastens nerven derartig das man am liebsten den kompletten eben jenen Bausatz, dessen Hersteller und jede Stadt zwischen dem eigenem Standort und Produktionsort sprengen möchte.

Könnte natürlich auch daran liegen das man sich noch nicht so sehr und allzu häufig mit dem ganzen Aufbau eines Blogs beschäftigt hat.
Könnte sein. Isses aber sicher nich.

Trump Glosse

Wär hätte sich auch nur je erträumen können das einem Ronald Reagan wie ein weltoffener, intellektueller, sozialer Freigeist vorkommt. Oder die Bush-familiy wie ein pazifistischer Hippie-Clan?
Vor meinem inneren Auge sehe ich John Wayne wie er einen rosa Cowboyhut aufzieht, sein Pferd besteigt und den Sonnenuntergang entgegenreitet, durch die Wüste der Sierra Matre, hin zu einem Indianerreservat. Und um Asyl bittet.

Bleibt fast nur zu sagen: „Gute Nacht, John-Boy.“
Nachdem ich mich eben per youtube ein wenig über diese Lombardis informierte, da mich der mir zugesendete und gelesene Artikel des Stern nur fragend zurück lies, stellt sich mir eine Frage nachdem ich mich mit ein wenig Cannibal Corpse ins Leben zurückholte (immerhin konnte ich nach dem halben Lied wieder einmal tief ein und ausatmen).
Es gibt ja die gute alte Sitte des Gefangenenaustausches. Oder auch von Geiseln. Geht das auch mit Staatsbürgern? Ich meine, nun gut: eigentlich sind es zwei Fragen, könnten wir die Lombardis gegen Trump eintauschen? Und welches Volk wäre dann verdammter?
Hier ist Trump ja nicht zur Bundeskanzlerin gewählt worden und Nico (oder wie auch immer er heisen mag mit Vorname) ist bestimmt ne gute First Lady.

Burn Hollywood Burn

Burn Hollywood Burn

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Oder was soll man sonst dazu sagen wenn der bayrische Landesministerpräsident mal wieder ein Ultimatum der Bundeskanzlerin zustellt?
Wäre Herr Seehofer nicht das ‚Bäumchen wechsel dich‘, ein flattriges Fähnchen in den Windböen der deutschen Politik, könnte man seine Ultimaten ja ernst nehmen. Doch erst von Unrecht reden, mit Verfassungsklage drohen und dann doch nicht vor Gericht ziehen. Um Kahnesk zu sprechen: Der Herr hat wohl nicht die Eier um der Frau mit den Eierstöcken entgegen zu treten und seinen Mann zu stehen.
Oder aber es ist so das alles was kommt Stimmungsmache ist; zur schnellen Befriedigung von potentziellen Wählern, nichts konstruktives, nur Erwartungen die geweckt werden (sofern Menschen nicht nachdenken über diese verbalen Hohlraumgeschosse) auf einfache Antworten und Lösungen für komplizierte Zusammenhänge.

Und deshalb enttäuscht werden.
Und dadurch den Boden bereitet für skrupellosere Politiker, welche die selben Hörner blasen, doch glaubwürdiger kommen.

Zuletzt (wenigstens für den Moment) nun dieser geistreicher Vorschlag, gelesen in der tz vom 14.92016, einen Wagen mit Journalisten vollzupacken und diesen als Zoll-Ping-Pong ins Ösi-Reich zu schicken und wieder heim zu holen. Ins Reich. Also ins CSU-Batzi-Reich. Solange bis der Grenzschutz den Wagen mal kontrolliert. Als wenn nicht schon vor der Flüchtlingsbewegung es organisierte Bettlerbanden und Einbruch- wie Räuberkartelle aus Ost- und Südosteuropa in Deutschland unterwegs gewesen wären. Aus purer sozialer Not oder reiner Habgier: so neu dürfte die Problematik von offenen Grenzen nicht gewesen sein. Sofern man sich dafür interessiert hätte. Und Lösungen beziehungsweise einen Anfang in der Bewältigung wäre nun auch schon vor Jahren möglich gewesen anzugehen. Sofern man nicht mehr an Polemik interessiert wäre als an realer Politik.

Man könnte meinen manch einer in der CSU hat mehr Angst vor der AfD als vor einem Anschlag.

Also:

Burn Hollywod Burn

Der Titel dieser Glosse ist einem Lied der Gruppe Public Enemy entlehnt, in dessen Lyrik es eigentlich um ein anderes Thema geht. Anderseits, wenn ich mich recht entsinne, doch auch sehr passend sein dürfte auf einer Metaebene.

Noahs Arsche

Was man im Bus nicht alles so an Erziehung mitmachen muß.

Das so ein kleiner Bub namens Noah seine Stimmlage testet und etwas lebhafter drauflosbabbelt und, quirlig wie Buben nun mal zu sein schein, kaum still sitzen kann: geschenkt. Weil ist ja in Ordnung. Papa hat ihn ja mit seiner ruhigen zurückhaltenden Art knapp in dessen Grenzen gehalten.

Aber wenn dann der Zögling über einen Disput wann denn nun die Oma kommt sich auf die Art äußert: „Du hast gelügt!“ und der Mama beziehungsweise Papas Freundin beziehungsweise Papas Schwester beziehungsweise Burschis Schwester (das Beziehungsgeflecht ist mir da nicht so eindeutig gewesen) nichts besseres einfällt als das Kind in seiner Aussprache mit „Du hast gelogen.“ zu korrigieren, Papa auch nichts eindeutig zurechtweisendes einfällt; ja dann ist man doch versucht dem kleinem Noah seine Arsche auf hohen Wellengang und seine Bullaugen auf Land unter zu setzen.

Nicht das ich hier körperbetonte autoritäre Erziehungsmethoden propagieren möchte. Aber ab und zu gibt es halt so Momenten im Leben…

Wäre ein Klaps denn dann wirklich die Sintflut oder gar der Weltuntergang?

 

Amok und so

Irgendwie bin ich ja froh das beim jüngsten Amoklauf  es kein Metaller oder Anhänger sonstiger Subkulturen  war. Die Medien drehen dann gerne duech in ihren Berichten. Es sei denn der oder die Täter beziehungsweise Täterin war Christ oder hörte zumindest unverdächtige Musik und ging mehrheitsfähigen Freizeitbeschäftigungen nach. Dann warens halt nur ganz normale Psychos.

Friseur auf französisch

Der französische Präsident Hollande soll sich seit seinem Amtsantritt 2012 einen persönlichen Coiffeur als Friseur für 10.000€ pro Monat leisten. Also eigentlich leistet sich das ja der Staat Frankreich. Wobei solche Ausgaben für ein sich selbst als `Die Große Nation´ titulierendes Volk ja ein Klacks sein dürfte. Für den Lohn muss er Le Presidente allerdings auch überall hin begleiten, stets erreichbar und verschwiegen sein.

Eine ähnliche Berufung mit vergleichbaren Anforderungen nannte man in früheren Zeiten Mätresse. Gut, jene bekamen mitunter auch Ländereien oder auch hier und da ein kleines Schlösschen zur Entlohnung für ihre beratenden und beiliegenden Tätigkeiten. Gewissermaßen ist der Friseur fürs Haupthaar, wovon ich jetzt mal ausgehe das er dafür zuständig ist, direkt günstig zu haben.

Aber die Zeiten haben sich ja auch geändert. Heutzutage kann man den Staat (auch wenn man sich immer noch irgendwie dafür halten mag eventuell) nicht einfach so nebenbei ein wenig in den Ruin treiben für ein paar Spiegelwände in einem großen Raum. Oder ein Traumschloss auf einem kahlen Berggipfel. Auch Kriege müssen in diesen kalten spirituell armen Zeiten gegenüber dem Pöbel, also dem einfachen Volke, besser begründet werden als mit „Gott will es!“.

Aber doch auch ein wenig tröstlich wenn ein Hauch vom alten glorreichen imposanten Absolutismus in den modernen trögen Demokratien weht. Sollte vielleicht öfters vorkommen. Damit man direkt vergleichen kann was man hatte, was man hat und was man haben könnte. Live und in UltraHD-3D sozusagen.

 

Nach einer Kurznachricht der tz, deren Quelle die französische Zeitung Le  Canard ist. Ein Satiremagazin, wenn ich nicht irre. Von daher bin ich mir über die Ernsthaftigkeit der Nachricht nicht so sicher.

 

Wettergott

Zu heiß. Zu kalt. Zu viele Wolken, manchmal gar mit Regen. Zuviel Sonne. Zu wenig Luftzug. Zuviel Wind.

Für mich der endgültige Beweis für die Nicht-Existenz Gottes. Denn wäre ich Gott, sofern es mich geben würde, dann würde ich die komplette Menschheit ausrotten. Bis zum letzten Atom. Zumindest alle die sich über das Wetter beklagen und jammern. Also fast alle. Zumindest ziemlich viele die ich persönlich kenne.

So als Gott.

Aber mich gibt es ja gar nicht.