Die Schönheit der Entscheidung

Der tägliche Stoiker vom 17.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Du bist nicht dein Körper und deine Frisur, sondern die Fähigkeit, richtig zu entscheiden. Wenn deine Entscheidungen schön sind, wirst du es auch sein.“
Epiktet, Lehrgespräche, 3.1..39b-40a

Es heist so schön ‚Wahre Schönheit kommt von innen heraus‘. Doch zu selten wird dabei miterwähnt, dass es nicht um das Äußere eines Menschen geht. Wenn meine Handlungen, Entscheidungen und deren Wurzeln gut sind, vom Guten wiederrum Schönheit ausstrahlt, dann spielt es keine Rolle wie die Oberfläche eines Menschen geformt ist. Jenseits von Schönheitsidealen wirken Charakter und Handlungen ganz anders auf einen Menschen ein.
Im Gegenteil sogar, die Beschreibungen der äußeren Erscheinung, wie zum Beispiel der Figuren, in Märchen symbolisieren nur ihre Charakterwerte. Mögen manche dieser Geschichten einen wahren Kern haben, so sind sie doch voller Symbolik. Als beispielhafter Klassiker fällt mir Walt Disneys Variante von Schneewittchen ein. Die Verkleidung der bösen Königin ist nicht die Maskerade als alte Vettel, wenn sie zum Haus der 7 Zwerge geht, sondern ihr Erscheinungsbild gegenüber König, Hofstaat und Volk. Ihren Chararakter und ihre Werte zeigen sich offen in der Szene, in der sie ihrer Schwiegertochter den vergifteten Apfel andreht. Was wie Verkleidung aussieht ist ihr wahres Selbst; was wie eine natürliche Schönheit wirkt – dunkel zwar, doch anscheinend schön – ist eine Maskerade. 
Weniger symbolhaft gesehen, finde ich das Menschen eine Art Aura umgibt. Wenn jemand mit sich im Reinen ist, sich gut fühlt und Gutes tut, dann lässt sich das bei manchen dieser Menschen fühlen; irgendwie erahnen. Natürlich kann man sich nur zu sehr in Menschen täuschen, doch das ändert nichts an der grundsätzlichen Wirkung von Gutem auf die charakterliche Schönheit.
Frank, Polyblob

„…
This is the answer to your soul
Of what might be
And what you see
You’ve been the hand
You’ve been the heart
Always a soul
Now be the will
…“
Project Pitchfork, View from a Throne

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Project Pitchfork – View from a Throne

Das Besondere in dir

Der tägliche Stoiker vom 16.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Halte deine Fähigkeit, zu verstehen, in Ehren. Denn sie umschließt alles, und unser Leitprinzip wird es nicht zulassen, das etwas eindringt, das weder der Natur noch einem logisch denkenden Wesen zuträglich ist. Diese Fähigkeit verlangt angemessenen Fleiß, Fürsorge und Gottgefälligkeit.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 3.9

Den Verstand nutzen ist weit mehr als etwas mit kühler Logik zu erfassen. Verstehen ist eine Grundvoraussetzung für das eigene Urteilsvermögen, wodurch sich wiederum die Zusammenhänge des Lebens erschließen. Es spielt keine Rolle ob es sich dabei um das eigene Leben, die Wechselwirkungen und Verknüpfungen einer Gesellschaft oder um das große Ganze geht. Jedenfalls ist noch niemand davon erleuchtet worden mit dem Gang zu einem Guru, welcher nur mit den Finger schnipsen brauchte – schon war die Weisheit da. Das muß man schon für sich selbst erarbeiten. Mit Herz und Verstand, denn der Mensch ist nun mal ein Mensch und keine analytische Rechenmaschine. Mit Fleiß und Disziplin kommt man voran. Niemand sprach je davon das es einfach ist.
Frank Polyblob

Die Gegenwart ist alles, was wir besitzen.

Der tägliche Stoiker vom 15.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Selbst wenn du 3000 Jahre und noch unendlich viel länger leben würdest, denke daran: Niemand kann ein anderes Leben verlieren als das, das er gerade führt. Das längste Leben ist also genauso begrenzt wie das kürzeste, denn die Gegenwart ist für alle gleich und sie ist alles, was wir besitzen. Niemand kann die Vergangenheit oder die Zukunft verlieren, denn wie sollte man einem etwas nehmen, das er nicht besitzt.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen, 2.14

Die Vergangenheit? Nun, sie ist zwar nicht vergangen, doch ist sie das worauf wir aufbauen. Sie ist das was zu dem führte was jetzt in der Gegenwart ist. Sie selbst ist unveränderbar, nur meine Betrachtungsweise auf sie kann wechseln.
Die Zukunft? Ist relativ. Ich könnte noch fünfzig Jahre oder länger leben oder der Linienbus fällt morgen früh in die Isar und ich sauf ab. Beides halte ich für unwahrscheinlich und auf manches habe ich Einfluss. Mit dem Rauchen aufhören dürfte zum Beispiel sehr wahrscheinlich einen positiven Faktor auf meine Lebenserwartung haben. Anderes entzieht sich meinen Einflussbereich.
Die Gegenwart ist das einzige was ich besitze und formen kann. Aus ihr lassen sich Möglichkeiten entwickeln, welche sich in der Zukunft entfalten könnten.
Gestern besaß ich, heute entwickle ich, morgen kann ich die Zukunft besitzen wenn sie zum Jetzt wurde.
Vergangenheit war mein Besitz, Gegenwart ist mein Besitz, die Zukunft ist niemals verloren.
Eine Grundformel von allgemeiner Gültigkeit.
Frank, Polyblob

Selbsttäuschung ist unser Feind

Der tägliche Stoiker vom 14.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Zenon hätte auch gesagt, dass nichts unser Wissen mehr gefährdet als Selbsttäuschung.“
Diogenes Laertius, Lehren und Meinungen berühmter Philosophen, 7.23

Holiday führt seine Reflektion in den den Bereich der Selbstüberschätzung. Wer sich für allwissend, für ausgelernt hält, der verbaut sich selbst die Möglichkeit noch dazuzulernen.
Denn wenn man in seinem Innersten der Überzeugung ist, man wisse schon alles, kann der Impuls mehr lernen zu wollen nicht entstehen, der Wille zum Lernen vergeht und man bleibt stehen in seiner Entwicklung.
Doch selbsttäuschend ist man ebenso wenn man sich vormacht man könne etwas nicht verstehen. Der einfachste Dreisatz, wie zum Beispiel wieviel von welcher Ware kann ich mir beim Bummeln von meinem Taschengeld leisten, ist dann nicht erreichbar. Zumindest ist mir bei der nachbarschaftlichen Hausaufgabenhilfe damals mit meiner jugendlichen Unerfahrenheit nicht gelungen die geiste ‚ich-kann-das-nicht-und-werd‘-das-nie-verstehen‘-Barriere des Kindes zu durchdringen. Selbst nicht mit diesem Beispiel aus dem Alltag, anstatt den berühmt-berüchtigten „Zug A fährt von Stadt 2 mit x kmh zu Stadt 1, wo Zug B mit y kmh losfährt. Nach wieviel Stunden passieren sie einanander?“.
Egal ob mit der Selbsttäuschung der universellen Weisheit und allumfassenden Fähigkeit oder der Selbsttäuschung von unverbesserlichen Unwissendheit und Inkompetenz, man nagelt sich selbst ein Brett vorn Kopf, sieht den Weg nicht mehr und versperrt sich der Weiterentwicklung. Der einzige Unterschied liegt in der Beschriftung des Brettes.
Frank, Polyblob

Auch wenn die Erkenntnis des Nichtwissens bereits Wissen ist, so weis ich doch, das ich nichts weis. Was mich jedoch nicht abhält, sondern anspornt das Wissen zu wollen und das Können zu lernen.
Nachträgliche Zusammenfassung und Ergänzung meinerseits, nachdem ich eines Tages auf meine rezitierte Äußerung ‚Ich weis das ich nichts weis‘ überrascht wurde von der Antwort ‚Das Wissen vom Nichtwissen ist bereits Wissen‘.

Eines Tages wird alles Sinn machen

Der tägliche Stoiker vom 13.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wann immer du im Begriff bist, der Vorsehung die Schuld zu geben, betrachte es von der anderen Seite, und du wirst sehen, daß das, was geschehen ist, mit der Vernunft vereinbar ist.“
Epiktet, Lehrgespräche, 3.17.1

Nein, es war nicht Vorsehung, die dafür sorgte, dass es so kam wie es kommen mußte. Oder auch kommen konnte. Es ist so weil die Gegebenheiten dazu führten.
Ein wenig weniger abstrakt und aus meinem Leben: im Dezember war ich bei einem Infoabend zu einem Ehrenamt, habe aber total versemmelt mich noch schriftlich oder per Telefon zu der Mitarbeiterschulung anzumelden, welche Voraussetzung für den Beginn des Engagements dort ist. Nicht sehr stoisch bin ich in der Überzeugung gewesen, das ich dies tat und erzählte gescheiterweise auch noch davon. Dann waren die Plätze bereits vergeben als ich auf die Idee kam meinen email-Verkehr zu überprüfen und zwar feststellte das es zwar eine Konversation gab, aber ich darin nicht erwähnte das ich dort anfangen will. Ich bin also nicht sorgfältig genug vorangegangen. Ebenfalls Voraussetzung ist es an einem Nachmittag alle zwei Wochen dort zu sein; ab Mai wenn die neue Gruppe anfängt. Und zwar zuverlässig regelmäßig. Entsprechend früher gehen kann mir mein Arbeitgeber im Vorfeld aber nicht garantieren, auch wenn die Mitarbeiter es toll finden was ich machen will, wegen – ja, wegen der Arbeit halt: Sommerzeit ist Hauptsaison und Urlaubszeit. Dann hat auch noch ein Kollege gekündigt. Also ist es sehr unwahrscheinlich das ich, trotz der Unterstützung meiner Kollegen und Vorgesetzten, mit der gebotenen Sorgfalt und Zuverlässigkeit dort ehrenamtlich tätig sein könnte.
Erst war ich über mich selber verärgert. Peinlich war es mir auch. Dann der Wechsel des Kollegen. Und mir wurde bewußt das es vielleicht besser so ist. Eine Mitarbeiterschulung für dieses Ehrenamt gibt es erneut im Herbst. Dann werde ich dabei sein. Bis dahin ändert sich auch die Lage in der Arbeit. Und – sehr wichtig – untätig bin ich deswegen ebenfalls nicht, sondern widme einen Teil meiner Freizeit solange an anderer Stelle.
Wer weis, vielleicht wird sich noch zeigen das es aus mehr als einem Grund besser so kam, wie es kommen musste mit dieser ehrenamtlichen Arbeit, bei der ich etwas simples wie eine Anmeldung vergaß.
Frank, Polyblob

Sieh die Dinge wie ein Mensch, der im Irrtum ist

Der tägliche Stoiker vom 12.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wenn dir jemand etwas antut, überlege sofort, ob er dabei Gutes oder Schlechtes im Sinn hat. Wenn du das erkannt hast, wirst du Mitleid haben, anstatt dich zu wundern oder wütend zu sein. Vielleicht hast du dieselbe oder eine ähnliche Auffassung von Gut und Böse, sodass du ihm seine Tat verzeihen kannst. Wenn du aber nicht derselben Auffassung bist, wirst du eher bereit sein, gegenüber einem Fehler nachsichtig zu sein.“
Marc Aurel, Selbstbetrachtungen,, 7.26

Mir war es zuerst zu abstrakt, zu hoch. Wenn Holiday seinen Kommentar dann gleich mit dem ersten Wort mit Sokrates beginnt, frage ich mich schon warum er nicht gleich diesen nimmt. Explizit stoisch ist ja Marc Aurel ‚heute‘ für dieses Datum auch nicht.
„Niemand macht gerne etwas falsch“
Sokrates
Die Kombination aus beiden Zitaten macht es aus.
Die wenigstens Menschen benehmen sich mit Absicht schlecht gegenüber anderen. Meistens ist die Person der Überzeugung im Recht zu sein oder Gutes zu tun. Doch selbst mit der besten Absicht kann man jemanden verletzten. Ohne es zu wollen. Oder wie mir mal gesagt wurde: „Du hast es nur gut gemeint? Die schlimmsten Dinge sind in dieser Welt getan worden weil es jemand gut meinte.“
Auch wenn die Handlung schlecht war, so sollte man die Intention achten. Ein jeder hat schon etwas falsch gemacht obwohl man es richtig meinte. Wen man mit den Werten der anderen Persönlichkeit, welche einem etwas antat, konform geht, so lässt sich die Tat leichter verzeihen, da man weis das es nicht böse gemeint war.
Nachsichtiger ist man schon durch die Erkenntnis, dass diese Persönlichkeit andere Werte hat. Denn sie begegnet einem über einen anderen Weg, sieht die Welt und dadurch auch mich durch einen ganz anderen Blickwinkel.
Frank, Polyblob

Lebe ohne Einschränkungen

Der tägliche Stoiker vom 11.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Ein Mensch ist dann frei, wenn er uneingeschränkt in jeder Situation die Entscheidung selbst in der Hand hat. Aber jeder, der eingeschränkt, genötigt und zu etwas gezwungen werden kann, ist ein Sklave.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.1.128b-128a

Und zwar ein Sklave seiner selbst. Wer, außer mir selbst, trägt denn die Verantwortung für mein handeln? Nur ich. Wer kann mich zu etwas zwingen? Niemand. Nur ich selber. Ich habe zu erkennen welchen Weg und welche Alternativen dazu möglich sind. Es gibt nichts alternativloses. Im Guten wie im Schlechten mag die Außenwelt, die Menschen oder die Umstände um mich herum, mich beeinflussen. Doch letztendlich liegt es stets an mir.
Bin ich der Meinung und fühle mich genötigt, eingeschränkt oder gezwungen, so habe ich vielleicht die Notwendigkeiten nicht erkannt. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert mit Einhornponyhof. Oder ich beuge mich anderen Menschen und Umständen. Auch dann liegt es an mir. Denn ist es tatsächlich nötig sich etwas aufzwingen zu lassen oder habe ich nur nicht richtig erkannt welche Möglichkeiten sich mir sonst bieten?
Stets habe ich die Freiheit der Wahl. Oder auch die Qual der Wahl.
Frank, Polyblob

Suche dir einen Cato

Der tägliche Stoiker vom 10.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wir können die meisten Fehler vermeiden, wenn wir jemanden haben, der uns beisteht, sobald wir im Begriff sind, falsch zu handeln. Die Seele braucht jemanden, den sie respektieren kann, dessen Beispiel ihr hilft, unantastbar zu bleiben. Glücklich ist der Mensch, der andere verbessern kann, nicht nur wenn er anwesend ist, sondern sogar, wenn sie bloß an ihn denken!“
Seneca, Moralische Briefe, 11.9

Mit realen Vorbildern ist das so eine Sache. Der Titel des Zitats spielt auf Cato den Jüngeren ab. Holiday erwähnt Adam Smith, welcher von einem unparteiischen Beobachter sprach, der nicht einmal existent ist, sondern ein neutraler Teil des eigenen Geistes ist. Klingt schizophren?
Sich selber fragen „Was würde …(reales Vorbild)... tun?“ oder besser noch instinktiv so handeln wie das Vorbild handeln würde.
Sich selber fragen „Verhalte ich mich wirklich richtig im Sinne von …(Tugend/Wert)…?“ oder besser noch instinktiv dementsprechend handeln.
Beide Fragen sind unterschiedliche Ansatzpunkte für den selben Zweck: Hilfe sich selbst treu zu bleiben und sich zu verbessern. Ein aktiv handelndes Gewissen, sozusagen. Also mitnichten schizophren. 
Natürlich wär es wohl einfacher in die Fragen ein beispielhaftes Vorbild oder eine entsprechende Tugend zu schreiben. Doch hoffe ich so die lesende Persönlichkeit persönlicher anzusprechen. Denn die Auswahl an dem wen und was man so tief respektiert, das es einem beisteht, und dies im Gedanken einzutragen, ist so nur sich selbst überlassen. Beispiele gebe es Legion, doch dies ist für mich auf eine Art grundsätzlich, da fällt es mir schwer ein konkretes Beispiel zu nennen ohne die prinzipielle Ebene ein Stück weit zu verlassen.
Frank, Polyblob

Suche den richtigen Umgang

Der tägliche Stoiker vom 9.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Vor allem ziehe eines in Betracht: Lasse dich nie so stark an deine ehemaligen Bekannten und Freunde binden, dass sie dich auf ihr Niveau herunterziehen. wenn du das nicht beachtest, bist du ruiniert … Du mußt wählen, ob du von diesen Freunden geliebt werden möchtest und immer derselbe bleibst, oder ob du dich auf Kosten deiner Freunde verbessern willst … Wenn du beides versuchst, wirst du weder Fortschritte machen noch das behalten können, was du einmal hattest.“
Epiktet, Lehrgespräche, 4.2.1.; 4-5

„Von guten Menschen wirst du gutes lernen, aber wenn du dich unter schlechte begibst, wird deine Seele Schaden nehmen.“
Musonius Rufus, Der Theognis von Megara zitiert, Vorträge, 11.53.21-22

Menschen beeinflussen sich gegenseitig, bewußt wie unbewußt. Oft braucht es langjährige gute Freunde, welche einem sagen in wie fern man sich zum positiven oder negativen verändert hat, bevor einem selber an sich eine Veränderung auffällt.
Was mir momentan ganz praktisch beim Schreiben von Geschichten hilft sind Menschen, welche selber mit dem Schreiben beginnen, jedoch einen ganz anderen Hintergrund haben wie ich. So haben sie auch einen anderen Blick auf das wenige was ich bereits geschrieben habe und helfen mir durch ihre Kritik weiter. Es ist eine inspirierende Runde. Nun, zumindest stehe ich am Anfang und bin gewillt weiterzumachen.
Vorsicht ist jedoch geboten beim Umgang mit Menschen mit anderen Werten. Nab kann daran reifen und sich verbessern in Argumentation, die eigenen Werte und Handlungsweisen überprüfen durch den Wechsel des Blickwinkels und dadurch auch die Einstellungen dieser Menschen besser verstehen. Doch sobald Sympathie mit dabei ist, könnte es zu leicht geschehen sich von diesen Menschen negativ beeinflussen zu lassen.
Frank, Polyblob

Gib deine Freiheit nicht unfreiwillig aus der Hand

Der tägliche Stoiker vom 8.3.2018
Inspiriert durch das Buch „Der tägliche Stoiker“ von Ryan Holiday und daraus zitiert.

„Wenn jemand deinen Körper einer zufällig vorübergehenden Person geben würde, wärest du entsetzt. Aber deinen Verstand gibst du jedem Dahergelaufenen, lässt dich missbrauchen, bis du verstört und gepeinigt zurückbleibst – schämst du dich nicht?“
Epiktet, Enchridion, 28

Zuerst war ich bei jenen Menschen, welche einem persönlich begegnen und bei denen man aufpassen das man ihnen nicht zu sehr Aufmerksamkeit widmet. Aufmerksamkeit im Sinne von beeinflussen und sich nicht runterziehen lassen von ihren Äußerungen und Verhalten – sich nicht negativ beeinflussen lassen. Denn ein Zitat von dieser Art gab es bereits. Diesmal ist der Blickwinkel ein wenig anders. Holiday erwähnt die modernen sozialen Medien als Negativbeispiel. Das man die eigene Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe nicht auf etwas richtet, wenn es in diesem Moment wichtigeres gibt. Familie, Freunde, die Umwelt um einen herum, das eigene Selbst.
Facebook und Konsorten werden momentan zwar besonders kritisch gesehen, doch letztendlich sind sie nur Werkzeuge. Die Verantwortung liegt bei jedem selbst ob und wann wie lang zu welchem Zwecke man sie nutzt. Wenn ich an einer Moshpit teilnehme, weis ich worauf ich mich einlasse. Doch die selbe Behandlung akzeptiere ich nicht in einer Fußgängerzone und passe entsprechend auf mich auf. Wichtiger ist noch, dass ich mir meinen Verstand und meine Aufmerksamkeit nicht wegpogen lasse von Etwas und den Menschen dahinter, welche mir nicht gut tun.
Frank, Polyblob